Wie im Titel steht suche ich einen vernüpftigen Drehmomentschlüssel.

Was könnt ihr empfehlen`?

Kommt drauf an, was du damit vor hast.
Nicht umsonst haben die großen Werkstätten nur Markenwerkzeuge in Kasten liegen.

Wenn es nur für´s Rädernachziehen sein soll taugt auch einer aus der 50€ Klasse.
Wenn du auch für andere Arbeiten (Motor) einen brauchst, würde ich 2 Kaufen.
Einen kleinen 1/4 + einen großen 1/2 Zoll.

Hazet, Gedore usw, sind schon gut, aber auch teuer. Für den Hobbyschrauber tut es auch
was von zb Proxxon, Famex usw...
Von den Noname Teilen aus der Bucht und beim Discounter würde ich die Finger lassen.

(28.05.2015, 11:37)ogniwT schrieb: Für den Hobbyschrauber tut es auch was von zb Proxxon, Famex usw...

Also ich habe auch die von Proxxon und bin damit sehr zufrieden. Habe die Schlüssel schon seit 5 Jahren und nie was gehabt.

Kann meinem Vorredner nur zustimmen.

kauf dir nen günstigen Drehmomentschlüssel und ne Federwaage.

dann einfach mal Drehmomente am Schlüssel einstellen und mit der Federwage kontrollieren, wie groß ggf. die Streuung ist und die ABweichung vom Sollwert.

1/2 Drehmomentschlüssel hab ich von würth, 1/4 Drehmomentschlüssel lass ich mir jetzt einen von hazet besorgen. Zum Glück hab ich da jemanden an der Quelle sitzen der mir super Preise machen kann. Aus diesem Grund kaufe ich auch nur noch Markenwerkzeug.

Für Fahrwerk und ringsum Motor nicht

Taugen tut nur was in Industriequalität, Werkstattqualität mag noch angehen. Neumodischerweise wird immer der vorgesehene Einsatzbereich angegeben. Wenn es da heißt für professionellen Einsatz nicht geeignet o.ä., ist das Produkt Schrott.

Industriequalität kann sehr teuer sein, muss aber nicht. Ich habe mir für Antriebswellenmuttern (Radlager) einen Drehmonentschlüssel in Industriequalität gekauft, der geht bis 350Nm und hat 55€ gekostet. Das ist natürlich kein Facom, aber er macht eimen guten Eindruck.

Mit einem Torcofix 20-200Nm von Gedore machst du nichts falsch.
Günstig und ganz ok ist Proxxon Industrial.

Aber bei den gültigen sind keine prüfprotokolle dabei oder ? Woher weiß ich dann, ob es wirklich die Drehmoment hat ?

Mach dir nicht ins Hemd.
Der Drehmomentschlüssel ersetzt kein Gefühl gepaart mit Hirn.
Ich habe gestern Twingo Achsen zusammengebaut.
Achsschenkel an Federbein und Bremssattelbefestigung gingen so wie man sich das vorstellt, bei den unteren Schrauben der Kugelbolzenklemmung habe ich Schluss gemacht als ich merkte dass das Moment nicht mehr anstieg.
Kritischere Verschraubungen werden sowieso über Winkelanzug verschraubt.

Außerdem sagt dir Harald dass du von Zeit zu Zeit deine Schlüssel mal überprüfst.
Z.B. mit einem (mechanisch) anzeigenden Schlüssel.
Die sind langzeitstabil, da verstellt sich nichts.

Trotz Drehmomentschlüssel wird es nie genau. Dazu spielen zu viele Faktoren mit hinein, ganz besonders der Schraubenzustand. Wenn du eine verrostete Achsschraube wieder einbaust, musst du mit einer Toleranz von geschätzt 30-50% sowieso leben, was die gewünschte Vorspannung der Schraube angeht.

Grad gefunden. Wenn ich nicht schon versorgt wäre, würde ich zuschlagen.

http://www.amazon.de/Famex-Drehmomentsch...WCXBNCF95G

(29.05.2015, 11:04)Milkscheeks schrieb: Aber bei den gültigen sind keine prüfprotokolle dabei oder ? Woher weiß ich dann, ob es wirklich die Drehmoment hat ?

Im Zweifel zur Dekra Prüfmittelüberwachung oder bei einem Werkzeughändler.
Ohne Kalibrierung und Prüfung nützt der teuerste Schlüssel nämlich wenig,selbst bei neu.

Ich bin in unserem Unternehmen unter Andrem auch für Werkzeugbeschaffung und Prüfmittel verantwortlich. Dazu benötige ich alle zwei Jahre auch ein Werkzeug zur Überprüfung von Drehmomentschlüssel (das Teil ist geeicht).

