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Schaltwellensimmerring erneuern
#1
hallo

einige kennen ja das problem mit dem simmerring und deshalb habe ich eben reichlich fotos gemacht wo ich meinen erneuert habe. mein getriebe ist ausgebaut gewesen weil ich die kupplung erneuert habe aber es geht auch im eingebauten zustand.

als erstes muss das öl raus. ablasschraube rausdrehen und alles rauslaufen lassen. dann greift man zur flex und schleift die schweißnaht des hebels an der schaltwelle soweit weg bis man mit einem abzieher diesen hebel runterziehen kann. vorher sollte man mit einem körner aber die position markieren denn die ist wichtig. also einmal den hebel und genau senkrecht darunter die welle ankörnern.

hier mal ein bild davon.

[Bild: twingo-10348220629-hnf.jpg]

dann geht es ans flexen. hierbei sollte man keinen flachen winkel wie sonst üblich wählen sondern fast senkrecht arbeiten. so trägt man nur mittig material ab und nicht vollflächig.

auf dem bild ist der hebel schon ab aber ich hoffe man erkennt wie ich das meine mit dem schleifen.

[Bild: twingo-10348220905-6T6.jpg]

man schleift nicht solange bis der hebel von alleine rausfällt sondern erst mal nur die schweißnaht weg und versucht dann mit nem abziehen den hebel runterzuziehen. wenn das noch nicht geht schleift man weiter bis man beim abziehen erfolg hat.

wenn der hebel ab ist kann man den alten simmerring mit einem schraubendreher raushebeln.

[Bild: twingo-10348221140-ZvQ.jpg]

die schaltwelle darf keinen grat außen haben sondern muss ganz glatt sein sonst zerstört man sich schon den neuen simmerring beim einbauen. der neue simmerring wird drübergeschoben und dann z.b. mit einer passenden nuss eingeschlagen. aber bitte mit gefühl. er liegt nicht bündig auf dem getriebegehäuse auf sondern hat einen kleinen spalt. darin wird die gummitülle eingeschoben welche die schaltwelle gegen dreck schützt.

[Bild: twingo-10348221429-cF4.jpg]

wenn das soweit fertig ist kommt die gummitülle wieder drauf und man schiebt den hebel wieder auf die welle und richtet alles aus. als fixierung für die welle habe ich eine gripzange genommen. aber bitte die verzahnung abkleben denn es dürfen keine macken in die welle kommen. dann wird alles erst einmal mit einem punkt abgeheftet. sofort nach dem heften habe ich alles mit vereisungsspray gekühlt. somit laufe ich keine gefahr den neuen simmerring wegzubrennen. also immer einen schweißpunkt setzen und sofort danach alles gut runterkühlen. aber aufpassen mit dem vereisungspray. meines war brennbar was es auch reichtlich getan hat.

hier mal das fertige ergebnis. es muss nur noch ne versiegelung drüber damit die stelle nicht rostet.

[Bild: twingo-10348221920-iVC.jpg]

nur das öl einfüllen und man ist fertig.

ich hoffe es ist alles verständlich und gut beschrieben. genau diese lösung hat renault eine ganze weile betrieben aber nachdem einige simmerringe beim schweißen abgeraucht sind wurde das eingestellt. ich denke aber solange man wirklich nach jedem schweißpunkt abkühlt passiert da nichts. wenn man aber alles komplett durchschweißt dann könnte es wirklich zu heiß werden. die alternative wäre eine zerlegung des getriebes und das wollte ich vermeiden.

der reparatursatz welcher den simmerring und zwei führungshülsen enthällt kostet nur 14euro plus mehrwertsteuer. bei den älteren autos müsst ihr aber den genauen getriebetyp wissen denn ohne den kann renault euch nichts bestellen. der typ steht entweder auf nem kleinen aluschild am getriebe oder es ist ins getriebegehäuse eingeschlagen.
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#2
Das ist doch mal was ... Exclamation

Ganz große Klasse, Pascal ...
Danke ... Smile

Bei meinem Getriebe steht der Getriebetyp auf einem Aufkleber, der auf dem
Getriebedeckel befestigt ist:

[Bild: twingo-10348232908-qWs.jpg]

Um den zu lesen, muss man links mal eben den Innenkotflügel - diesen Kunststoffeinsatz - abbauen ...

Gruss
Klaus
Authentique Phase 2 - D7F F702 - a. d. v id. dec. MCMXCVIII
Galaxy Phase 1 - C3G A700 - id. iun. MCMXCIV
Heide-Twingos
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#3
Danke für die detaillierte Anleitung zum Schaltwellen-Simmeringwechsel. Hat mir sehr geholfen!

Janki
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#4
Schöne Anleitung, danke
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#5
Meine Anmerkung dazu: Ich würde die Markierung nach dem Wegschleifen der Schweißnaht auf die Oberseite setzen.
Und zwar aus folgenden Gründen.
Zum einen findet keine Beschädigung der polierten Wellenoberfläche statt.
Zum anderen ist die Markierung/Positionierung genauer möglich.

Und einfach nochmal für die denen das alles zu kompliziert erscheint, es gibt noch eine einfachere Lösung die allerdings nicht die Qualität besitzt wie der Austausch gegen die originale Dichtung mit der Ersatzteilnummer 8201048885.
Und zwar mit dem Reparatursatz 7711000998
http://www.twingotuningforum.de/thread-5...pid8735186
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Es bedanken sich: 9eor9 , panman
#6
Meine Dichtung wollte ich auch wechseln, weil sie ja wie bei allen älteren Getrieben schwitzte. Bei genauerer Besichtigung stellte ich fest, dass doch nicht so viel Öl austritt.

