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Motor stirbt ab beim Anfahren und erfordert Anlasserorgeln
#1
Hallo zusammen,

mein Twingo 1 (Baujahr 2004, 58 PS, Phase 4, ca. 185.000 km gelaufen) zeigt zwei Macken, die vermutlich nicht  zusammenhängen und deren Beschreibung ich daher mal auf zwei Threads verteile.

Vor einigen Tagen fuhr ich mit vielleicht 90 kmh auf der Autobahn, als sich plötzlich 2 bis 3 mal kurz hintereinander für
jeweils ca. 1 Sekunde die Fahrgeschwindigkeit verringerte, so, als würde ich bei gleichbleibendem Druck aufs Gaspedal
zusätzlich mit dem linken Fuss auf die Bremse treten. Danach verhielt sich der Wagen für den Rest des Tages wieder einwandfrei,
anhalten, abstellen, starten, alles schien wieder ok zu sein.

Einen Tag später bei 50 kmh innerorts kam es zum selben oben geschildertem Verhalten.

Auf den Schreck habe ich mir dann vorgenommen, die Sache zu beobachten und den Twingo nur noch für kürzere Strecken
(Lebensmittelkauf etc.) zu nutzen. Aber flötepiepen... bei allen 3 Hinfahrten an den folgenden Tagen starb der Motor
beim Wiederanfahren ab, 2 mal an Ampeln nach jeweils knapp 1 km und 2 km sowie zuletzt nach 250 Meter von meiner Wohnung entfernt beim Linksabbiegen mitten auf einer Kreuzung nach Durchlassen des Gegenverkehrs. Und in allen 3 Fällen sprang der Motor nach einigen Minuten des Wartens, unterbrochen von mehrfachen Anlasserorgelns an, und der Twingo brachte mich problemlos zum Ziel und später wieder nach Hause, als sei nichts gewesen.

Gemäss Murphy's Gesetz "Wenn ein Twingo an den unpassendsten Plätzen absaufen kann, dann wird er es an genau diesen Plätzen auch tun" eine sehr unangenehme Macke im Grossstadtverkehr und garantiert nicht zur Freude der anderen Verkehrsteilnehmer... deshalb, und auch weil die Batterie wohl bald des Orgelns überdrüssig sein wird, steht der Wagen jetzt hier erstmal ungenutzt rum.

Kurzum, die Benzinpumpe summt ca. 1 Sekunde nach Einschalten der Zündung, der Twingo springt sofort an, egal ob kalt oder warm, macht keine ungewöhnlichen Geräusche, hat im Leerlauf bei warmem Motor 760 Upm, hängt gut am Gas, fegt quirlig durch die Strassen und macht jede Menge Laune... es sei denn, er meint, mitten während einer Fahrt mal wieder eine der geschilderten Macken zu zeigen. Es wird dabei im Armaturenbrett per Lämpchen keinerlei Fehler angezeigt und ein OBD-Cartrend-Handgerät aus dem Baumarkt zeigt auch nur eine leere Fehlerliste.

Noch zur Info... vor einigen Monaten wurden die Zündkerzen gewechselt (dachte, ich täte ihm was Gutes... Lt. Rechnung
Renault-Teilenummer). Vor knapp 6 Monaten hatte ich, nachdem bei warmem Motor die Leerlaufdrehzahl nicht absank, die
Steckerkontakte des OT-Gebers gereinigt und mit Kontakt 60 eingesprüht (ohne Kontakt WL), damit war das Problem erledigt.

Können sich die Profis des Forums einen Reim auf die geschilderten Twingo-Probleme machen?
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#2
Mach mit deinem Diagnosegerät mal Live Diagnose.
Teste speziell zwei Punkte.
Gaspedal mehrfach langsam durchtreten und dabei den Drosselklappenwinkel beobachten.
Es dürfen keine Sprünge sichtbar werden.
Unterdruckanzeige (MAP).
Im Stand rund 100 Kilo Pascal, im Leerlauf warm ohne Last rund 35 sind die Sollwerte.
Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen
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Es bedanken sich: bingooo , heingumpel
#3
Er schreibt ja, OT Geber Stecker gereinigt.
Problem dabei, das Spray behebt keine mechanischen Fehler
im Stecker, ich würde den Sensor neu kaufen.
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Es bedanken sich: bingooo
#4
@cooldriver... schon richtig, ich hatte den Geber natürlich ausgebaut, es gab aber keinerlei Anhaftung von Dreck oder metallischer
Teilchen an der Geber-Magnetspitze und habe es daher nicht mehr erwähnt. Das Leerlaufproblem lag in der zugehörigen Steckverbindung, weil zuvor schon leichtes Rütteln an der Verbindung den Fehler beseitigte.
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#5
@Broadcasttechniker... ich vermute, Du meintest mit "Drosselklappenwinkel" den TP-Wert (Throttle Position). Dazu hatte ich
bei eingeschalteter Zündung das Gaspedal gaaanz langsam durchgetreten, der TP-Wert stieg dabei von 12,5% um jeweils ca. 1%
bis zum Maximum von 85%. Größere Sprünge als 1,x% wurden dabei nicht angezeigt.

