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Twingo 1 mit Quickshift behalten und reparieren lassen oder abgeben - was meint Ihr?
#1
ZZTwingo1 
Hallo,

bin neu hier und ziemlich verzweifelt wegen meinem Twingo mit Quickshift. Ist auch mein erster Twingo aber in der kurzen Zeit wo ich ihn mal fahren konnte ist er mir richtig ans Herz gewachsen.
Ist ein Twingo 1, Bj: 2003, 1.2 16V
Habe das Auto im Juni 2020 mit 36.000km gekauft und er lief auch ein paar Monate super doch dann fing das Drama an.
Die Gänge sprangen raus, der Motor heulte auf und der Tacho zeigte nur noch Mist an (z.B. 200Km/h in der Ortschaft).
Hab den Wagen dann zu einer freien Werkstatt gebracht. Die haben das Hydrauliköl aufgefüllt und den Geschwindigkeitssensor ausgetauscht. Das hat kurzzeitig geholfen aber die Probleme kamen bald zurück.
Also ab damit zum Renault Händler, der mir das Ding dann für 950€ repariert hat. Anscheinend gab es Probleme mit der Verkabelung und es wurden der Drucksensor, Geschwindigkeitssensor und der Drehzahlsensor getauscht.
Super, das ganze hat 1 Tag gehalten, dann sprang nach einer Autobahnfahrt an der Ampel wieder der Gang raus und ging auch erst wieder rein nachdem ich den Motor neu gestartet hatte. Dieses Verhalten habe ich dann noch öfter gehabt und daraufhin hier mal nach Infos gesucht.
Leider bin ich kein Mechaniker und kann da nix selbst machen. Habe aber mal den Bremsschalter ausgebaut und durchgemessen, der macht wohl keine Probleme.
Dann habe ich gelesen, man solle das Fahrzeug mal im Stand durchschalten und schauen ob die Hydraulikpumpe anspringt. Also Tür auf, Pumpe springt an und das Öl verschwindet aus dem Behälter. Konnte dann den Twingo bis zum 4. Gang hochschalten. Danach ist er in N gesprungen und jetzt kann ich ihn weder schalten noch starten.

Ich habe für das Auto 1.800€ gezahlt und noch mal ca. die gleiche Summe an Reparaturen investiert jetzt frage ich mich ob ich noch mehr investieren soll oder mich besser von dem Auto trenne.
Was meint Ihr als Twingo-Profis dazu?
Bin für jeden Tip dankbar.

Bitte keine Vorwürfe wie z.B. wie kann man so viel Geld in ein altes Auto investieren, das hilft mir jetzt nicht weiter.


Eine Bemerkung noch am Rande, es stand der Verdacht im Raum, das ich durch den Einbau eines neuen Radios und neuer Lautsprecher den Schaden verursacht habe. Ich bin mir aber sicher, dass ich dabei keine Kabel beschädigt habe und auch das blaue Kabel für die Geschwindigkeitsabhängige Lautstärke habe ich blind im Stecker liegen lassen. Die Renault Werkstatt hat mir auch bestätigt, das die Probleme nichts mit meinem Radioeinbau zu tun haben.

Danke schon mal im Voraus für Eure Tips und sonnige Grüße aus dem Taunus
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#2
Fangen wir mal so an.
Das war ein guter Kauf bei der Laufleistung.

Und jetzt geht es los.
Der Geschwindigkeitsgeber war kaputt, das wurde noch richtig diagnostiziert und behandelt.
Das Ding kostet 15€, ging oft kaputt und kann selber gewechselt werden
https://www.twingotuningforum.de/thread-5302.html
Je nach eingebautem Radio kann das Tachosignal kurzgeschlossen werden, dabei geht aber nichts kaputt, es gibt dann halt keine Anzeige mehr, die Servolenkung fällt aus und der Automatikmodus bei Quickshift geht nicht mehr.

Nächster Punkt
Hydrauliköl aufgefüllt.
Um die Ohren muss man dieses Nichtskönner schlagen, da ist der Druckspeicher kaputt.
Tauschen. https://www.twingotuningforum.de/thread-35847.html
Macht man das nicht und fummelt nur für teuer Geld rum, dann stirbt die Hydraulikpumpe.

Tipps
Kann ich keine geben.
Ich würde den Druckspeicher tauschen, den gibt es nämlich günstig als Fiat Ersatzteil.
Mehr würde ich nicht investieren, denn ich befürchte, dass bei den Reparaturversuchen schon zusätzliche Schäden verursacht worden sind.
Die Vorstellung dass du bei diesen Nichtskönnern 1800€ gelassen hast verursacht mir körperliche Schmerzen.
Wenn da die Hydraulikpumpe und Druckspeicher drin gewesen wären, dann wäre das immer noch teuer, dein Auto würde aber laufen.
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#3
Danke Broadcasttechniker.

