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Umrüsten auf autogas - lohnt es?
#1
na ihr,
mir ist eben eine frage eingefallen:
habt ihr schon einmal über eine umrüstung nachgedact oder sie bereits durchgeführt (durchführen lassen)?
hab in nem anderen thread von twinzin gelesen, dass einer seiner beiden twingos umgerüstet ist.
dabei dann auch gleich die frage was das kostet und lohnt es sich?

erzählt einfach mal über eure erfahrungen und ideen und eventuelle vorhaben.


lg, nos
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#2
Vorneweg:

Ich habe schon 1979 meinen R4 in Holland auf Autogas umrüsten lassen.
Ich besitze leider noch einen Fiat Multipla Bipower, serienmäßig mit CNG (Erdgas).

Macht es nicht

Und hier sind die Gründe:
Es rechnet sich in Deutschland nicht, das Flüssiggas ist hier viel zu teuer. Ich habe früher immer in Holland getankt, da lohnt es auch heute noch. Immer daran denken: Wer im Twingo so 6 Liter Benzin braucht, braucht bei gleicher Fahrweise mindestens 8 Liter Autogas.
Der Kofferraum ist weg. Ich hatte im R4 einen quer eingebauten 60Liter Tank. Damit ich überhaupt noch was größeres Transportieren konnte, habe ich mir ne Anhängerkupplung drangebaut. Der R4 hatte das Reserverad außen unter der Ladefläche. Für die Mini-Reserveradmulde des Twingos gibt es glaub ich keinen Tank.
Für alle Leistungsfanatiker: Die Leistung sinkt wegen der schlechteren Füllung um fast 20%, war bei meinem 25kW R4 auch nicht so der Burner.
Damals durfte man nicht in Tiefgaragen oder durch bestimmte Tunnel fahren. War mir damals ziemlich Schnurz, da man ja nicht sehen konnte womit ich gefahren bin. Soll glaub ich aufgehoben werden.
Der Motor und seine Komponenten müssen ganz schön leiden.
Das Gas verbrennt zwar rückstandsfrei, so dass das Motoröl beim Wechseln noch goldgelb ist, es bilden sich aber seltsamerweise auf den Einlassventilen böse Rückstande, da es keine Reinigungsadditive im Gas gibt.
Und das härteste ist der Ventilsitzverschleiß. O.K., die Ventilsitz des R4 waren nicht bleifreifest, aber ich habe alle 5.000 KM (Auslassventile) nachgestellt, bis dann so bei 30.000 jeweils die Ventile durch den Sitz in den Alu-Kopf gewandert waren. Nach allem was ich bis heute weiß, sind selbst die Ventilsitze der werksmäßig mit Gas ausgelieferten Autos nicht haltbar genug. Beim Fiat Multipla muss man die Ventile zwar nicht manuell nachstellen, bei 60.000KM ist dann aber üblicherweise Schicht. Und Fiat selbst bietet einem dann keine Reparatur des Kopfes, sondern nur den Tausch des selben an.
Die Lambdasonde und die Zylinderkopfdichtung leiden übrigens auch besonders stark unter dem Gasbetrieb.
Die Nachrüstung ist übrigens auch noch schweineteuer im Vergleich zur optionalen Serienausrüstung, und bei meinem R4 sah die handwerkliche Ausführung außerdem noch bescheiden aus.
Also nochmals, hört sich schön an wenn man den Literpreis von Autogas hört, taugt aber in Deutschland selbst unter sonst optimalen Bedingungen nichts. Lest mal kritisch in den Autogas / CNG Foren rum.

P.S.
Was Autos anbetrifft, liebe ich die Franzosen.
Was Fiat anbetrifft, ist es leider nur zu wahr: Für Italiener ausreichende Technik. Oder, da ich ja die Italiener an sich nicht beleidigen will: Fehler in allen Teilen. Oder für die Engländer unter uns: Fix it again, Tony
Und wenn sich jemand doch was schlechtes antun will.
Im Keller liegt noch der 60Liter Tank samt Magnet-Ventilen, Verdampfer/Druchminderer und eine Gas-Venturi Düse für den Solex 32 EISA Vergaser. Keine Außenbetankungsarmatur, die war damals noch nicht vorgeschrieben. Und natürlich kein getaktetes Ventil für die Lambdaregelung.
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#3
ich widerspreche ja nur ungern, ABER: wenn man eine gewisse fahrleistung pro jahr erreicht, dann kann sich ein autogasumbau sehr wohl lohnen.

