Phase 2, Bj. 98, Rost, Rost, Rost

[Sid Ahmed Quid Taya]

Da ich jetzt das Ersatzteil hatte, konnte alles raus was nur noch gestört hat und der neue Innenschweller eingeschweißte werden:
Man beachte, dass ich auch so kleine Details wie die Verstärkung für die Gurtaufnahme nachgebaut habe. Wer das mal nachmachen will/ muss: Schreibt euch alle möglichen Maße auf, macht Justiermarken an die Karosserieteile, die bestehen bleiben und besorgt euch viele viele Gripzangen.



Das Loch muss dann auch noch irgendwann zu. Der Innenschweller sieht aber schon ganz gut aus:



Natürlich war der hintere Querträger auch komplett weggerostet:



Den dann auch noch schnell nachgebaut:



Leider ist der nicht rechtwinklig, was beim Abkanten dann zu solchen zurückspringenden Kanten führt. Eigentlich ist die Ganze Blechbearbeitung wie in der ersten Klasse im Werken als der Tischpapierkorb geklebt wird, wer das kapiert hat sollte auch keine Schwierigkeiten im Karosseriebau haben:



Und fertig:



Und einpunkten:


(Erstmal nur alle Punkte gemacht, wo ich mit der Widerstandspunktschweißzange ran kam, im hinteren Bereich muss ich noch ein paar Lochschweißungen machen. Die mache ich später dann mal alle mit einem Rutsch.)

Sieht man auch wie die das in der Fabrik gemacht haben. Durch das Loch kommt man mit der Schweißzange innen rein um die Punkte zu machen:



Ja, da sind noch ein paar Löcher im Unterboden, da kümmere ich mich später drum:

[Sid Ahmed Quid Taya]

Erstmal Schweller und Seitenwand neu machen:

Und raus das rostige alte Blech. Heckklappe vorher abbauen und eine einfache Stütze/ Versteifung, damit das Dach oben bleibt und nicht das ganze Häuschen zusammenfällt:



Hier nochmal zwei Bilder von der alten Seitenwand:




Und das Ersatzteil einsetzen und Einpunkten - das Einsetzen war ein ziemliches Gewürge weil ich das unbedingt 10cm tief in die B und C Säule einsetzen wollte also zwischen die dort noch vorhandenen Bleche schieben, irgendwann war es dann aber drin.



Und dann alle Schweißpunkte wieder anpunkten. Hier noch alles offen. Man sieht nochmal den Fuß der Versteifung:


Das interessante an dem Bild ist der Schattenwurf der Lackierung, scheinbar lackieren die das im Werk mit der Innenverkleidung - anders ist das Bild sonst nicht zu erklären. Ist für mich als "Produktionsmenschen" interessant, ob die da irgendwelche Abdeckschablonen für die Verkleidung haben nur um ein paar ml Lack zu sparen...

So erstmal Schluss mit Bildern, hoffe, dass es noch 2, 3 Wochen warm und schneefrei bleibt, um die Schweißarbeiten fertig zu machen, die Achse kann ich auch erstmal in der Garage zusammenbauen. Dazu werde ich mich sicher nochmal melden.

[Eleske]

Auch von mir allergrößten Respekt für die Arbeit.

[rapiderich]

tolles ding.

gruß, stefan

[Chris - TFNRW]

Sehr, sehr interessant. Hut ab vor der Arbeit und vor allem dem Know How!

[Broadcasttechniker]

Er soll die Energie in einen echten Oldtimer stecken, dann ist das sogar sinnvoll.
Aber zum Üben ist der Twingo in Ordnung.

[dragomir]

Sag mal kannst du nicht wenigstens einmal etwas nur positives schreiben...

[JKausDU]

Ich finds genial. Einfach tolle Arbeit. Wer wofür seine Energie aufwendet, darf man ja gottlob selbst entscheiden. Ich maße mir da kein Urteil an. Wozu auch?

[rohoel]

Er soll die Energie in einen echten Oldtimer stecken, dann ist das sogar sinnvoll.

den muß man sich aber auch leisten können.
hut ab vor der arbeit!


mfg rohoel.

[Broadcasttechniker]

Ja, die Arbeit ist irre, und so ganz nebenbei macht er sie gut.
Mir tut das nur weh vom Zuschauen, denn es wird nicht nur ne Menge Zeit investiert sondern auch noch ne Menge gekauftes Material, nichts vom Schrott oder gespendet.
Wir sind hier in einem Forum und ich muss mich ja nicht immer überschlagen.
Der cooldriver hat mal gesagt er soll die Zeit lieber mit seinem Sohn verbringen, und ab einem bestimmten Punkt gebe ich ihm da Recht.
Zum Oldtimer.
Das muss ja kein Porsche 356 sein, aber etwas hochwertigeres als ein Phase2 Twingo darf es ruhig sein.