Das mit dem Druckspeicher habe ich mir nach den ganzen Nachforschungen hier auch schon gedacht. Aber dein Post hat mir Mut gemacht es doch noch mal zu versuchen.

Habe eben noch mal nachgeschaut, scheint so als würde die Pumpe nach meinen letzten Schaltversuchen garnicht mehr anspringen, auch nicht wenn die Zündung eingeschaltet ist. Bleibt wohl nur Daumen drücken, das die Pumpe nicht auch was abbekommen hat.
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#4
Dann wird die Pumpe hin sein und nicht nur das Relais.
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Es bedanken sich: bernief
#5
So, kleines Update - der Twingo steht jetzt bei Renault Händler Nr.2 und der Fehlerspeicher sagt erneut Sensoren kaputt.
Laut Händler soll in diesem Fall die Hydraulikpumpe gewechselt werden. Diese läuft nämlich nicht mehr und die Sensoren sind ja gerade erst in Werkstatt Nr. 1 gewechselt worden. Ich habe es beauftragt und zusätzlich noch den Tausch des Druckspeichers gefordert. Den wollten sie nämlich nicht tauschen.
Wird nicht billig aber hoffen wir mal, das danach alles funktioniert.

Der Händler hat mir auch schon gesagt sie hätten Fälle gehabt wo das 1 Woche gut ging und dann die komplette Hydraulikeinheit getauscht werden musste (ca. 2.500€) Embarassed
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#6
Zeitweise Funktion mit folgendem Ausfall ist typisch für den Motor der Pumpe.
Da wechselt man den Speicher weil er defekt ist, tatsächlich hat die Pumpe schon einen weg.
Zur Logik des Steuergerätes.
Das Steuergerät wird über den Türkontakt aufgeweckt und prüft den Hydraulikdruck über den Drucksensor.
Liegt der zu tief weil sich der Speicher über interne Undichtigkeiten entladen hat (ganz normal nach Standzeit)
dann wird die Pumpe angeworfen bis der Abschaltdruck erreicht ist.
Wird der Druck nicht erreicht oder es tritt überhaupt keine Steigerung ein, dann kann der Schaltroboter auch nichts machen.
Er versucht es aber dennoch, denn es könnte ein Sensorfehler vorliegen.
Aus dem Grund wird die Pumpe auch nach einer Zeit abgeschaltet um sie nicht zu zerstören.
Das Steuergerät überwacht den Sensor selber, also z.B. seine Versorgung, kann aber nicht den Motorstrom überwachen.

Lasse dir in JEDEM Fall die Altteile geben.
Kannst du dann gegen Transportkostenerstattung an mich schicken, ich werde die für dich überprüfen.
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#7
Das sieht aber nach Abzocke aus.
Hat der 1. Renault Händler mal die 950 Euro gerechtfertigt?
Du wirst zahlen und zahlen und upps, läuft nicht, es tut uns sehr leid,
aber bitte unsere Rechnung begleichen....
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#8
Nun der 1. Händler hat gesagt es waren Verbindungen in der Elektrik defekt und der Tacho lag wohl auf Masse. Danach hätte man alles neu einstellen müssen und überhaupt hätte die Fehlersuche sehr lange gedauert.
Ist halt für den Laien schwer zu beurteilen ob der Preis gerechtfertigt ist.

Ich denke halt Händler 1 hat die Elektrik repariert und Händler 2 macht jetzt die Mechanik. Wenn das nicht zum Erfolg führt hätte ich einen Twingo mit vielen Neuteilen abzugeben Laughing

(11.03.2021, 13:11)Broadcasttechniker schrieb: Lasse dir in JEDEM Fall die Altteile geben.
Kannst du dann gegen Transportkostenerstattung an mich schicken, ich werde die für dich überprüfen.



Habe den Händler übrigens gebeten die Altteile nicht wegzuwerfen. Wenn das klappt schicke ich Sie dir gerne.
Vielen Dank für das Angebot.
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Es bedanken sich: bernief
#9
ZZTwingo1 
So, nach nur 1,5 Tagen habe ich meinen Twingo repariert zurück. Hydraulikpumpe und Druckspeicher wurden getauscht und aktuell fährt er super.
Kann nur hoffen, dass das auch so bleibt.
Bin auf jeden Fall begeistert wie schnell das ging, der erste Händler hatte das Auto 4,5 Wochen Embarassed bis ich ihn wieder zurück bekommen habe.