bis zum letzten montag, als ihn auf der a44 ein 40tonner zusammengeschoben hat, hatten wir einen auf autogas umgebauten mazda 2. nachdem mich die feuerwehr also da rausgeschnitten hat, sind wir wieder auf der suche nach einem auto mit gasumrüstung. die überlegung ist die gleiche, wie sie auch beim diesel stattfinden sollte:

die umrüstung ist, wenn man sie in deutschland machen lässt, vergleichweise teuer. zwischen 2000 und 2500 euro solltet ihr mindestens einrechnen. da kann man mit einem auto wie dem twingo lange, sehr lange für mit benzin fahren, sogar bei den heutigen preisen.

was die technik angeht: das tankproblem ist eigentlich nicht so groß. tanks mit dem richtigen durchmesser gibt es, allerdings sind sie etwas höher als die reserveradmulde ( aus der übrigens auch dann der pinn, auf dem das reserverad sitzt rausmuss ). da kann man aber recht leicht einen kleinen rahmen bauen, der den höhenunterschied ausgleicht.

der leistungsverlust ist bei einer gut eingestellten anlage mit verdampfer bei etwa 5%, bei einer anlage mit flüssiggaseinepritzung quasi nicht vorhanden. die haben auch den vorteil, das sie per se nach etwa einer minute auf gasbetrieb wechseln, unabhängig von der temperatur. der leichte mehrverbrauch bleibt allerdings, ich würde 10 - 15 % einkalkulieren, abhängig von eurer fahrweise.

und für das problem mit den ventilsitzen (das es tatsächlich bei manchen modellen gibt, aber das sollte auch der gasonkel eures vertrauens sowohl WISSEN als euch auch SAGEN) gibt es als lösung flashlube. dabei werden die notwendigen additive, die das gas leider nicht enthält, von aussen zugeführt. wer also will, kann seinen twingo sicher auf gasbetrieb umrüsten.

ich gebe aber zu bedenken, daß gas sich wirklich nur lohnt, wenn man regelmäßig längere strecken fährt. und so sehr wir ihn alle mögen: will man das im twingo tun? oder lieber in einem etwas größeren mobil? letztendlich ist es also wie so häufig eine reine kostenfrage. technisch sicher und zuverlässig realisierbar ist es.

mfg
sebi

p.s.: fiat kann auch FIasko Aus Turin bedeuten....
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#4
Kleiner Nachtrag.
Die Wirtschaftlichkeit des Unterfangens steht natürlich weit vorne, daran habe ich auch gedacht. Denn:

Gut aussehen tut ne Gasanlage nicht. (Schlecht allerdings auch nicht)
Guten Klang hat das Teil ebenfalls nicht.
Und die Motorleistung vermindert sich, statt erhöht zu werden.
Platz fällt auch weg, das Leergewicht erhöht sich.
Natürlich hat man was Besonderes, und der Umwelt tut man auch was Gutes.

Den Multipla habe ich damals mit CNG gekauft weil der Mehrpreis gegenüber dem Benziner genau so hoch war wie der vom Diesel. Zufällig (nein, ist kein Zufall) braucht das Teil genauso viele Kilogramm Gas wie der Diesel an Litern braucht. Und da das Kilo Gas 50 Cent billiger war als der Diesel, rechnet sich der Bipower vom ersten Kilometer an. Zusätzlich gabs vom örtlichen Versorger einen Scheck über 500 Euro. Auch nicht schlecht habe ich gedacht. Und ich habe nen lebhaften "Benzinmotor" statt eines rußenden Diesels. Die Tanks sind Unterflur, also keine Probs mit dem Ladevolumen.
Soweit, so schön.
Leider hat mein Multipla jede Menge Macken. Das Teil ging dauernd aus, meist beim Anfahren, aber auch im Stand und beim Runterschalten, z.B. in einer Autobahnabfahrt. Man denkt an nichts böses, und es schlägt einem das Lenkrad aus der Hand, weil schlagartig die Servounterstützung weg ist. Beim ersten Mal wäre ich um ein Haar in die Leitplanke gekracht. Es wurden getauscht: OT Geber, Lambdasonde, zwei Motorsteuergeräte. Alles ohne Erfolg, und immer wieder die hämische Klartextanzeige: "Motorsteuergerät defekt-Werkstatt aufsuchen".
Dazu haben diverse Male Fensterheber und Zentralverriegelung ihren Geist aufgegeben. Das letzte Mal im Hafen von Calais. Fenster natürlich unten. Auf der Fähre und auf dem Weg zum autorisierten Fiat-Service in England, der übrigens nicht zu helfen im Stande war, mit offenen Fenstern im Regen. Wandlung steht an.

Mein nächstes Auto soll elektrisch oder zumindest hybrid sein.