Dein "Im Stand..." habe ich als KFZ-Laie vermutlich irrtümlich als "im Leerlauf bei kaltem Motor" verstanden, denn ein MAP-Wert von 97 kPascal wird tatsächlich nur bei stehendem Motor angezeigt Smile

Wie dem auch sei, ich füge mal 2 Bilder an, bei denen die 3 Screens einer OBD-Messung nebeneinander in einer Zeile stehen.

Zu Bild 1:
Zeile 1: Messergebnisse aus dem letztem Jahr nach einer langen Autobahnfahrt bei heissem Motor, zuvor hatte ich Kontaktprobleme des OT-Gebers beseitigt, welche die Leerlaufdrehzahl nicht unter 1500-2000 UPM absinken liessen.
Zeile 2: Gestriger Kaltstart, der Twingo stand bei ca. 23 Grad Celsius Außentemperatur in der Sonne.
Zeile 3: Nach knapp 10-minütigem Warmgefahren.

[Bild: twingo-13173323-MB3.jpg]


Zu Bild 2:
Zeile 1: Kaltstart bei heutigem Regenwetter und knapp 15 Grad Celsius Außentemperatur.
Zeile 2: Werte nach wenigen Minuten Leerlauf.
Zeile 3: OBD-Werte bei eingeschalteter Zündung und stehendem Motor... die RPM von 240/min drehen wohl die Heinzelmännchen.

[Bild: twingo-13173428-OES.jpg]


Die "Reparatur" der OT-Geber-Steckverbindung mit Kontakt 60 (ohne anschliessender Waschung mit Kontakt WL) habe ich nur
angegeben, weil Du im Forum oftmals auf die Aggressivität des Mittels gegenüber Kontakten hingewiesen hattest. Ich hoffe daher,
dass die damalige "Reparatur" nicht die Ursache der jetzigen Twingomacken ist. Ist die Leerlaufgeschwindigkeit bei Kaltstart auch bei den mittlerweile eher frühlingshaften Temperaturen nicht zu gering?
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#6
Sieht auf den ersten Blick alles stimmig aus.
Auch die Phantomdrehzahl von 240 Touren im Stand sind kein Grund für Beunruhigung.
Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen
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#7
Was Ulli eigentlich wollte, ist keine Momentaufnahme, sondern
das Erfassen von Werten über die gesamte Bandbreite vom Drosselklappenpoti.
Beim Twingo kommt noch die relative Gaspedalstellung hinzu.
Geht mit gängigen Apps wie Torque oder Carscanner.
D.h. du zeichnest diese Sensoren auf, während du langsam das Gaspedal durchdrückst
und langsam wieder in Nullstellung bringst.
Sollte ohne Motorlauf auch gehen.

[Bild: twingo-14111802-xIa.jpg]
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#8
Hat er doch gemacht und gesagt dass es keine Sprünge gab.
Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen
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#9
Ich wollte heute meinen seit Tagen stillstehenden, weil unzuverlässigen Twingo auf Vordermann bringen und mit dem auch
für Laien wie mich zu bewältigenden Austausch des OT-Gebers beginnen. Im örtlichen KFZ-Handel gab es unterschiedliche
Typen zur Auswahl vorrätig.

Ich entschied mich für ein Set von Hella (6PU 009 163-641) für schlappe 16 Euro, welches neben dem eigentlichen
schwarzen Geber (passend zur am Kabelbaum angebrachten originalen schwarzen Buchse) noch eine Buchse samt Kabeln
und Schrumpfschläuchen enthielt. Somit lässt sich der Geber einfach in die vorhandene Buchse einstecken, oder, wenn
man ihr nicht mehr traut, diese abkneifen und ersetzen. Wohlgemerkt, gemeint ist hier ein Set für die Beibehaltung der
"alten" Renault-Version, bei der der Stecker des Gebers nach links zeigt.

