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Zylinderkopfdichtung wechsel - Grosse OP mit grosser Wirkung
#1
ZZTwingo1 
Mahlzeit.



Anfänger lesen das hier bitte nicht.


Für die anderen:


Im Rahmen meines netten TÜV Protokolls (der istn *******) darf ich nun dafür sorgen das der Ölverlust aufhört.
Kurz gesagt wenn's nachfolgend aussieht, ist zu 90% eure Zylinderkopfdichtung platt.
Auf dem Bild ist im Kreis deutlich zu erkennen, das sich nicht nur unterhalb und an der ZKD Öl sammelt, sondern besser bei laufendem Motor: das der dort rausbläst.

[Bild: twingo-10238225845-upp.jpg]


Tja, was benötigt man

Materialliste

- Zylinderkopfdichtsatz
- Zylinderkopfschrauben
- Ventildeckeldichtung
- neues Öl + Filter
- neues Kühlwasser, am besten Destilliert + Kühlerfrostschutz
- wenn länger nicht gemacht, Zahnriemensatz inkl. Spannrolle und WaPu
- Zeit, Geduld und Gewissen
- Respekt vor der Arbeit, aber keine Angst!!!!
- Helfende Hand + Radio

- Werkzeug, alles was man in einem ordentlich ausgestattetem Knarren / Werkzeugkasten so findet, zusätzlich
- E 12 Torx Aussennuss (4 € Hornbach z.b.)
- Drehmomentschlüssel mit Einstellwert ab 20 Nm

Und ganz wichtig:
VORAHNUNG VOM SCHRAUBEN!!!
SÄMTLICHE! VORGÄNGE!!! sollten PEINLICHST genau und PENIBELST SORGfältig gemacht werden.
Es geht hier nicht um irgendeinen Pipifax, wie Radlager, die mit grobmechanischen Methoden klarkommen, sondern um euren Motor.
Sitzt die Dichtung nicht richtig, kann er euch hochgehen (Wasser im Motor, is vorbei)

Sitzt der Zahnriemen nicht richtig, dürft ihr anschliessend den kompletten Kopf neu machen usw und so fort.


Fangen wir an.

[Bild: twingo-10238230613-avY.jpg]



Als erstes muss der ganze Aufbau aufm Motor und Ventildeckel runter.
das heißt, Luftfilterkasten, Zündspule inklusive Kabels, Kerzen Einspritzanlage inkl. Ansaugkrümmer und dem Kleinzeug

danach siehts ungefähr so aus

[Bild: twingo-10238230730-YJM.jpg]



Hinweis:
Die Einspritzanlage inkl. des Ansaugkrümmers geht nur mit extremem Aufwand ab, weshalb ich sie hald Rechts "hinlegte" Stört zwar, ist aber angenehmer wis zerlegen von dem Krempel.

Und weils so fein ist, kommt der Ventildeckel auch runter.

[Bild: twingo-10238230212-fTr.jpg]

Im Bild auch markiert:
Vom Motorlager die obere Schraube.

Wie man das zerlegt findet ihr in meinem anderem Zahnriemen Fred, deswegen hier nur kurz

- Zahnriemensatz abmontieren

Ist der runter, wird der Abgaskrümmer demontiert.
Dazu benötigt ihr eine kleine Knarre mit langer Verlängerung und 10er Stecknuss

[Bild: twingo-10238230837-L1J.jpg]


Nun wird um dne Zylinderkopf drumherum gesucht, dabei finden wir "hinten rechts" ein Kabel mit einer einzigen Ader - zu 95% der Fühler für die Heizung, quasi rechts am Motor

Das liegt relativ gesehen gegenüber der Wasserpumpe.
Die Schläuche sollten dort ab. (müssten 2 Stück sein, 1 Dicker zur Lüftung, 1 dünner zum Ausgleichsbehälter)


Danach kann der Kopf abgenommen werden.