Daher habe ich dem Getriebe einen Ölwechsel gegönnt und LECWEC Ölstopp zugesetzt. Voller Erfolg!
Die Verbesserung der Dichtwirkung ist signifikant und bis jetzt von Dauer. Ein Wechsel des Dichtrings wurde bis auf unbestimmte Zeit aufgeschoben.

Die Markierung würde ich anbringen wie folgt.
Schweißnaht dünnflexen bis es gerade noch sicher hält und dann mit einer Schneidflexscheibe (ca. 1mm stark) einen "Querstrich" ziehen. Präzision ist hier zwar nicht absolut entscheidend, aber 2 Körnerpunkte bringen immer Ungenauigkeit. Es muss wenn dann nur ein Körnerpunkt in die Naht sein, um sicher positionieren zu können. Bei Spurstangenköpfen mache ich das auch so.
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#7
darfs demnächst auch noch machen.

erst hat der bruder von meiner frau mit dem billigsatz und O-ringen probiert bei ihrem auto, nach paar wochen ölt es nun schlimmer wie davor.

würde jetzt den satz von renault verbauen 8201048885.
mache mir gedanken zu den zwei buchsen die dabei sind, weiß nicht ob beim einbau der billigversion entfernt wurden.
sind diese nur relevant beim ganzen wellen ausbau, was ohne getriebe zerlegen eh nicht geht oder werden beide nacheinander draufgeschoben und dann der simmerring/gummi???
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#8
Die originale Buchse geht nur mit Totalzerlegung rein oder so wie hier im Thread beschrieben.
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#9
meinte nur die zwei metall buchsen, die dabei sind, der rest ist klar.
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#10
9eor9 schrieb:............dann mit einer Schneidflexscheibe (ca. 1mm stark) einen "Querstrich" ziehen

Das würde ich genauso machen. Zur Kühlung empfiehlt sich als Ergänzung zum Kältespray evtl. auch Druckluft.

Ich habe das so geplant und werde berichten (wenns mal Frühling wird...)

Grüsse
panman
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#11
(04.07.2017, 14:09)9eor9 schrieb: Meine Dichtung wollte ich auch wechseln, weil sie ja wie bei allen älteren Getrieben schwitzte. Bei genauerer Besichtigung stellte ich fest, dass doch nicht so viel Öl austritt.

Daher habe ich dem Getriebe einen Ölwechsel gegönnt und LECWEC Ölstopp zugesetzt. Voller Erfolg!
Die Verbesserung der Dichtwirkung ist signifikant und bis jetzt von Dauer. Ein Wechsel des Dichtrings wurde bis auf unbestimmte Zeit aufgeschoben.

Danke für die Info. Werde das auch in Kürze mit dem Dichtmittel versuchen. Aktuell ist es nur leicht undicht. Da könnte es noch helfen.
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#12
gestern habe ich den Simmering gewechselt.

Zuerst den RepSatz von FEBI 47222 gekauft und eingesetzt, geht sehr einfach, hat aber den Nachteil, daß die Schaltwelle extrem schwergängig wird. Ich hatte noch einen zweiten FEBI Satz zur Hand und der war definitiv im Durchmesser fast einen Millimeter zu groß. Den bekommt man zwar mit einem Getriebeheber oder hydraulischen Stempelheber eingedrückt, verklemmt aber die Welle dermaßen, daß man nicht mehr Schalten kann.

Darum meine Empfehlung: nehmt auf keinen Fall diesen RepSatz, der ist einfach unbrauchbar. Angeblich soll der von MAPCO 19199 (~ 35,- Euro) besser gearbeitet sein.

Danach den Dreck wieder herausgepopelt, die Welle abgeflext und das Original Teil von Renault (82 01 048 885) eingebaut.
Punktschweißen, Kältespray und Druckluft. Technisch ein wenig anspruchsvoller aber wesentlich professioneller als der FEBI Mist.

Renault bietet auch einen RepSatz an (77 11 000 99Cool, der wird wahrscheinlich passen, kostet aber rund 80,- Euro (Stand 10.2020)

Empfehlung: flexen (und zwar wie von Hurricane2033 wunderbar beschrieben, senkrecht auf den Hebel, NICHT flächig), dann Punktschweißen, Kältespray UND Druckluft (weil das Kältespray brennt!)

grüssung
panman
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#13
Weiss jemand wie hoch der Ölverlust ist?

Meiner leidet auch darunter (Öl auf den Unterbodenschutz und am Getriebe).

Will den nur nicht tauschen... aber vielleicht mal Öl nachfüllen ? Ist ja relativ schwer den Inhalt des Getriebes zu messen...
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#14
@Panman
Hattest du das Getriebe dafür ausgebaut?

@Yamstar
Solange der Twingo sein Revier nicht markiert weder nachfüllen noch reparieren.
Ich würde es im Zweifel zuerst mit LECWEC probieren bevor ich das Getriebe ausbaue.
Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen
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Es bedanken sich: yamstar
#15
Hat der Kollege Silverbird bei seinem Megane verwendet, hat geklappt, ist dicht, schwitzt nach 3 Monaten nur gering.
Bleibt gesund und haltet bitte Abstand

Mein MC Silver, Megane CC Bj 2006 K4M,112PS, 199 Tkm gelaufen
Die Peaches meines Sohnes, Twingo Bj 03.2003 Beach, D7F, mit UCH etwas über 162 Tkm gelaufen.
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