Fahrwerk/ Lenkung verzogen?

[miffi]

Hallo an Alle,

mein rechter Vorderreifen hat vor ein paar Tagen eine sehr harte Begegnung mit einem Bordstein gemacht. Da der Reifen hin ist (Gottseidank ist den Felgen außer einem Kratzer nichts passiert) habe ich nun die alten Ganzjahresreifen aufgezogen die ich vorher drauf hatte. Soviel zur Vorgeschichte.

Nun zieht der Twingo beim Beschleunigen nach rechts und beim Bremsen nach links. Zudem Hab ich das typische flattern im Lenkrad, was wahrscheinlich von den nicht neu ausgewuchteten Reifen kommt. (Bei den Sommerreifen flatterte nichts)

Da ich jemand bin, der ungern völligst unvorbereitet und ahnungslos zur nächstbesten Werkstatt geht und generell mehr über mein Auto erfahren will, wollte ich verschiedene Meinungen hören was denn da alles beim Aufprall nen "knacks" bekommen haben könnte und was man (Sturz;Spur) vielleicht selber überprüfen kann bevor man das Auto abgibt und sagt suchen se mal oder ich im nächsten Jahr neue Reifen kaufen kann weil die ungleich abgefahren sind.

Ich bin kein Mechaniker, werde also nen tun und mich selbst ans Werk machen.

Bin dankbar für jeden Denkanstoß und Tipp.

Grüße,

[ogniwT]

Wenn du das nötige Equipment zu hause hast, kannst du Spur und Sturz auch selber prüfen.
Da dies offensichtlich nicht der Fall ist, bleibt dir nur die Werkstatt. Sonst hättest du ja nicht gefragt.

Eine vernünftige Werkstatt nimmt aus Auto auf die Hebebühne und die zeigen dir auch am Fahrzeug, was
genau defekt ist. Wir können mehr oder weniger nur Spekulieren und das hilft dir leider nicht viel.

[Broadcasttechniker]

Dir wird sowieso nur übrig bleiben Achsträger und Lenker zu wechseln.
Die sind jetzt krumm.
Einzustellen ist da nichts.
Das wird nicht billig. Material neu um die 500€, wenn Achsschenkel und Nabe dazu kommen (scheint so weil es flattert) nochmal 300€ drauf. Arbeit je nach Werkstatt zwischen 300 und 1000, also nahe wirtschaftlichem Totalschaden.

[miffi]

Hui... Also abschreiben wollte ich ihn noch nicht... Werde mal zur Probe die neu aufgezogenen sommerreifen aufziehen wenn die wieder da sind... Und mich dann mal mit nem Kollegen der sich auskennt - im Gegensatz zu mir zusammen setzen. @broadcasttechniker versteh mich nicht falsch ich danke dir für die Einschätzung ich hoffe nur dass es kein witotal ist.

[Broadcasttechniker]

Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Ich habe weder das Auto noch ein Vermessungsprotokoll gesehen, aber die Symptome sind schon heftig.
Dazu kann man auch mit Gebrauchtteilen reparieren.

[miffi]

Eben. Ich lasse den mal vermessen und werde berichten. Und die Idee mit den Gebrauchtteilen ist gut da werde ich mich mal mit beschäftigen wenn es wirklich so weit kommen sollte...

[miffi]

kay.. vielleicht sollte man dann auch was mitteilen.

Hab die Spur einstellen lassen und jemand drunter gucken lassen. Meinte ich muss wohl Glück gehabt haben das es kein "komplett hoher Bordstein" war und es nur die Spur war. Zudem ist das ziehen und vibrieren weg seit dem die dämlichen ganzjahresreifen wieder runter sind (Ich will gar nicht wissen was damit war-werden nun entsorgt). Läuft nun wieder völlig gerade auch beim Bremsen.

[Broadcasttechniker]

Reifen ziehen nie, es sei denn der Luftdruck ist grob unterschiedlich.
Unwucht und Vibrieren kann natürlich von den Reifen oder krummen Felgen kommen.
Aber eine verbogene Achse wird durch Spureinstellen NICHT geheilt.

[9eor9]

Provisorisch kann man die Spur gut mit einem Stahlmaßband einstellen. Wagen hochbocken und so einstellen, dass die Räder vorne einen Millimeter zusammenstehen. An der Felge oder an einer Reifenrille messen.

[passivhaus]

das ist aber sehr ungenau und auch kaum gut messbar.
besser legt man eine gerade (richt-)latte, wasserwaage ans felgenhorn und visiert einen punkt (aufgestellte latte o.ä.) in 500 m entfernung an.
die angelegte latte sollte an beiden rädern auf den gleichen punkt zeigen.
fahrzeug sollte natürlich gerade stehen. auch lenkungsspiel kann man auf diese weise gut prüfen.
wer ein gutes fernrohr hat, kann sich in 500 m entfernung in die flucht eines rades stellen und braucht dann nur gucken, ob das auch die flucht des anderen rades ist. ich mache das mit einen nivelliergerät so.

lg - manfred

[Broadcasttechniker]

Das geht aber nur für Vorspur.
Die Idee ist aber gut, ich kann mir ja unterschiedliche Zielpunkte setzen.
Müsste ich auch bei Vorspur weil ich vor der Haustür nur ca. 250m weit schauen kann.

[passivhaus]

der twingo hat ja auch vorspur, aus dem vorgegebenen mittelwert (0-10')und der normalen spurweite des twingos resultieren ja die 500m.
bei nachspur müsste man nur nach hinten fluchten. die parallelverschiebung der flucht durch die lattenbreite reicht aus, um am hinterrad vorbeischauen zu können.
aber unbedingt genau waagerecht (bzw. in fahrzeugachse) fluchten, sonst macht der einfluss des sturzes das ergebnis völlig unbrauchbar - gilt aber analog auch bei 9eor9's vorschlag.

lg - manfred

[Supertramp]

Ich lese immer was von Vorspur.

Bitte korrigiert mich, aber der T1 hat Nachspur an den Vorderrädern (-10´, 1,45 mm pro Achse)
und Vorspur an den Hinterrädern (20´, 2,9 mm pro Achse).

[Broadcasttechniker]

Sehe ich so, daher ja auch meine Frage.

[passivhaus]

das ist in der tat irreführend in der doku angegeben (hier beitrag 8: http://www.twingotuningforum.de/thread-13880.html )
die zeichnung zeigt eindeutig vorspur.
der zahlenwert wird als negative nachspur angegeben, was ich dann wiederum als positiven vorspurwert auslege.
leichte vorspur bei negativem lenkrollhalbmesser, vorderradgetrieben, wäre für mich auch logisch.

@supertramp - wenn 1,45 mm pro rad (14" felge) stimmen würde, wären das 25' gesamtspur, bzw. fluchtpunkt 220 m

lg - manfred