Dabei ist darauf zu achten, das die Schrauben in verkehrter Reihenfolge demontiert / gelöst werden, wie sie später angezogen werden, um unnötiges verziehen zu vermeiden!

das Schema sieht folgendes vor zum anziehen!


[Bild: twingo-10238230941-QZl.jpg]


Danach:

Motor ohne Kopf

[Bild: twingo-10238231018-qeL.jpg]


Der Zylinderkopf
[Bild: twingo-10238231103-oT7.jpg]



Sehr schön nun auch der Einblick in den Motor, und warum es sich lohnt gutes Öl zu fahren

[Bild: twingo-10238231154-ItL.jpg]


Die Hon-Riefen riefen sind bis unten durch.
Für 12 Jahre und 100tkm die der Wagen aufm Buckel hat sieht das sehr gut aus.

Naja zurück zur Arbeit,

[Bild: twingo-10238231251-gif.jpg]


Diese Reste müssen vom Zylinderkopf sowie vom Motor peinlichst genau entfernt werden.
Dazu sind alle Mittel erlaubt, die den Zylinderkopf nacher zu 100% wieder verlassen, heisst, die sich "vergast" "ausgegast" oder wie auch immer haben.
Einfach und effektiv haben sich Kollegen vom Industriereiniger, sowie Mutters Nagellackentferner und solche Mittelchen erwiesen.

Oder ganz professionell:

Ein Ölschwamm...


Wenn der Kopf sauber ist, wird mittels Haarlineal geschaut, ob der Kopf noch plan ist.
Das geht am besten, wenn der Kopf auf nem Stuhl steht, ihrs lineal aufsezt, und dahinter eine lampe steht.

So sieht man ersteinmal stellen, wo das licht durch scheint.
Sind diese Bereiche zu krass, ab zum planen.
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#2
Ist das geschafft, werden 2 der alten Schrauben NUR DER KOPF abgeflext und über Kreuz an 2 Ecken des Motors mit 3 - 4 Umdrehungen von Hand "angeschraubt"

[Bild: twingo-10238231505-LKg.jpg]


Diese dienen gleich dazu, der Dichtung sowie dem Kopf eine "Führung" zu sein.

Sind die schrauben drin, wird der Kopf darauf "hinabgelassen"

Aber Vorsicht

Nockenwellenrad VOR Einbau in die Zahnriemenauflegestellung bringen.
Die Kurbelwelle ebenfalls.


Anschliessend werden die Schrauben alle reingedreht, und nur von hand ganz kurz angetickt, dasse den kopf halten - aber nicht fest sind.

Nun nehmen wir die beiden "abgeflexten" schrauben heraus, und ersetzen diese durch neue Kopfschrauben.

Ist das gemacht, wird der Kopf nach nachfolgendem Schema Angezogen.

[Bild: twingo-10238231541-hIy.jpg]


Und jezt bitte mehrfach genauestens Lesen!


Neue Schrauben verwenden. In folgenden Stufen anziehen:
1)20Nm
2)90°+-6°
3)3 Minuten warten
4) Schrauben 1 und 2 lösen, dann auf 20Nm + 200+-6° anziehen
5)Stufe 4 für Schrauben 3,4,5 und 6 durchführen
6)Stufe 4 für Schrauben 7,8,9 und 10 durchführen

Also IMMER in 2er Gruppen die gegenüberliegenden Schrauben.
(ist auf der Zeichnung zu sehen, wie es von innen nach aussen geht)

Dabei ist mehr darauf zu achten, das ihr alle gleichmässig habt, als das alle peinlichst genau 200 grad sind. Der Kopf braucht definitiv gleichmässig Spannung.