Unsere Mitarbeiter bringen dann auch immer mal ihre privaten Schlüssel mit. Gleichgültig welche Qualität, die Dinger waren für den Hausgebrauch (Radschrauben, Pleuelschrauben, Kopfschrauben) einwandfrei zu gebrauchen.
Abweichungen gab es immer nur bei ungepflegten Werkzeugen!

Ergo reicht die 100 Euro-Klasse absolut aus!

Ich habe da auch mal meinen inzwischen rund 30 Jahre alten Gedore Drehmomentschlüssel (40-150 Nm) eingespannt und festgestellt, daß das Ding noch absolut genau anzeigt (auslöst).

Wichtig bei meinem Schlüssel war und ist, daß er nach jeder Benutzung entspannt wird (meiner hat Tellerfedern drin, die sonst auf Dauer plattgedrückt würden).

Bei heutigen Anwendungen am Kfz. ist der Winkelanzug bedeutend wichtiger geworden, als das Drehmoment.
Ich persönlich habe den Winkelanzug meist nach Gefühl und Wellenschlag vorgenommen (90° bekommt man auch so hin, folglich auch 30 und 45°) Wer es genauer haben möchte sollte sich eine einfache Winkelscheibe mit 1/2 " Vierkant im Fachhandel besorgen (sowas wird interessant, wenn die Ventileinstellung nicht mehr über mm, sondern über Winkelgrad geschieht)

Ich stand auch vor der Wahl und habe mir was von Habet zugelegt. Günstiger geht immer, No Name wollte ich aber absolut nicht und viel Unterschied war zu Gedore etc. dann preislich auch nicht mehr, also dann direkt zu Hazet gegriffen. Es kommt aber auch wirklich darauf an, wie oft man damit arbeiten möchte und vielleicht hängt es auch immer von persönlichen Erfahrungen ab. Ich habe mittlerweile echt das Problem, dass ich früher mal billiges bzw. günstiges Werkzeug hatte. Und? Gebrochene Nüsse, wackeliges Handling, verreckte Knarren und, und, und. Da greife ich mittlerweile lieber direkt etwas tiefer in die Tasche und komplettiere dann nach und nach statt alles auf einmal für ein paar Mark zu kaufen.

Von Proxxon etc. habe ich auch bisher sehr viel gutes gehört. Ist eben ein guter Mittelweg. Ich habe übrigens noch einen Knarrenkasten "to go" von Bauhaus, Marke Wisent - damit bin ich bisher auch absolut zufrieden für das Geld. Hier und da könnte es noch etwas präziser oder einfacher anzuwenden sein, aber es ist wirklich okay. Wie viele schon gesagt haben, es kommt auch immer darauf an, was man damit so machen möchte.

Im Grunde braucht man 2 Drehmomentschlüssel je nach Anwendungsbereich. Für die grobe Mechanik tut es einer im Bereich von ca. 50 bis 210 NM. Wer viel an Motoren und ähnlichen Sachen arbeitet, sollte sich noch einen von 5 bis 50 NM zulegen. Gerade bei den kleinen Werten vertut man sich leicht wieviel NM man aus der Hand zusammenbringt. Von handfest bis abgebrochen ist da nur ein schmaler Grad. Zwischen 100 und 150 € sollten die schon kosten und Hazet oder Gedore sind da sicher eine gute Wahl. Baumarktware wie Proxon würde ich bei sowas links liegen lassen. Die Dinger sind zwar inzwischen besser als früher aber in Sachen Haltbarkeit können die mit gutem Profiwerkzeug nicht gleichziehen. Ich selbst benutze Gedore und bin seit Jahren damit sehr zufrieden.

Wichtiger als die Anschaffung ist im Grunde die Pflege und der richtige Umgang mit einem Drehmomentschlüssel.

Sowas sollte nach Gebrauch immer gereinigt und gut verpackt werden. Tief im schmuddeligen Werkzeugkasten zwischen Blumendraht und Hammer hat so ein Teil nichts zu suchen und auch nicht in einer schmuddeligen Garagenecke. Am besten einen eigenen Kasten besorgen (wenn nichts entsprechendes dabei war), in ein sauberes Tuch einschlagen und rein in den Kasten wenns nicht mehr gebraucht wird.

Auch wenn das eigentlich jedem einleuchten sollte, gibts immer noch Leute die einen Drehmomentschlüssel zum Lösen von festsitzenden Schrauben und Muttern nehmen. Dafür ist so ein Teil nicht gedacht. Das ist in erster Linie ein Präzisionswerkzeug und kein Allzwecktool.
Wenn man das beherzigt und sein Werkzeug immer gut behandelt und pflegt wird es auch lange halten.