Zylinderkopfdichtung Defekt? - Tipps für den Wechsel

[blue-racer]

Hi zusammen,

bin neu hier im Forum. Ich selbst habe keinen Twingo, aber meine Mutter hat einen.
Der Twingo ist Bj 97 hat ca. 86tkm und den 1.2 8V Motor mit ca. 60PS.
Da fängt es schon an, ich kenne den Motorcode nicht.
Könnt ihr mir hierbei helfen?
Ich selbst fahre einen Peugeot 206 und habe an diesem schon diverse Reparaturen und Tuning durchgeführt unter anderem auch die Zylinderkopfdichtung selbst gewechselt.
Schraubererfahrung ist also durchaus vorhanden!
Bei dem Peugeotmotor war nur das etwas "hackelige" das er nasse Laufbuchsen hat.
Der Twingo Motor hat dies ja nicht, oder?

Nun zum Problem: Der Motor drück Öl raus, und zwar hinten beim Fächerkrümmer.
Habe hierzu mal 2 Bilder hochgeladen:





Kann dies von der Kopfdichtung kommen, oder ist ein anderer Defekt die Ursache? Riss im Kopf o.Ä.??
Laufen tut der Motor noch eins A, derzeit wird nur Öl und Wasser kontrolliert...

Noch wissen solltet ihr, dass die Kopfdichtung schon einmal durch war, als das Auto knapp aus der Garantie raus war.
Hier hat der Motor jedoch Wasser verbrannt. Gerichtet wurde das ganze dann nicht bei Renault direkt, sondern
in ner Freien Werkstatt. Es wurde eine Art dauerelastische Dichtung verbaut.
Jemand schonmal gemacht/gesehen?!

Nun zu meinen Fragen:
Gibt es schon eine Art Anleitung mit wichtigen Anzugsdrehmomenten für Teile die demontiert
und wieder montiert werden? Wie sieht es aus mit dem Zahnriemen? Sind Markierungen an KW und Nockenwellenrad vorhanden?
Wo Kühlwasserkreislauf entlüften, nach dem neuen Befüllen? Einfach am besten her mit allen Tipps.
Muss der Motor etwas "abgelassen" werden um überhaupt gescheit im Motorraum werkeln zu können?
Ist ja platzmäßig alles sehr begrenzt im Motorraum.

Mein Plan war, wenn ich es selbst mache auch gleich Zahnriemen, Keilriemen, Wapu, (evtl. Umlenkrolle?) mit zu machen.
Außerdem brauche ich neue Schrauben für den Zylinderkopf, sowie eine Dichtung für den Ventildeckel (Kopfdichtung sowieso).
Soll man vorerst mal noch den Motor versuchen von hinten grob sauber zu machen, um dann zu sehen woher es genau kommt das Öl? Oder ist jetzt schon klar, des kann nur die Kopfdichtung sein?
Bei meinem Auto war damals auch alles verölt und die Kopfdichtung zeitgleich mit der Ventildeckeldichtung durch,
sodass man nichtsmehr erkennen konnte.

Der Twingo verliert außer dem Öl auch Wasser, wen man vor dem Auto steht an der rechten Seite des Motors.
Könnte das Thermostat sein, da in diese Nähe sind Spuren vom Kühlerschutzmittel.
Was kann das für ein Teil sein? Will ich nämlich wenn das Wasser abgelassen wird auch gleich mitmachen...

Ich hoffe ich habe euch mit dem größeren Beitrag nicht abgeschreckt und jemand kann mir hilfreiche Tipps geben.
Evtl. gab es ein solches Thema mit Anleitung auch schonmal, meine Suche ergab jedoch keinen passenden Treffer!

Grüße Chris

[arthur42]

Hallo;

guckst Du z.B. hier:
http://www.twingotuningforum.de/thread-4...pfdichtung

Und lädst dir die Doku herunter (2621A, ab Seite 28 ):
http://www.twingotuningforum.de/thread-6828.html

Damit bist Du schon mal gut gerüstet.

