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15.07.2022, 13:07
Hallo alle miteinander,
mein Twingo BJ 2001 hat kürzlich die 91k Km erreicht und jetzt macht er Probleme. Ich versuchs mal so detailliert wie möglich zu beschreiben.
Ich bin Student und fahre den Wagen nur selten. So stand er letztens wieder 25 Tage ohne bewegt zu werden. Ich wollte tanken aber vorher ein bischen fahren um die Batterie aufzuladen. Nach ca 10 min. fuhr ich aus einem Kreisverkehr, war am beschleunigen im zweiten Gang und da legt der Twingo aufeinmal neutral ein und der Mototr zieht hoch. Dann hab ich schnell den Schaltknüppel nach vorne gedrückt um in den manuellen Modus zu kommen und das hat dann auch erstmal geklappt. Nach kurzer Zeit wollte ich wieder in Automatik schalten aber das wollte der Wagen nicht. Deshalb bin ich dann erstmal manuell weitergefahren. Auf der Landstraße bei höheren Geschwindigkeiten hat er mir dann auch in manuell immer die Gänge rausgehauen bis ich irgendwann nurnoch im ersten Gang fahren konnte. Auch das ging dann kurze Zeit später nicht mehr und garkein Gang wollte mehr rein. Der Wagen stand dann 20 min bis ein ADAC Pannenwagen vorbeikam und mich bis zur nächsten Werkstatt eskortierte. Da ging der erste Gang dann wieder. An der Werkstatt angekommen, Motor aus, paar Minuten später wieder an, dann wollte garkein Gang mehr rein. ADAC und Werkstatt haben den Wagen ausgelesen. Der Druck vom Getriebeöl ging immer hoch und runter. Wenn er über 35 bar war, dann konnte man den ersten Gang einlegen. Sofort darauf fiel der Druck wieder ab und der Gang sprang raus. Das Getriebeöl war fast leer und total dreckig (vermutlich nie gewechselt). Die Pumpe ist laut dem Typ vom ADAC viel zu heiß gelaufen, der hat sich fast die Finger verbrannt. Wagen in der Werkstatt gelassen, die haben 0,2L Getriebeöl aufgefüllt (Dexron III). Bei einer Probefahrt lief der Wagen wohl wieder für drei vier Minuten, danach sprangen die Gänge wieder raus und der Typ hat es gerade noch zurück zur Werkstatt geschafft. Den Wagen hat mir jemand abgeschleppt und der steht jetzt erstmal auf einem privaten Hof. Die Werstatt meinte die hätten da nicht das Fachwissen für. Auf alten Werkstattberichten von dem Vorbesitzer stand immer drauf "Kupplungszylinder undicht - Gefahr auf Ausfall Quickshift".
Auf den Schrott will ich den Wagen nur ungerne tun. Der Zahnriemen wurde vor ca 2 Jahren und 40k Km gewechselt und ansonsten hat der Wagen auch nichts. Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Danke schonmal!
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Ich weiß nicht wie ich den Beitrag bearbeite, deshalb hier nochmal ein kleiner Nachtrag. Also vermutlich ist der Druckspeicher kaputt. Der von der Werkstatt meinte zwar das ist es eher nicht, weil der Druck ist ja manchmal da, aber so wie ich hier lese ist es wohl doch der Druckspeicher. Ich hoffe nur es hat meine Pumpe nicht zerlegt. Ich werde mal schauen wenn die Batterie wieder eingebaut ist, die hängt nämlich am Ladegerät. Zum Glück habe ich jemanden der viel Erfahrung hat was Schrauben angeht und meint das kriegen wir schon wieder hin. Dann kann ich mir die Werkstattkosten sparen. Und ich glaube ich hab in meinem Beitrag manchmal Getriebeöl und Hydrauliköl verwechselt.
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15.07.2022, 13:28
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.07.2022, 13:29 von Broadcasttechniker.)
Dann mach das mal.
Kupplungszylinder wird wohl innerlich undicht.