Sollte ich mir nochmal ein Gasauto holen, dann LPG (Autogas) mit werksmäßiger Ausrüstung. Keine Lust auf Probleme mit der Gewährleistung. LPG statt CNG weil:

Leichter, weniger Volumenverlust
Größere Reichweite
Weniger Leistungsverlust
Bessere Verfügbarkeit., besonders im Ausland

Mein R4 hatte übrigens außer mit den Ventilen und dem fast weggefallenem Kofferraum keine Probleme. Köpfe hatte ich für (fast) lau vom Schrott, Tausch in 3 Stunden. Einmal ist allerdings ein Zylinderrohr lose gegangen (wie beim C3G möglich) und ich durfte die Ölwanne abbauen, Zylinder mit Kolben und Pleueln oben raus holen um die Zylinderfüße wieder einzudichten. Das war dann ne Tagesaktion.
Die auf Benzin katastrophalen Kaltlaufeigenschaften des R4 waren mit Gasbetrieb wie weggeblasen.

Mal sehen. Der Multipla ist übrigens abgemeldet und der Twingo mein Hauptauto.
Werde den twinzin mal antriggern, damit er was zum Thema schreibt.
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#5
naja, die probleme, die du da mit dem multipla schilderst sind ja nicht nur auf die gasanlage bezogen. abgesehen davon, dass diese schleuder abgrundtief hässlich ist ( eines der wenigen autos, bei deren anblick meine augen anfangen zu brennen... Wink ), hat es ja auch ohne cng-umrüstung den ruf, ungefähr so solide zu sein wie zigarettenasche und so zuverlässig wie das jahreshoroskop. und von der wirtschaftlichtlichkeit lohnt sich eigentlich nur autogas, erdgas ist zu teuer.

mfg
sebi
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#6
Erdgas ist in Deutschland billiger als Autogas, jedenfalls bezogen auf den Energieinhalt.
In Deutschland ist das Flüssiggas fast doppelt so teuer wie im Ausland. Bei Google mal: "flüssiggas kartell" eingeben.
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#7
vom energiegehalt stimmts, aber ich bin irgendwie abgeneigt, nur noch so nen hilfstank für benzin zu haben, statt 2 tanks... Smile
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#8
Bei uns (si xt) haben wir auch Erdgas Touran. Naja... irgendwo ne nette Sache, aber absolut unbrauchbar - es sei denn man fährt nur in der Stadt. Reichweite bei vollem Gastank: 250 km! Das hat keinen großen Sinn, auch wenn es sonst eine echt gescheite Sache ist. Zumindest bräuchte die Kiste dann nen wesentlich größeren Gastank.
Wo er seine Finger im Spiel hat(te):

die blaue Sau - mein 1. Twingo Arrow 1.6 16V K4M und einiges mehr - staubt gerade etwas ein Twisted Evil
Jahrhundertprojekt xXx - mein 2. Twingo Arrow Kompressormotor und vieles mehr in Vorbereitung Shocked
Fury - Lisa`s 1. Alltagstwingo Arrow schwarz, breit, stark / R.I.P. Crying or Very sad
PU - Lisa`s Schönwettertwingo Arrow 1.6 8V K7M & bling, bling Cool
Hot Brownie - Lisa`s 2. Alltagstwingo Arrow brauner Lack, beiges Leder & eigentlich am Thema "Alltag" vorbei Very Happy
Bärchenmobil - ein Übergangstwingo Arrow vorm Schrott gerettet & 2tes Leben spendiert Wink
der Professor - ein weiterer Übergangstwingo Arrow Kompressormotor und vieles mehr Razz
Kermit - sollte ein PickUp werden Arrow war hinterher fast ein Cabrio Rolling Eyes
Flippi - das Chamäleon Arrow leider nicht mehr zu retten gewesen Sad
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#9
habe jetzt noch bischen im netz gelesen und auf amortisierungsrechner.de mal paar daten eingegeben...
bei mir würde sich das erst nach 3 jahren mit autogas lohnen (so wie die preise derzeit sind). und wer weiss schon, was in 3 jahren ist?!
dachte würde sich früher lohnen und dann auch größere unterschiede deutlich machen, aber das war eben nciht der fall, irgendwie enttäuschend!

naja, hin und wieder fuss bischen mehr vom gas und weiterhin vorrausschauend fahren, dann sind wir mit dem twingo am besten dran, gell?


schönes wochenende!
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#10
Es muss den Twingo sogar mal serienmäßig ab Werk mit LPG gegeben haben.
Ob auch in Deutschland, wage ich zu bezweifeln.
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#11
Ja, in Frankreich zB gibts ein paar Modelle von Renault ab Werk mit LPG... hatte da auch mal kurz mit geliebäugelt, das dann aber schnell wieder verworfen... meiner Meinung nach ist es jetzt zu spät, in ~ 2 Jahren wird das Gas auch schweinisch teuer sein.
[Bild: signeu.jpg]
Twingo Red Rat <--- bald ein bisschen weniger red... Very Happy Der Twingoclub für NRW und Norddeutschland -> Heide Twingos
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