- Für den Kopf gibt es einen kompletten Dichtsatz
- Beim Zahnriemenwechsel sollte Pumpe und Rolle gleich mit gemacht werden
- Ventile dabei mit kontrollieren/einstellen
- ...

Fast alle Themen wurden hier im Forum schon angesprochen.
Die SUCHE sollte einiges anzeigen.

toi, toi, toi

(Wasserverlust rechts könnte gut der Thermostat sein)

[blue-racer]

Hi,

danke dir schonmal für deine Antwort!
Habe mal kurz die Sachen überflogen sind auf jedenfall hilfreich!

Was ich noch sagen wollte, da ich ja Hobbyschrauber bin habe ich leider kein Messgerät um die Riemenspannung
zu kontrollieren. Gibt es auch einen Richtwert für den Zahnriemen wie z.B. lääst sich 90° an einer best. Position drehen?
Beim Keilriemen dann ähnliches, jedoch mach ich mir bei dem Null gedanken, denn wenn der rutscht dann quitschts halt,
mehr aber au ned.

Zu der Wapu, habe gelesen da wird Dichtmasse verwendet (in der Rep. Anleitung wird was erwähnt).
Hat die keine Dichtung wie nen Oring o.Ä.? Wird da nur Dichtmasse reingeschmiert?
Bei meinem Auto musst man da garnix mit Dichtmasse machen...

Grüße Chris

[arthur42]

... das Meßgerät hat fast niemand

Spannung:
An der längsten Stelle sollte sich der Zahnriemen um 90 Grad mit den Fingern verdrehen lassen.
(manche sagen 45 Grad, je nach Kraftaufwand)
Ist er zu stramm gespannt, pfeift er. Muß dann sofort korrigiert werden.

Achtung!
- Motor immer nur im Uhrzeigersinn drehen -


Fast alle Probleme, die um diese Reparaturen auftreten, wurden schon diskutiert.
Bitte einlesen damit Du ein Gefühl bekommst, was dich erwartet.

Wapu:
Oft ist bei einer neuen Wapu eine Papierdichtung dabei.
Diese sollte beidseitig dünn mit Hylomar o.ä. bestrichen werden.

Thermostat hat eine Gummidichtung. Kann man zur Sicherheit auch dünn mit Hylomar bestreichen.
(habe letzt ein gebrauchtes Thermostat angebaut und dabei die Dichtung
mit Bremsenreiniger gesäubert. Ergebnis, das Gummi hat sich ausgedehnt
und passte nicht mehr richtig, Tja wieder was gelernt)

Passende Drehmomentschlüssel besorgen.
und und und ...

Das ist schon eine größere Reparatur. Gute Vorbereitung ist wichtig.
Korrektes Arbeiten ebenso.
Eine zweite Person die so etwas schon mal gemacht hat, kann eine große Hilfe sein.

Wichtig!
Eine große Hilfe sind Fotos.
Mach viele Bilder z.B. von der Verkabelung und den Schläuchen.
Helfen beim Zusammenbau und beugen Fragen vor.

Hier noch einige Beispiel-Links:
http://www.twingotuningforum.de/thread-1...pfdichtung

http://www.twingotuningforum.de/thread-2...pfdichtung

http://www.twingotuningforum.de/thread-2...pfdichtung

http://www.twingotuningforum.de/thread-1...pfdichtung

[oli_ver]

Davon kann ich ein Lied singen Hab mir dafür extra 2 Tage eingeplant, so hatte ich keinen Zeitdruck und konnte entspannt und gewissenhaft arbeiten. Ich hab es auch anhand der Anleitung gemacht.

Zum Motor: Wenn deine Ma einen späten 97er hat und 1,2 L mit 58PS ( 60 gibts nicht ) dann ist der Code des Motors D7F, ob allerding D7F 700,701 oder 702, kann dir vielleicht jemand anders verraten.

[blue-racer]

Hi,

dank euch für die Tipps!
Der Twingo ist Zulassung August 97.
Wurde kurz davor neu produziert.