Das Auffüllen der 0,2 Liter wird sich durch überlaufen "rächen", wirst du sehen.
Der Kupplungszylinder am Stück ist wohl recht teuer, vielleicht gibt es einen Reparatursatz.
https://www.twingotuningforum.de/thread-...pid8810451
Achso, Speicher wird wohl nicht gut sein und Pumpe kurz vor Exitus.
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Also war der Hydraulikölstand nur so niedrig, weil das ganze Öl im Druckspeicher war?
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Ja.
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Also, ich hab die Batterie vorhin nochmal eingebaut um nachzuschauen. Zuerstallemal habe ich gesehen, dass der Ausgleichsbehälter genau richtig befüllt war. Der Wagen stand jetzt ein paar Tage und das Öl war ca 30mm über Minimum. Da hat sich also nichts durch überlaufen "gerächt", in dem Ding war vorher tatsächlich viel zu wemig drin, quasi nix mehr. Fragt sich nur wo das alles hin ist oder ob es irgendwo eine Undichtigkeit gibt.
Dann hab ich die Zündung angemacht und die Pumpe hat erstmal ein paar Sekunden gepumpt. Das Öl im Ausgleichsbehälter wurde deutlich weniger. Es fiel ca 8mm unter Minimum. Vielleicht schon ein bischen viel, aber ich denke so gerade noch im Rahmen da es ja auch nur ca 30mm über Minimum befüllt war.
Dann wollte ich Schalten und es tat sich NICHTS. Man hört kein klacken, im Motorraum der Schalthebel hat sich nicht bewegt und wenn ich das Gefühl noch richtig im Kopf habe dann war beim Schalten auch weniger Wiederstand als zu der Zeit wo es noch funktioniert hat.
Wo könnte überall das Problem liegen? Ich kenne mich nicht so aus aber denke vielleicht an den undichten Kupplungszylinder, irgendeinen Drucksensor oder das Steuergerät. Und ich glaube dieser Pieper der piepen soll wenn was mit der Hydraulik nicht stimmt den gibts bei mir auch nicht mehr. Zumindest hab ich noch nie was piepen hören.
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18.07.2022, 12:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.07.2022, 12:55 von Broadcasttechniker.)
Dein "Schalthebel" ist ein reiner Wahlhebel.
Der hat weder Drucksensoren noch Force-Feedback.
Der Wählhebel wird "gerne" dadurch zerstört dass jemand daran rumzieht oder drückt in der Hoffnung dass viel Kraft auch viel hilft.
Vielleicht ist dein Wahlhebel jetzt hin.
Lässt sich mit der Diagnose leicht testen.
Zum Niveau.
Wenn der Ölstand nach Stillstand oder Druckentlastung unter die Min Markierung sinkt, dann ist der Druckspeicher nicht mehr gut.
Alle Unterlagen inkl. Fehlersuchbaum gibt es hier https://www.twingotuningforum.de/thread-6828.html
Suchwort Quickshift
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Mit Schalthebel meinte ich im Motorraum das Ding am Kupplungszylinder welches sich beim Schalten bewegt. Das was auch hier auf dem Video zu sehen ist
https://www.twingotuningforum.de/thread-...pid8805748
Das mit dem Drucksensor war garnicht auf den Schalthebel bezogen sondern auf den Öldruck. Das Wort Drucksensor hatte ich hier im Forum in den Quickshift Themen öfter mal gelesen.
Dass der Wahlhebel kaputt ist weil zu stark dran rumgerissen wurde glaube ich auch nicht. Als ich da auf der Straße liegen geblieben bin und dann bis zur Werkstatt gebracht wurde war auf dem Hof vor der Werkstatt genau das gleiche Problem. Geschaltet aber es hat sich nichts getan. Der Wagen stand dann da ein paar Tage und der Typ von der Werkstatt hatte nach dem Auffüllen des Hydrauliköls eine Probefahrt gemacht. Die ging 5 Minuten gut, danach ging wieder nichts mehr. Der Wahlhebel hat da also noch funktioniert, an dem wird es denke ich mal nicht liegen. Es seie denn der ist auf einer Ebene kaputt die ich garnicht verstehe. Weil für mich heißt kaputt, dass er garnicht mehr funktioniert. Aber das war ja nicht der Fall.