Nun ist der Kopf bombenfest, und eure Arme lahm Smile

Es wird nun alles wieder zusammengebaut, im groben
- Kabel alle die gehen, wieder einstecken.
- Abgaskrümmer montieren
- WaPu, ZR wieder montieren
- Ventildeckelauflage saubermachen, sowie Ventildeckel als solches sauebern
- Aufbauten
- ölfilter Tauschen
- ölwanne dichtmachen & neues öl rein
- Kühlerfrostschutz mit neuem Kühlwasser, vorteilhaft ist da destillieretes Wasser

Motor starten und freuen Smile

Noch ein paar Hinweise, allgemeiner Natur

Wenn ihr den Kopf schon einmal unten habt, dann nehmt euch auch die Wassergeschichte rechts vor (ggüber WaPu)
Diese mal demontieren, neu eindichten, notfalls mit Hylomar.
Bei mir "blühte" der Motor darunter, was heisst, das dort irgendeine undichtigkeit sein musste.

Und überhaupt, wenn ihr soweit seit, Dichtungen zu tauschen... dann macht es auch.
die Dichtungskosten sind ein Witz im vergleich zum Schaden und der Arbeit, die es macht, wenn der Motor danach an anderer Stelle weiter "leckt"

Wer Hylomar nicht kennt, sollte danach mal googeln.
das Zeug wirkt wunder, gerade was undichtigkeiten am Ventildeckel und / oder dme Kühlerkreislauf angeht.
Für einen Preis der Tube, der echt nicht der Rede wert ist.


Und das Kleingedruckte...
Für Schäden, die durch dieses How To / Vorschlag / Anleitung zustande kommen, bin ich nicht verantwortlich.
Fehler vorbehalten, ihr handelt also auf eigens Risiko.

Wer noch Anregungen hat und / oder mich auf fehlendes hinweisen will, kann das gern machen ich editiere es dann nach.

Und damit die Anregungen nicht unbedankt bleiben:
Fettes Danke und Lob an die Gemeinde, insbesondere Ingo und Broadi, deren Tips sehr Praktikabel und sinnvoll waren sowie anmerkungen und verbesserungen, die die Textliche Wiedergabe dessen belegen.

Und an Holger, für eine helfende Hand.

Gruss,
Marc


- SQ - only Dreams r nice`r
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Es bedanken sich: derSturm , 9eor9 , Hombre , Eleske , Orange , Janki , kawale
#3
wenn man den Zyllinderkopf schon ab hat könnte man zusätzlich die Ventilschaftdichtungen wechseln, geht ja dann in einem und die kosten nur 10-15€. Ich habe mir dazu ein Stück 1Zoll Rohr genommen und seitlich 2 Fenster reingeschnitten. Damit kann man entweder mit einer Schraubzwinge, oder mit Standbohrmaschine die Ventilfeder zusammen drücken und die halbkeile seitlich rausnehmen

[Bild: twingo-10239001453-v4J.jpg]
Spritmonitor.de
Spritmonitor.de
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Es bedanken sich: Stefan K.
#4
Das ist doch eine schöne Hilfe,
für alle die sich nicht so gut auskennen.

Respekt vor der Arbeit allein hier schon alles einzutippseln.
Und er bewegt sich doch!!
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#5
Ich bekomme den Ventildeckel nicht ab.Die oberen 8 Schrauben sind gelöst und Richtung Öleinfuhrstutzen links ist alles fest. Kann mir jemand eine helfende Antwort geben?
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#6
(20.11.2011, 17:47)wolfgangbecker schrieb: Ich bekomme den Ventildeckel nicht ab.Die oberen 8 Schrauben sind gelöst und Richtung Öleinfuhrstutzen links ist alles fest. Kann mir jemand eine helfende Antwort geben?
Bei mir wars gleiche vor 3 Wochen, Unter dem Öleinfüllstutzen ist ne Plastik ode Gummi abdeckung ( hab grad kein auto da ), da machste den deckel runter und da runter ist auch noch eine Schraube Wink

grüßle

hier noch ei bild:

[Bild: twingo-21104837-VLY.jpg]

30% On-Road
60% Off-Road
10% Versumpft

100% full throttle
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Es bedanken sich: Markus Meiß , Daniel_2002_Twingo1 , Orange
#7
Worauf man auch noch unbedingt achten sollte ist das in den Gewinden der Zylinderkopfschrauben keine Flüssigkeit steht, am besten mir nem Luftschlauch ausblasen und dabei nen Lappen drüberhalten Wink
Gruß
Patrick