Mein Bruder hat ebenfalls schon bei der Reperatur an meinem Auto geholfen und mittlerweile am Auto seiner Freundin,
ebenfalls ein Twingo die Kopfdichtung gemacht. Gute Voraussetzungen sollten gegeben sein.
Technisches verständnis ist durchaus vorhanden.
Bin Bachelor Mechatronik, schraube an allem was geht, auch an Motorradmotoren (Schade, dass man an den Twingomotor nicht anähernd so gut ran kommt ), mein Bruder ist ebenfalls Mechatroniker und schraubt 40h die Woche (zwar nicht an Autos, aber trotzdem).

Das man sich ordentlich in die Materie einarbeiten muss (auch Autospezifisch) ist definitv klar.
Da gehört deutlich mehr dazu, als nur die Reifen zu wechseln.
Aber ich habe anscheinend ja ein Top Forum gefunden, wo nicht nur "Schraubenlasser" aktiv sind!
Drehmomentschlüssel hab ich 1/4 und 1/2 Zoll 5Nm bis 200Nm.

Was für Zylinderkopfschrauben sind das eigentlich vom Kopf?
Hab bei meinem Auto das "Pech" gehabt, dass die neuen einen anderen Kopf hatten.
Dann konnte ich doch zuerst mal testen, ob es nur von der Ventildeckeldichtung kommt.

Grüße

[arthur42]

Hallo,

Kopfschrauben haben Außen-Torx E12.

Für Drehmomentschlüssel bzw. Steckschlüssel allgemein
habe ich ein Adapterset. Bin ganz begeistert davon.

Foto: Adapterset




"Testen, ob es nur von der Ventildeckeldichtung kommt"

Habe ich schon versucht. Mit viel Bremsenreiniger alles entölt und nach einer Fahrt nach gesehen.
Konnte es aber nicht klar erkennen woher das Öl kam
.
Dein Twingo hat wenig Km runter, sieht nach viel Kurzstrecke aus.
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß die Kopfdichtung durch ist.

Dem Baujahr nach steht jetzt der 3. Zahnriemen an (alle 5 Jahre oder 120tKm)
Bitte beachten

Ahoi

[passivhaus]

hallo,
die ZK-schrauben nudelt man leicht aus... sie mal hier http://www.twingotuningforum.de/thread-6570.html
lg - manfred

[blue-racer]

Hi zusammen,

habe jetzt nochmals Bilder wegen des Wasserverlustes gemacht.
Hier die Bilder:







Ich hoffe ihr könnt etwas erkennen. Bilder sind von der rechten Seite des Motors (wenn man vor dem Auto steht).
Auf dem 1. Bild ist in leicht rötlicher Farbe das getrocknete KÜhlerschutzmittel zu erkennen.
Auf dem 2. +3. Bild ist im Hintergrund entlang des Motors herunter Öl und im Vordergrund an den Steckern
auch Wasser zu erkennen. Konnte keine besseren Bilder machen, sorry.
Was denkt ihr ist die Ursache für den Wasserverlust?

Möchte nämlich an dieser Stelle auch gleich neu abdichten, bzw. ein neues Teil verbauen.
Müsste nur eben wissen, woher der Wasserverlust kommen könnte...

Danke euch schonmal für die Antworten.

grüße Chris

[Harald_K]

Das ist die Verbindung zwischen dem Thermostatgehäuse und dem Zylinderkopf.

Das Thermostatgehäuse ist zweiteilig. Der vordere Teil hängt an dem dicken Schlauch zum Kühler und ist mit 2 Schrauben mit dem Unterteil verschraubt - da sitzt dann auch der Thermostat dazwischen. Das Unterteil ist mit dem Zylinderkopf verschraubt, und da scheints gerne mal ein wenig rauszupusten .... landet dann als Kruste auf dem OT-geber und der Kupplungsglocke.

Ist zwar ne Dichtung drinnen, kannst du aber auch schön "französisch" mit Hylomar abdichten ...

