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Anleitung Bremslichtschalter tauschen (Twingo 2)
#1
Hallo zusammen,

an manche Dinge traut man sich selbst eher dran, wenn man eine Anleitung mit Bildern sieht, die man Schritt für Schritt verfolgen kann. Außerdem spart man viel Geld.

Mir haben manche Anleitungen hier auch getan, obgleich es für den Twingo 2 nicht sehr viele gibt.

Also hier mein Beitrag dazu, denn ich möchte der Gemeinschaft auch etwas zurückgeben.

Von heute auf morgen merkte ich, rein zufällig, dass die Bremsleuchten alle 3 ab Zündung an sofort an sind. Egal, ob ich bremse, oder nicht. Zündung an = dauerhaft alles rot.

Dies ist sehr gefährlich. Ich konnte und wollte so nicht weiterfahren.

Also habe ich die Kofferraumverkleidung abgemacht und die Kabelbäume und Stecker durchgemessen und untersucht. Es war alles in Ordnung.

Was war los?

Dann dachte ich mir, schau Dir den üblichen verdächtigen einmal an - den Bremslichtschalter.

Der Bremslichtschalter hat einen dicken "Pin" aus Kunststoff und ist, im Normalfall (=kene Bremse) immer reingesteckt = Kontakt geschlossen. Sobald man das Bremspedal betätigt, wird durch die Metallkonstruktion das Endstück, wo der "Pin" aufliegt, geweitet bzw. gelöst, das bedeutet, der Abstand zwischen Bremspedal und Spritzwand vergrößert sich. Dadurch wird der "Pin" entspannt, springt also weiter raus = Kontakt geöffnet = Bremsleuchten an. Bei geringem Bremsdruck funktioniert das (zum Glück) schon, da diese Schalter recht empfindlich sind.

Lediglich bei Motor aus muss man (Wenn der Unterdruckspeicher leer ist) mangels Pedaldruck etwas fester treten, das funktioniert dann aber auch.

Es sah alles in Ordnung aus. Allerdings sah ich, dass sich beim Tritt auf das Bremspedal nichts tat. Also wollte ich mir das genauer anschauen.

Zuerst muss die Verkleidung unterhalb des Lenkrades, also das Teil zwischen A-Säule, Lenkradhöhenverstellung und Radio, ab. Links davon sind auch die Scheinwerferhöheneinstellung, der Lichtdimmer, Tempomat (so vorhanden) usw. verbaut.

1.
Nachdem das linke "Mini-Handschuhfach" vorsichtig mit leichtem Druck herausgezogen ist, folgt das gleiche mit der ganzen Verkleidung. Keine Sorge, sie ist nur geklipst. Da passiert nichts.

[Bild: twingo-16180736-L83.jpg]

Die Stecker sind lang genug, ich habe sie einfach dran hängen lassen.

[Bild: twingo-16180807-AV8.jpg]

2.
Als erstes musste der Stecker (4 Kontakte) raus. Hierzu mit einem kleinen Schlitzschraubendreher vorsichtig die Nase eindrücken, dann lässt sich der Stecker herausziehen.

[Bild: twingo-16180853-47x.jpg]

Der Bremslichtschalter selbst hat einen Bajonettverschluss, das bedeutet, eine 180 Grad Umdrehung (er ist gedreht) nach links, und er fällt Euch in die Hände. Hier ist der Übeltäter - ihr seht auch gleich die Renaul-Teilenummer für den Twingo 2:

[Bild: twingo-16180958-e5V.jpg]

Man sieht, vorne den benannten "Pin", darunter den Verschluss, dann das Mittelteil und die Steckverbindung.

[Bild: twingo-16181201-Z5z.jpg]

Schauen wir uns mal das Innenleben an Very Happy :

[Bild: twingo-16181245-gGy.jpg]

[Bild: twingo-16181307-hgy.jpg]

Lag ich also goldrichtig mit meiner Nase Very Happy

[Bild: twingo-16181336-O71.jpg]

Ich bin jetzt kein Lötfachmann, aber bei den Preisen wäre ich lieber für ein Neuteil.

Vor Ort kostet das Original-Teil (wie ab Werk verbaut) knapp über 30 € beim Freundlichen, ansonsten beim Zubehör vor Ort so 20, 25 Euro.

Ich empfehle Marken wie Metzger, Febi, Hella usw. Bitte keine Era, KW oder wie sie alle heißen. Nicht bei einer Handvoll EUro Unterschied.