Das Radio und die Lautsprecher sind auch wieder eingbaut, jetzt nur noch etwas Sonne und dann kann ich mit offenem Fenster und lauter Musik an der Eisdiele vorbei fahren Twisted Evil
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Es bedanken sich: Broadcasttechniker , rapiderich
#10
ich frag mal besser nicht, was das gekostet hat....

weiterhin viel freude,

gruß, stefan
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#11
Nachdem der Kleine jetzt 2 Wochen super gelaufen ist gabs heute wieder ein Problem. Habe den Wagen zum Einkaufen abgestellt und als ich zurück kam startete der Motor nicht mehr. Die Ganganzeige blieb dunkel und die Hydraulikpumpe ist nicht angesprungen.
Habe den ADAC gerufen und der nette Mann vom ADAC hat einfach nur die Batterie kurz abgeklemmt. Direkt danach sprang die Hydraulikpumpe an und der Motor auch.
Hoffe jetzt natürlich das dies eine einmaliger Vorfall war, werde mir aber zur Sicherheit einen 10er Gabelschlüssel ins Auto legen, damit ich das nächste mal selbst die Batterie abklemmen kann.
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#12
Hört sich nicht sooo gut an.
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#13
So, nachdem bei mir der die meisten aufgeschobenen Sachen abgearbeitet sind, ein schneller Blick auf die ausgebauten Teile.
Die Hydraulikpumpe sitzt komplett fest.
So fest dass sie noch nicht einmal singt.
Bei 12Volt zieht sie ca. 25A, sagt aber keinen Mucks.
Auf der Lagerschildseite ist das Gehäuse abgeplattet, dass erkennt man aber bei den Ersatzteilpumpen auch.
Leider ist das Statorgehäuse viel beschi...ener befestigt als auf den Bildern wenn man selespeed oder Quickshift Pumpe sucht.
Werde ich zerlegen und berichten.
Die Pumpe selber ist ans Motorgehäuse geschraubt.

Der Druckspeicher.
Ich habe auf die Schnelle kein passendes Equipment um die unter Druck zu setzen.
Wenn der Speicher jedoch völlig hin ist und nicht zuviel Öl hinter der Trennmembran sitzt, kann man die eindrücken.
Die Bohrung verjüngt sich blöderweise nach 10mm noch mal.
Als ich zuerst mit einem umgedrehten Bohrer in die große Bohrung gegangen bin kam da sehr zähflüssiges Öl raus.
Deutlich dicker als Motoröl, und das Automatikgetriebeöl was da hin gehört ist normalerweise wasserdünn.
Das war der erste Punkt der mich gestört hat.
Mit einem dünnen Stift habe ich dann mal geschätzt 10kg (ja 100Newton) drauf gegeben.
Der Stift hat dann 5mm elastisch nachgegeben und kommt dann wieder raus.
Fühlt eher so an als wenn das Hydraulikflüssigkeit wäre wo keine hin gehört.
Muss aber nicht.
Nachgewogen, 795 Gramm.
Wenn ich das Teil suche steht bei einem 830 Gramm, bei einem anderen Versandgewicht 1,3kg.
Hilft also nicht.
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Es bedanken sich: Vultan , heingumpel
#14
Jetzt habe ich mir die Zeit genommen die Pumpe nochmal anzuschauen.
Zuerst die Pumpe abgenommen, die ist mit zwei Schrauben die sehr fest sitzen angeflanscht.
[Bild: twingo-13082928-cLe.jpg]
Das schwarze Teil ist aus Kunststoff und koppelt die Achsen der Pumpe
und des Motors und gleicht dabei in einem einen eventuellen Achsversatz aus.

[Bild: twingo-13083927-f1Z.jpg]

[Bild: twingo-13083940-Qmk.jpg]

Der Motor selber ist leider nicht für Wartung oder Reparatur vorgesehen.
Im Prinzip keine Chance das zerstörungsfrei geöffnet zu bekommen weil der Lagerschild verstemmt ist.
Blöderweise habe ich davon keine Fotos gemacht.
Nachdem der Lagerschild runter war, waren zwei Dinge offensichtlich.
Die Kohlen waren runter, die Plus Kohle wie immer stärker als die Minus Kohle
[Bild: twingo-13090515-fgr.jpg]

Und dann noch der Schaden den jemand mit Hämmern auf den Motor verursacht hat.
Feldmagnet gebrochen der dann alles blockiert hat.
Auf dem Foto sieht man auch die 4 Laschen die durch den Lagerschild gesteckt und verstemmt werden.
[Bild: twingo-13090737-ABV.jpg]


Anker herausgezogen
[Bild: twingo-13091131-yAz.jpg]

Bei der verzweifelten Hämmerei hat die Pumpe auch einen weg bekommen, wird nicht so schlimm sein.
[Bild: twingo-13091401-soc.jpg]

Merke
Auch wenn das Behämmern eines Motors nochmal die letzten Reserven mobilisieren kann,
repariert wird damit nichts.
Und wenn man es dann übertreibt, dann ist alles kaputt.
Die Magnete mögen das sowieso nicht, auch schon bevor sie zerbrechen.
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Es bedanken sich: Vultan
#15
vielen lieben Dank für deine Mühen.
Mein Twingo hat seit damals auch keine Probleme mehr mit dem Getriebe bekommen.
Wenn Du mir da nicht die richtigen Tips gegeben hättest - hätte die Werkstatt wohl nicht alle defekten Teile getauscht und der Twingo wäre nicht mehr auf die Straße gekommen.
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