Die Messingfarbene "Mutter" gehört zum Temperaturgeber für das Motorsteuergerät ... drum auch der schwarze Stecker mit dem Kabel daran.

[blue-racer]

Hi,

danke dir für deine Antwort.
Ist es also so gut wie sicher, dass der Wasserverlust durch die undichte Dichtung flöten geht?
Oder kann es auch was mit der kaputten Kopfdichtung zu tun haben und die Wasserspuren sind
da schon älter? Also "verbrennen" tut er kein Wasser, das ist sicher.

Ich mein, der Kopf muss sowieso runter, dann kann man wohl diese Stelle da auch recht gut mit
Hylomar abdichten?
Kommt einem da etwas "entgegen"?
Kann der Wasserverlust auch durch die Schläche zum Wärmetauscher für die Heizung kommen?
An diesen sind auch Kühlmittelreste, ist auf dem 1. Bild zu erkennen.
Oder kommt dies ebenfalls vom Thermostatgehäuse und läuft dann da runter?

Er verbraucht schon recht viel Wasser, im Innenraum ist aber nichts zu riechen und verbrennen tut er es auch nicht.
Ist alle 2-3 Monate auf minimum gesunken.
Auto wird wie weiter oben schon vermutet fast ausschließlich auf Kurzstrecken benutzt.

Grüße Chris

[blue-racer]

Hi zusammen,

kann mir jemand sagen, ob die Dichtung am Thermostatgehäuse einzeln erhältlich ist?
Oder soll ich beim Abdichten einfach nur Hylomar verwenden?

Besten Dank!

Grüße

[oli_ver]

Kann ich dir nicht sagen. Ich hab allerdings nach dem ZKD Tausch dort einfach zusätzlich Hylomar aufgetragen. Bis jetzt ises dicht und ich denke da kommt auch nix Schau doch mal bei kfz Teile 24...die haben so ziemlich jeden Driss, den man benötigt

[blue-racer]

Hi zusammen,

habe jetzt alle Teile hier habe auf Markenware geachtet.
Bei dem Zylinderkopfdichtsatz von Elring habe ich nun gesehen, dass dabei steht 1.2 40/44kw.
Der Twingo von meiner Mutter hat aber 43kW (Bj. 1997).
Geeignet soll der Dichtsatz sein für DF7 700-704/706/710/720/722/7/730/744/746/766.
Bohrung 70mm Durchmesser, Dicke 1,27mm.

Ist das das richtige Teil? Was für ein Motorcode hat der Twingo denn genau?

Habe gleich einen Dichtsatz genommen, obwohl ich die ventilschaftdichtungen nicht vor habe mitzuwechseln.
Aber da ist ja noch mehr dabei wie Ansaugdichtungen/Krümmerdichtung und Nockenwellen Radialwellendichtring...
Falls man mal noch mehr braucht wie nur die 2 Dichtungen. Vor dem öffnen /demontieren weiß man das ja nicht.

Danke euch schonmal für eure Antwort.

Grüße Chris

[arthur42]

Hallo Chris,

Allgemeine Motor-Code Infos gibt es hier:
http://www.twingotuningforum.de/thread-13464.html

Code steht auf dem Block, unter der 3. Ansaugöffnung bzw. oberhalb vom Ölmeßstab.

Foto:
Hier ein Bild von Teefax, der Code steht auf dem Block in der Nähe des Ölmeßstab's. (D7F 702)


Foto:
Ein Block aus 2001, auch hier oberhalb vom Ölmeßstab. (D4F A 702)



Mit Taschenlampe sollte dein Motorcode auch dort zu finden sein.

Ansaugdichtungen/Krümmerdichtung sollte schon erneuert werden.
Die überzähligen Dichtungen (radial u. Ventilschaft) einfach aufheben oder weiterverkaufen.
Kosten als Einzelbestellung viel Geld.
Ich habe Ventilschaftdichtungen 3 Jahre später gebraucht und war happy, die dann zu haben.

Ventildeckeldichtung erneuerst Du ja sicher auch. Und natürlich gleich die Ventile kontrollieren/einstellen.