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13.11.2023, 18:27
Hallihallo, nun mag ich mich und mein Twingo auch mal vorstellen.
Ende September diesen Jahres bin ich zu meinem Twingo gekommen. Irgendwie war er zu schlecht, um nein zu sagen - kennt man ja, oder etwa nicht?
Jedenfalls handelt es sich um ein frühes 94er Urmodell im wunderbaren blauviolett "Bleu Outremer 457" mit absoluter Nullausstattung, große Wartungs sowie Pflegedefizite der letzten Jahre, aber verlockenden 99tkm auf der Uhr und eine volle Bordmappe mit sämtlichen Unterlagen. Äußerliche Kampfspuren weisen auf die Erstauslieferung in Italien hin. Gekauft!
Nach der ersten Bestandsaufnahme wurde mir erst klar, was ich mir da eigentlich angetan habe:
Der linke Schweller ist vorne und hinten durch, Der Halter des Tankeinfüllstutzen und das Halteblech der Tankklappe natürlich auch. Kampfspuren gibt es an beiden Seitenwänden, am rechten Kotflügel, an den Stoßstangen und ein Service oder eine Überholung des Fahrwerks wäre auch mal an der Zeit. Eigentlich ist das für mich ja nichts neues, aber machen muss man es ja auch irgendwie und irgendwann.... Also ab auf die Bühne und los geht's mit dem Schweller und den Karosseriearbeiten.
Die Qualität des Repro Reparaturblechs des Schwellers war natürlich eine zu erwartende Vollkatastrophe, die Passform ist eher so ungefähr und das von mir benötigte Stück zum Übergang der A-Säule fehlt einfach. Also muss improvisiert und nachgebaut werden. Hinten lief es dafür besser, auch wenn der Schweller dort komplett, samt Innenstruktur zu erneuern war.
Im selben Zuge wurden auch die Reparaturen um den Einfüllstutzen ausgeführt und sämtliche Streifschäden der Seitenwände beseitigt, ein neuer (gebrauchter) Kotflügel organisiert und einmal an jeder Ecke neu lackiert.
Zum Glück gab es am Unterboden nur kleine Baustellen, die mit leichtem Aufwand zu beseitigen waren. Also gab es anschließend 3,5kg Hohlraumfett in Seitenwände, Schweller, Türen, Kotflügel, Radkästen usw., dass die braune Pest bloß nicht wieder kommt.
Da dafür der halbe Innenraum raus musste, hat dieser auch gleich seine nötige Reinigung mittels Sprühextraktionssauger und Tornador Gun bekommen. Nach einem guten Wochehende Staubsaugerlärm und unmengen an braun-grauem Schmutzwasser konnte sich das Ergebnis durchaus sehen lassen. Leider hat über die Jahre die Sitzwange etwas gelitten, aber durchgescheuert ist der Stoff noch nicht und das genügt mir auch so... erstmal.
Nun gab es noch neue Blinker, einen Satz passende Radkappen und neue Allwetterreifen und einen großen technischen Service. Da der Kleine nun erstmal gefahren werden will, kommt die große Fahrwerksrevision erst in den nächsten Wochen dran. Bis dahin wird er mir im Alltag Freude bereiten.
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Schön zu sehen wieviel Mühe du dir gibst, alle Achtung. Hast du alles in Eigenregie gemacht?
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Toll, beneidenswert! Hast Du die Schweißarbeiten selbst ausgeführt?
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Vielen Dank für die Blumen!
Ja, sämtliche Arbeiten wurden von mir selbst gemacht - ist wie gesagt nicht das erste ältere Auto, dem ich etwas neuen Glanz verleihe. Es macht mir auch sehr viel Spaß, mich damit zu beschäftigen, sei es in der Werkstatt, oder auf dem Sofa, beim alte Prospekte, Autozeitschriften und Foren zu durchstöbern um neue "must haves" zu entdecken.
Genau so erging es mir jetzt mit dem originalen Grundig Kassettenradio!
Freue mich über jeden weiteren mint grünen Knopf im Twingo.
Wie man links im Bild sieht ist leider der Ziehknopf vom Haubenzug abgebrochen, ebenso ist ein Riss in der linken Schale des Türöffners. Also falls jemand was da hat, darf sich sehr gerne bei mir melden!
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Wow, tolles Auto und tolle Eigenleistung! Vielleicht sieht man sich ja auf der Strasse, denn unser Kleiner hat ebenfalls ein "WN" vorne im Kennzeichen.
Viele Grüße,
Stefan
(Twingo 1, Phase III , Ez 9/2006, übernommen 04/2023)
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03.01.2024, 16:17
Ich halte nichts vom stumpfen aufeinander schweißen mit durchgezogenen Nähten. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass es für den Twingo keine Reparaturbleche gibt und man sich jedes Teil mühevoll selbst ausschneiden, biegen, bördeln und "zurechtfriggeln" muss, hast du das gut und sauber gelöst. Es wurde der ganze Rost bis ins gesunde Blech rausgeschnitten und nicht auf den alten Mist Bleche draufgeschweißt - was man leider immer wieder sieht. Da kann ich dann auch mal die durchgezogene Nähte "übersehen". Eine Menge Arbeit war es auf jeden Fall - ich weiß was das aus eigener Erfahrung.
p.s.: Ich frage mich echt, wo die ganzen Rep.bleche abgeblieben sind. Ab und zu findet man mal einzelne originale Renault Bleche in den bekannten Portalen, auch "der Franzose" hat eine Position beifahererseitige Träger vorn im Angebot aber insgesamt müsste es doch viel mehr Bleche geben, zumal es bei Renault keine mehr gibt und die nie und nimmer alle verkauft und verbaut wurden. Ich frage wer die aufgekauft hat und "hamstert" oder in welches land mit großem Twingobestand die gegangen sind.