Ich habe nur den OT-Geber getauscht, eine längere Probefahrt gemacht und alle zu Beginn des Threads ausführlich geschilderten Probleme sind nicht mehr aufgetreten. Problem beseitigt (freu). Sollte es nochmals haken, wird auch die alte Buchse der Steckverbindung getauscht.

Was mich irritiert, ist die Auswirkung des alten Gebers auf die Zuverlässigkeit des Twingo. Im Innern steckt eine simple Spule
mit ca. 230 Ohm und in dieser ein stabförmiger Magnet. Die Spitze es Magneten war einen Tick kürzer als beim neuen Geber
und ihre Kanten leicht abgerundet. Leider verfüge ich nicht über das Hella Gutmann-Diagnosegerät der Autodoktoren,
die bei einem nicht anspringenden Motor mal die Ausgangssignale des Gebers maßen und dabei nur eine Amplitude
von schlappen 0,2 Volt feststellten. Der Austausch des Gebers brachte ihnen dann ca. 3 Volt und der Motor sprang sofort an.
Das Aussehen der Ausgangssignale meines alten Gebers hätten mich schon interessiert.
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Es bedanken sich: Broadcasttechniker
#10
Bei Nichtanspringen des Motos die Drehzahl grafisch anzeigen lassen ,
sieht dann wie im Beitrag 7 aus.
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Es bedanken sich:
#11
Nachdem durch den Austausch des OT-Gebers die oben genannten Probleme verschwunden waren, hat mich die Frage nach
der Fehlerursache in einem doch eigentlich so simplen Teil wie dem Geber nicht ruhenlassen, bin im Netz letztlich aber nicht fündig geworden.

Thermische Einflüsse werden vermutet, weil warmgefahrene Motoren oftmals ausgehen und erst nach einer gewissen
Abkühlungszeit wieder anspringen. Manche Leute halten Windungsschlüsse in der Spule für möglich, andere die Alterung und
abnehmende Kraft des Dauermagneten durch Hitze, Vibrationen usw. oder gar bei Neodym-Magneten Aufbröselung des
gesinterten Materials und damit Verringerung der Signalamplitude. In einem Smart-Forum machte sich sogar ein User mit einem nerdigen Versuchsaufbau auf die Suche.

https://www.smart-forum.de/topic/112350-.../#comments

Kurzum, niemand weiss Genaues und ich belasse es jetzt auch dabei Smile
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Es bedanken sich: handyfranky
#12
Nachtrag zum Hella OT-Geberset.

Wie oben berichtet, hatte ich mir im örtlichen Fachhandel für 16 Euro dieses Set, bestehend aus einer blauen Buchse,
dem schwarzen Geber und 2 Schrumpfschläuchen mit innenliegendem Ring aus Lötzinn gekauft und den Geber einfach auf die
schwarze originale am Kabelbaum hängende Buchse geschoben. Seitdem läuft der Twingo wieder einwandfrei. Zuhause hatte ich
dann festgestellt, dass die Buchse des Sets nicht in den Stecker des alten originalen OT-Gebers passte, die äußeren
Stege der Buchse und die inneren Rillen des Steckers passten nicht zusammen.

Als ich dann über diesen (https://www.twingotuningforum.de/thread-...pid8628597) und andere Beiträge
stolperte, in denen Leute die Kabelbaum-Buchse mit Cuttermessern bearbeiteten, damit die Steckverbindung klappt und die
Steckersicherung auch einrastet, oder eben die alte Buchse abschnitten und sich damit eine Lötverbindung im Motorraum
einhandelten, hat mir das wegen des ganzen vorherigen Theaters mit dem defekten OT-Geber keine Ruhe gelassen und ich habe mich mit Cuttermesser und Gaslötkolben samt Heissluftspitze bewaffnet und den Hella-Geber nochmal ausgebaut.

Was soll ich sagen, der Geberstecker von Hella hat nicht 3 innenliegende Führungsrillen, wie alle Geber, die ich bisher auf Bildern oder
in Datenblättern im Netz gesehen habe, sondern 5... daher passt er sowohl mit den "alten" originalen Buchsen zusammen, als auch mit den "neuen" mit Lötverbindung.

Bitte diesen Post nicht als Werbung verstehen, ich bin nur froh, dass ich mir Schnitzen oder Löten ersparen konnte Smile
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Es bedanken sich: handyfranky , Broadcasttechniker , Moriho
#13
Hier nochmal ein Foto des Steckers zur Veranschaulichung... gefunden auf der Seite von autodoc.de:

https://cdn.autodoc.de/thumb?id=938187&m...v=94077868
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