Der Twingo 1,2 16V 75PS meiner Schwester hat seit einigen Tagen folgendes Problem:
- Kaltstart innerhalb einer Sekunde ohne Probleme
- Vorerst stinknormales Fahrverhalten, Motor schnurrt wie ein Kätzchen
- Nach einigen Kilometern wenn der Motor warm ist, nimmt er kaum noch Gas an und das auch sehr ungleichmäßig, man muss Vollgas geben, um losfahren zu können, die ersten Meter sind dann auch sehr ruckelig.
- Schaltet man die Karre im warmen Zustand aus, springt der Motor dann auch nicht mehr bzw. nur noch sehr zögerlich nach vielen langen Versuchen an.
- Der Leerlauf im warmen Zustand ist in Ordnung
Schon gemacht: OT-Geber gereingt, defekte Zündspule getauscht
Dann gestern den ADAC gerufen der den Fehlerspeicher ausgelesen hat: Lambdasonde nach KAT defekt
Er hat dann die Leitungen nach Marderbissen oder sonstigen Auffälligkeiten untersucht und nichts gefunden
Die Livemessung der Sondenwerte bestätigte, dass die Sonde definitiv kein Signal mehr sendet.
Ich war erstmal zufrieden und wollte mir gleich eine neue Sonde bestellen, dann habe ich aber im Internet gelesen, dass die Sonde nach KAT nur eine Monitorsonde ist, die keinen Einfluss auf das Gemisch und somit auf das Fahrverhalten hat. Deshalb stehe ich jetzt wieder am Anfang. Klar, die Sonde gehört irgendwann getauscht aber wenn sie nicht verantwortlich für das Problem ist, geht die Behebung des Problems natürlich vor.
Die Monitorsonde ermöglicht den geschlossenen Regelkreis der Einspritzung.
Du musst den Stecker der Sonde pflegen, am besten paar mal öffnen/schließen.
Dann Kontaktspray nehmen mit Schutzöl. Eventuell WD40, besser Kontakt60Plus.
Mit Torque kannst dann die Referenzspannung kontrollieren, sind so 0,6 Volt.
Mit der neuen Spule schraubt man gewöhnlich auch neue Kerzen rein,
also wenigstens Kerzenbild kontrollieren.
Wäre halt mal interesant welche Temperatur der Kühlmittel Sensor bringt. Ist dieser kaputt kann es durchaus sein das das STG meint der Motor ist immer noch kalt und dann einfach das Gemisch falsch anreichert.
Wenn das Gemisch bei warmem Motor so fett bleibt wie beim Kaltstart, kann das ja eben zu diesem trägen Motorverhalten führen. Würde auch erklären warum der Motor im warmen Zustand nicht mehr startet (säuft ab).
Entweder indem du das Signal (den Widerstand) direkt und ohne andere Kabel am Sensor misst und auf Plausibilität prüfst. Er sollte (Schätzung) irgendwo zwischen 200 Ohm und 3 kOhm liegen und sich mit der Temperatur verändern.
Oder du liest die Kühlwassertemperatur aus und bewertest sie. Wenn er minus 40° anzeigt, wird irgendwas faul sein.
Dann werde ich morgen mal mein Multimeter auspacken und den Kühlmittelsensor messen bevor ich einfach eine neue Sonde kaufe. Auslesen kann ich die Temperatur ohne Diagnosegerät nicht.
Angenommen, der Sensor ist defekt: Gibt es eine mögliche Erklärung, warum es nicht im Fehlerspeicher abgelegt ist?
Tipp: Das Problem hatte ich auch mal ... bei mir war de Sonde aber nicht kaputt = das Kabel der Sonde im Motorraum war komplett abgegangen = prüfe dies und Pflege die Stecker (Kontaktspray) ... auch unter dem Fahrzeug befindet sich ein Sondendstecker - unter einem Hitzeschuzschild was abgeschraubt werden kann = auch dort mal Kabel prüfen ...
Also ich wollte eben den Kühlmitteltemperatursensor überprüfen aber ich bin mit den Messspitzen meines Multimeters nicht an die Kontaktstifte gekommen. Stattdessen habe ich jetzt den Saugrohrdrucksensor ausgebaut, meine Powerbank mit 5 V an die Außen Kontakte angeschlossen und dann die Spannung am Innenkomtakt gegen - gemessen. Es liegen 4,5 V an bei 5,16 V Eingangsspannung. Wenn ich am Sensor sauge, verändert sich die Spannung nicht.
(14.10.2016, 13:07)cl0wn schrieb: Angenommen, der Sensor ist defekt: Gibt es eine mögliche Erklärung, warum es nicht im Fehlerspeicher abgelegt ist?
Im Fehlerspeicher stehen nur Sachen die eben "kaputt" sind. Z.B. wen der Sensor 0 Ohm (Kurzschluss) oder unendlicher Widerstand (Kabelbruch) hat. Dann würde der drin stehen. Wen der aber als Beispiel immer -40 Grad bringt, woher soll das STG den wissen das es nicht richtig ist? Wen dein Widerstandswert dank oxidation etc eben nichtmehr der richtige ist...woher soll das STG das den wissen?
Zunächst mal muss ich mich entschuldigen, dass ich kein Profischrauber bin und deshalb nur über rudimentäre Messinstrumente verfüge, mit denen ich mich halt begnügen muss
Nachdem ich das Ölfiltergehäuse entfernt habe, bin ich an den Kühlmitteltempsensor gekommen: 3.870 Ohm Widerstand, was ich aufgrund der derzeitigen Umgebungstemperatur plausibel finde (siehe angehängte Tabelle).
Habe den Saugrohrsensor jetzt mit nach Hause genommen und nochmal in Ruhe getestet. Egal, wie stark ich sauge, es liegen am mittleren Pol immer 4,6 Volt an.
Werde das Ding jetzt einfach tauschen und hoffen, dass sich das Problem dann erledigt hat.
@docpaul: Danke für den Link, werde ich mir mal ansehen. Derzeit genügt mir aber die Info, dass die defekte Sonde nach KAT nicht für die Gemischaufbereitung und damit für mein Problem verantwortlich ist.