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Wie weit sollte man überhaupt gehen mit dem Restaurieren, wenn die Substanz sich auflöst.
Beim 94er Twingo knallt hinten oft die hintere Feder durch den Fahrgastraum.
Will man das auf der Autobahn oder bei Gegenverkehr ...(?)
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Man sollte soweit gehen wie man das selbst kann, auch in finanzieller Hinsicht. Outremer wird schon wissen was er macht. Ich find das gut.
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Prima Arbeiten. Vielen Dank für die interessante Dokumentation.
Viel Freude mit Deinem Twingo.
Allzeit gute Fahrt!
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Sauber, endlich mal wieder ein richtiger brutzler.
Durchschweißen sehe ich auch kritisch, aber wenn man es kann (pilgerschritt), dann nur zu.
Ich bin inzwischen zu kaputt für sowas (arthrose rechtes handgelenk), unzählige rapids, pandas, opels, -8er etc. haben ihren Tribut gezollt....
Hol dir doch bitte mal nen Renault 30, so einen würde ich zu gern mal wieder sehen.....SLs und Käfer kann ja jeder.
Gruß, Stefan
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Was spricht denn gegen auf Stoß aneinander geschweißte Bleche? Außer der höhere Zeitaufwand und die nötige Geduld?
Im erwähnten Pilgerschritt, alle paar Zentimeter ein Punkt setzen und dann im zick-zack bis die Naht geschlossen ist und immer mit Geduld und Gespür für die Temperatur. Das ist reine Übungssache und finde ich eine deutlich bessere Methode als mit abgesetzten oder überlappenden Reparaturblechen zu arbeiten. Allein schon, wegen der Gefahr, dass sich versteckt Korrosion an den Überlappungen bilden könnte.
Die originalen Reparaturbleche sind wahrscheinlich, so wie bei jedem Hersteller, irgendwann einmal in den Schrott geflogen, aufgrund hoher Lagerkosten durch die sperrige Größe der Teile selbst. Die Bleche aus dem Zubehör sind leider mittlerweile eine Katastrophe und erfordern viel Geduld beim Anpassen.
Aktuell wartet der Twingo immer noch auf die kommende Fahrwerksrevision und auf das Faltdach, welches schon bereit liegt. Aber das Thema mit der Zeit ist so ne Sache....
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mir ist von randschichtversprödung berichtet worden, beim durchschweißen.
hab aber in sichtbereichen auch meist durchgeschweißt, mir so das spachteln erspart.
mit unterrostungen hatte ich keine probleme, schweißprimer, verdünnte grundierung, fluidfilm haben bislang gut funktioniert.
in meiner lehrzeit hatten wir einen türkischen kunden, der hatte im sommerurlaub seinen T2a von seinen landsleuten blechmäßig sanieren lassen.
das war top arbeit, alles stumpf autogen geschweißt....selten so gutes handwerk gesehen.
der TÜV prüfer sah das anders, wir mussten mit schutzgas noch blechstreifen partiell draufheften....
jeder entwickelt seinen stil, deiner sieht gut aus.
Gruß, Stefan
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Offiziell ist es genau so, wie es rapiderich schreibt, Gefügeveränderung, Materialhärtung und Versprödung. Ist laut TÜV nicht erlaubt.
Ich weiß aber auch noch, dass ich die Bleche am Anfang auch auf Stoß durchschweißen wollte. Die überlappende (Loch) Punktschweißungen waren mir ein Graus. Ich dachte immer, dass das nicht dicht ist und nicht hält. Zum Glück hatte mir das jemand mal richtig erklärt und mir gezeigt, dass im Werk nirgendwo an einem Fahrzeug Bleche auf Stoß verschweißt sind und das die Dichtigkeit durch die Karosseriedichtmasse auf den Nähten kommt.
Gegen das stumpfe verschweißen spricht aus meiner Sicht:
- Ich will es möglichst original haben und mich weitgehend an die Arbeitsweise im Werk halten
- Ich habe mir gleich für mein erstes größeres Projekt eine Punktschweißzange gekauft.
- durchgezogene Nähte muss man noch verschleifen, das ist auf der Rückseite an der Wurzel oft nicht möglich. Das Verschleifen kostet Zeit und macht eine Menge Lärm.
- durchgezogene Nähte bringen keinen Stabilitäts oder Dichtigkeitsgewinn gegenüber (Loch)Punktschweißungen
Allerdings gebe ich zu, dass man nicht überall mit (Loch)Punktschweißungen arbeiten kann, da es an manchen Stellen nicht möglich ist oder sehr viel aufwendiger als da "mal schnell" eine durchgezogene Naht hinzusetzen und zu verschleifen. Habe ich auch schon gemacht und da kein schlechtes Gewissen deswegen.
Insgesamt ist das schon eine sehr gute und professionelle Arbeit, was du da gemacht hast. In einer Werkstatt wäre das nicht bezahlbar und in den meisten Fällen viel "hemdsärmeliger" erledigt worden.
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hab mal ein wenig rumgekramt....auch bei mir gibts durchgeschweißte nähte
und selbst gekantete schweller....für den Rapid gibts nämlich auch genau nix mehr.
gruß, stefan
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HAMMER!!!
Kann man dich heiraten
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