[JKausDU]

Der cooldriver hat mal gesagt er soll die Zeit lieber mit seinem Sohn verbringen, und ab einem bestimmten Punkt gebe ich ihm da Recht.

Nun ja, ich denke wir alle machen ab und an Dinge, wo man sich später fragt: Warum das denn?

Wie gesagt: Da steht einem kein Urteil oder Ratschlag zu. Eine Meinung natürlich schon.

[BulliB]

.....ich bin hier ja nicht wirklich im Forum, um was zu schreiben..... Ich bin "eigentlich" nur angemeldet, weil ich Mitte 2017 einen 2003er Twingo (eFH, ZV, ABS, Airbags, Faltdach) mit fast unsichtbarem Mini-Heckschaden, schlechter Optik und "Motorkontrolle leuchtet, aber alles I.O" für meinen Sohn (zum Händler-EK-Kurs von 250,-€) gekauft hatte und dieser nun in 1/2019 spätestens zum TÜV muss.... Motorkontrollleuchte habe ich übrigens durch insgesamt 3-maliges Löschen "dauerhaft repariert".....
Ich lese eben nur mal so aus Spaß diese nette Doku. Eine wirklich handwerklich sehr gut gemachte Arbeit. Dass diese wirtschaftlich "voll daneben" ist, weiß der Themenstarter ja selbst..., er wollte es sich mal wieder selbst beweisen, dass er es noch kann. Verstehe ich, ich mache das auch (1x - 2x im Jahr) bei einem älteren, englischen Motorrad (geheizte Garage mit Mopped-Bühne), für Autos ist es mir seit vielen Jahren einfach zu kalt, dreckig und unbequem..... Allerdings sind diese Rost-Twingos (bis 2001) noch TOP im Vergleich zu den französischen Rostruinen der späten 70er..... ich hatte 1981 eine 78er Ente (also exakt 3 Jahre alt) gekauft, bei der ich rostmäßig froh war, dass sie noch über 1 Jahr TÜV hatte...... "Gaaanz schnell wieder weg damit", hieß die Devise nach einem Blick unter die Ruine.....
Die Verwendung von Neuteilen kann ich übrigens auch gut verstehen, wenn man seine eigene Arbeit wertschätzt und die ganze Aktion eh nicht wirtschaftlich zu betrachten ist. Also: WEITER SO. Und demnächst bitte NICHT an einem komplett vergammelten 356er, der als 99,5% Totalruine ohne Motor usw. locker trotzdem noch 20.000,-€uros kostet...... ich habe aus "meinen alten Tagen" noch Autohändler im guten Bekanntenkreis, die Sowas ernsthaft zu solchen Kursen verkaufen...., sondern ein finanziell überschaubares Projekt, was hinterher auch ernsthaft gut verkaufbar ist... Da gibts noch genug Projekte, bei denen man nicht gleich wertmäßig eine Eigentumswohnung investieren muss, 3 Jahre restaurieren muss und hinterher 3 Jahre auf einen Käufer warten muss......, dem dann aber plötzlich doch genau DIE Farbe nicht gefällt..... ! Es gibt derzeit ja noch einige Projekte, bei denen wird hinterher die eigene Arbeit finanziell ausreichend/gut wertgeschätzt.

[Darth Vader]

Vor allem:Wer sagt denn das nur höherwertige fahrzeuge das recht haben oldtimer zu werden?
Restauration ist immer Zeit und geldverschwendung.
Ein einfacher Twingo c06 wird in einem restaurierten Zustand in 30 Jahren genau so seine Blicke auf sich ziehen wie ein alter Porsche.

[BulliB]

...stimmt. Viele mitleidsvolle, romatisch verklärte Blicke auf die eigene Sturm- und Drangphase.... Aber trotzdem wird er niemals einen einigermaßen "dem Arbeitseinsatz angemessenen" Wert erreichen können. Und zum "Ansehen" hätte man auch einfach einen gepflegelten C06 im zarten Alter von 3-4 Jahren mit Motorschaden o.ä. für 1.000 €-Kracher kaufen können und den rostversiegelt wegstellen können......

[JKausDU]

. Allerdings sind diese Rost-Twingos (bis 2001) noch TOP im Vergleich zu den französischen Rostruinen der späten 70er..... ich hatte 1981 eine 78er Ente (also exakt 3 Jahre alt) gekauft, bei der ich rostmäßig froh war, dass sie noch über 1 Jahr TÜV hatte...... "Gaaanz schnell wieder weg damit", hieß die Devise nach einem Blick unter die Ruine.....

eine 78er Ente war mein erstes Auto anno 84. Die war auch ein Blender. Man konnte den Rost fast rieseln hören. Waren grausame Jahre, die späten 70er beim 2CV. Richtig waren sie ja nie konserviert, aber diese Jahre waren der Horror.