Der Ölstand war jetzt nach den Tagen wo der Wagen still stand wie schon gesagt ca 30mm über Minimum, also auch in Ordnung denke ich. Das einzig komische ist, dass bei der Werkstatt und auch vom ADAC wenn die ihren Auslesecomputer da angeschlossen haben der Druck immer hoch und runter ging im Bereich von 35 bar. Wenn der Druck über 35 bar war ging der Gang rein, sofort danach sprang er wieder raus.
Jetzt habe ich gerade überlegt ob die Pumpe überhaupt noch gescheit den Druck aufgebaut hat weil die ist ja auch so extrem heiß gelaufen, aber bei dem Versuch vorhin hat die vom Geräusch her normal gepumpt und es ist auch die korrekte Masse an Flüssigkeit aus dem Ausgleichsbehälter verschwunden.
korrektur Zeile 3
*Das mit dem Drucksensor war garnicht auf den WAHLHEBEL bezogen
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Gut. Das Teil ist nun aber die Kupplungsbetätigung.
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18.07.2022, 18:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.07.2022, 18:02 von Broadcasttechniker.)
Die Pumpe selber kann auch hin sein.
Der Druckaufbau von 0 auf Abschaltdruck (rund 150bar, geraten, weil der Tarierdruck der Kugel 92 bar beträgt) sollte 15 Sekunden betragen, und danach sollten 3 vollständige Schaltvorgänge möglich sein OHNE dass die Pumpe wieder anläuft.
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Ok, soweit so gut. Danke auf jeden Fall für deine Zeit, ich weiß das sehr zu schätzen nur kann ich die Pumpe aktuell garnicht testen, da wenn ich schalte sich nix tut, nada. Es muss garkein neuer Druck aufgebaut werden, da es garnicht zum Schaltvorgang kommt. Es tut sich einfach nix wenn ich schalte. Wenn ich die Zündung anmache steht der ja erstmal auf N. Da bekomm ich ihn nicht raus. Normalerweise geht der ja beim ersten schalten auf A, aber nichts tut sich bei mir. Vielleicht ist es doch der Schalthebel, wobei ich dann nicht verstehe warum die Gänge rausgesprungen sind.
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Rausspringen ist eine Panikreaktion.
Besser kein Gang als irgendeiner der nicht passt.
Es geht ums Abschleppen.
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Neuer Druckspeicher ist bestellt, kommt wahrscheinlich morgen an.
Diagnose würde ich inzwischen auch ganz gerne mal selber machen können.
https://www.obd-2.de/shop/fahrzeugmarke/...nosegeraet
Kann man mit diesem Diagnosegerät genau so viel wie mit ddt4all machen oder weniger? Die Funktionen sind in der Beschreibung alle aufgelistet. Wenn ddt4all mehr Fehler auslesen kann dann würde ich dazu greifen.
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23.08.2022, 15:20
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.08.2022, 15:27 von Broadcasttechniker.)
ddt4all kostet dich nichts außer dem Adapter, dafür musst du ein bisschen französisch können.
Es wäre schön wenn man den über WLAN oder eine sonstige Schnittstelle mit dem Telefon oder Rechner koppeln könnte.
Habe auch einen reinen Icarsoft WLAN Adapter ohne Knöpfe oder Bildschirm.
Der kann das.
Ich finde ein völlig eigenständiges Gerät für die Praxis sehr gut.
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Ok, aber kann ich mit diesem Diagnosegerät denn alle Fehler auslesen und Befehle ausführen um z.B. das System drucklos zu machen? Ich hab da nicht genug Erfahrung um das zu beurteilen. Ulli, du kennst dich bestimmt besser aus
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