Also kaufte ich den Metzger für 12 Euro beim Zubehör der nächsten Großstadt und holte es direkt selbst ab. Hier seht ihr auch die Metzger-Nummer für den Twingo 2 - die Renault Teile-Nr. ist wie vorher angegeben.

[Bild: twingo-16181418-sgU.jpg]

Stecker gleich, aber ansonsten kein identisches Teil. Hier bekam ich ein wenig Angst - dann dachte ich mir aber, es kann unmöglich sein, dass bei solchen Teilen eine Firma wie Metzger eine falsche Renault-Teilenummer angibt. Aber 1,5 cm Unterschied sind nicht wenig.

Dann sah ich, dass der "Pin" vom Neuteil ein Gewinde hat, dann kann man den sicher für sein Fahrzeug einstellen - aber durch 2 Rastungen auf 3 und 9 Uhr lässt er sich nicht drehen.

Das Teil ist viel zu lang, es ist unmöglich einzubauen und außerdem noch zu drehen! Dachte ich mir, aber seht selbst...

[Bild: twingo-16181922-Dzj.jpg]

Dann rief ich die Firma an, ich beschwerte mich, weshalb die Länge des "Pin" nicht einfach wie beim Originalen ist. Was soll das ganze?

Allerdings beruhigten sie mich schnell. Das Teil ist richtig - ohne Angst einfach mit den Rastungen auf 3 und 9 Uhr auf die Metallplatte am Bremspedal aufsetzen, das BREMSPEDAL TIEF TRETEN (ganz wichtig!), und gleichzeitig mit Druck den neuen Schalter nach rechts drin (im Uhrzeigersinn, die Monaterichtung ist aber auch auf dem Gehäuse eingeprägt).

3.
Ich hatte erst Angst, etwas kaputtzumachen. Rückenschmerzen und kaputte Finger - es klappte einfach nicht. Dann dachte ich mir, ich kann nur 12 Euro riskieren. Ich trat das Bremspedal mit voller Kraft rein, steckte den neuen Schalter in das Loch, drehte nach rechts und drückte gleichzeitig (hierbei schloss der Kontakt gleichzeitig, schob sich also bis zum Anschlag in das Gehäuse) - und siehe da - sieht perfekt aus:

[Bild: twingo-16182046-TlO.jpg]

Es gab noch ein lautes Geräusch, ich bezeichne es als Ratschen - der neue Schalter hat sich tatsächlich selbst auf die passende Länge eingestellt! Was ich vorher nicht erkannt habe: Sobald der Bajonettverschluss" packt", wird durch die Drehbewegung das "weiße Innenleben" gedreht (was mit der Hand unmöglich ist), was den "Pin" von selbst auf die passende Länge einstellt. Deshalb auch das Geräusch (hört sich an wie das ratschen einer Knarre).

Hier sieht man den "Pin" in voller Länge (getretenes Pedal, Pin entspannt, Kontakt geöffnet = Bremsleuchten an):

[Bild: twingo-16182425-tLP.jpg]

Hier sieht man den "Pin" als kleines Stück (ohne Pedal, Pin eingespannt, Kontakt geschlossen = Bremsleuchten aus). Dies ist der "Normalzustand":

[Bild: twingo-16182636-hJy.jpg]

4.
Als nächstes den Stecker vorsichtig einstecken - aber aufpassen, dass er an der Kunststoffsicherung (die wir am Anfang gelöst haben) einrastet!:

[Bild: twingo-16182756-ieP.jpg]

Bitte seid vorsichtig beim Anschlusskabel - es sollte nicht zu nah an der Feder über dem Bremspedal sein Wink

[Bild: twingo-16182844-pqr.jpg]

5.
Zuletzt die Verkleidung einfach wieder einstecken (mit leichtem Druck, damit alle Nasen und Bügel einrasten):

[Bild: twingo-16182919-QrG.jpg]

Wer etwas mehr ausgeben will, kann für das 3-fache den Original-Schalter vom freundlichen kaufen - der hat direkt die passende Länge des "Pin" und ist - im Vergleich - extrem leicht einzubauen. Es war halt nicht sehr einfach (mit einer Hand Pedal fest drücken, mit der anderen Hand drücken und drehen).

Fummelei - aber geht alles. Mich hat es nicht gestört, das ist 1x in 10 Jahren, und es funktioniert ja wieder einwandfrei.

Wie man sich freut, wenn die Bremsleuchten funzen, wenn man auf die Bremse drückt, haha Wink

Ich hoffe, ich kann mit dieser Anleitung dem einen oder anderen helfen.

Viel Spaß und Erfolg.
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Es bedanken sich: rohoel , Broadcasttechniker , V320001


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