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Es bedanken sich: 9eor9
#8
Und Zylinderkopfschrauben nicht Ölen oder Fetten
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#9
Danke danke ich bin fast verzweifelt.Es ist eindeutig die Ventildichtung die hin ist.Gruß Wolfgang
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#10
Bei anderen Autos bekommt man den Tipp, die Gewinde im Motorblock in welche die Kopfschrauben kommen
zu reinigen (Flüssigkeit) und auch noch nachzuschneiden.
Was für ein Gewinde (Steigung usw.) haben diese beim D7F Motor?

Besten Dank, und viele Grüße.
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#11
also nachschneiden mußte ich das bei noch keinem Auto.

allerdings empfehlen manche Anleitungen, die Kopfschrauben am Gewinde und an der Anlagefläche zum Zylinderkopf (also die Unterseite vom Schraubenkopf) einzuölen.

Problem ist halt, daß man je nachdem ob man ölt, fettet oder trocken anzieht so Drehmomentunterschiede von 30% hinbekommt - und bei dem heute üblichen Winkelanzug mit um die 20Nm und dann um xx Grad weiterdrehen ist halt das Anfangsdrehmoment relativ kritisch.

(meine Erfahrung bisher: wenn ich fast nicht mehr fester konnte war auch der vorgeschriebene Winkel erreicht. Aber rein von der Reproduzierbarkeit her wäre mir das alte Verfahren mit mehreren Stufen vorgegebenen Drehmomentes lieber)
tschüss,

Harald_K
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Es bedanken sich: heingumpel
#12
Hi,

dieses Nachschneiden brachte damals eigentlich nur den Dreck der noch im Gewindegang hing heraus.
Direkt nachgeschnitten wurde am Gewinde nicht wirklich etwas.
Es beruhigt etwas, wenn man weiß, dass gewinde funzt einwandfrei. Wink

Weißt du Zufällig die Werte für das Anziehen mit den Drehmomenten?
Fände diese Methode auch besser.

Grüße
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#13
Gibt es nicht!
Du musst dich an das Procedere aus Post #2 halten.
Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen
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Es bedanken sich: Triplego
#14
(16.08.2012, 19:21)Harald_K schrieb: also nachschneiden mußte ich das bei noch keinem Auto.

allerdings empfehlen manche Anleitungen, die Kopfschrauben am Gewinde und an der Anlagefläche zum Zylinderkopf (also die Unterseite vom Schraubenkopf) einzuölen.

Problem ist halt, daß man je nachdem ob man ölt, fettet oder trocken anzieht so Drehmomentunterschiede von 30% hinbekommt - und bei dem heute üblichen Winkelanzug mit um die 20Nm und dann um xx Grad weiterdrehen ist halt das Anfangsdrehmoment relativ kritisch.

(meine Erfahrung bisher: wenn ich fast nicht mehr fester konnte war auch der vorgeschriebene Winkel erreicht. Aber rein von der Reproduzierbarkeit her wäre mir das alte Verfahren mit mehreren Stufen vorgegebenen Drehmomentes lieber)

Ist ein zwiespältiges Thema.
Mittlerweile reinige ich die gewindegänge mit wd40 3 mal hintereinander.

Dann wird's mit druckluft ausgeblasen, und eine zk schraube mit wd40 eingesprüht, und ohne Kopf einmal jedes gewinde komplett eingedreht, so kann man vorher schonmal händisch feststellen, obs da Unterschiede gibt.


- SQ - only Dreams r nice`r
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#15
Hat jemand gute oder schlechte Erfahrungen mit Kopfdichtungen von Glaser gemacht?
Sowas gibt es für den D7F bei Wagner-Autoteile für 9,00€ (UVP 32,71).

https://www.wagner-autoteile.de/GLASER/H...cqfav051u7

Zusammen mit einem Ventilsatz von Post-Motorenteile für 39,90 soll sie einen Zahnriemenschadentwingo wiederbeleben.
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