Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Phase 2, Bj. 98, Rost, Rost, Rost
#1
ZZTwingo1 
Ich mache mal Beitragt zu meinem 98er Phase 2 auf. Es ist ein Summertime ohne alles, also kein Klima, kein ABS, keine Zentralverriegelung, keine elektrischen Fensterheber, keine elektrischen Spiegel, kein Schiebedach, egal was das Auto haben könnte - er hat es nicht. Gekauft im Oktober 2011 mit drei Wochen Rest-TÜV und ersten Durchrostungen am Schweller. Da wurden dann Flicken draufgesetzt. Dez. 2013 zum TÜV wurden durch eine Werkstatt links und rechts komplette Reparaturbleche auf die durchgegammelten Schwellerdraufgepunktet. März 2016 ist er durch gnädigen Prüfer nochmal so durchgekommen. War Zeit das jetzt mal richtig zu machen...
Ach ja gekauft habe ich ihn in Sematal-Neudorf, kann man mal bei maps angucken, ist der letzt Ort vorm Fichtelberg, d.h. lange schneereiche Winter mit viel Salz auf der Straße. Damals knapp 100.000km auf dem Tacho, heute 185.000km runter. Ich nutze ihn nur als Winterauto, im Sommer fahre ich eine 1998 ZX6R. Und bevor ich es vergesse, er steht im Sommer bei den Schwiegereltern im Garten und ist da 2013 im Elsterhochwasser ziemlich abgesoffen - war auch nicht so günstig für die Blechsubstanz...
Später vielleicht noch paar mehr Infos und paar alte Bilder vom Auto, jetzt aber erstmal zum Schwellererneuern. Angefangen habe ich am 17.09.2017.

[Bild: twingo-07205152-aFD.jpg]
Akkuschrauber, Schweißpunktbohrer und los geht's, muss alles raus, ist eh nicht mehr viel da.
Zitieren
Es bedanken sich:
#2
sorry wenn ich das jetzt mal so salopp sagen muss....
aber da ist ja jede Trennscheibe mehr wert als das Auto?

das macht doch nu garkein Sinn oder ist das Sport?

oder soll das als abschreckendes Beispiel für ein anderen Orangenen Twingo stehen der bald Tüv-fällig ist?
Bei allen Schrauber-Tips, die ich hier gebe, setze ich vorraus, daß der, der sie umsetzt genau weiß, was er tut Twisted Evil
Zitieren
Es bedanken sich: Broadcasttechniker
#3
Auch darunter ist keine Substanz mehr:

[Bild: twingo-07205458-CJa.jpg]

hinten noch schlimmer, na da bin ich zumindest mit dem Rost durch, da kann nichts mehr rosten...

[Bild: twingo-07205629-6AV.jpg]

[Bild: twingo-07205704-56q.jpg]

man kann gut sehen, wo 2013 die Reparaturbleche angesetzt wurden.

[Bild: twingo-07205824-12f.jpg]

mein Helferbärchen und man sieht an welcher Seite gearbeitet wurde

[Bild: twingo-07210012-DkW.jpg]
Zitieren
Es bedanken sich:
#4
Heikles Thema, warum tust du dir das an?
Das wird am Ende so sein, dass man auf Rost schweißt, hol dir Phase 3 .
Zitieren
Es bedanken sich: Broadcasttechniker
#5
@ alfa: Nicht dazwischenquatschen, Fragen beantworte ich später, die Diskussionen habe ich hier auch schon mit Frau, Freunden und Kollegen durch.
Zitieren
Es bedanken sich:
#6
(07.11.2017, 21:03)Sid Ahmed Quid Taya schrieb: @ alfa: Nicht dazwischenquatschen, Fragen beantworte ich später, die Diskussionen habe ich hier auch schon mit Frau, Freunden und Kollegen durch.

ähm, ja sorry
Bei allen Schrauber-Tips, die ich hier gebe, setze ich vorraus, daß der, der sie umsetzt genau weiß, was er tut Twisted Evil
Zitieren
Es bedanken sich:
#7
So weiter im Thema:

Auf Rost soll, darf und kann natürlich nicht geschweißt werden, also muss der ganze Quatsch raus. Inklusive Innenschweller und Unterboden. Ja, der geneigte Leser wird sich jetzt schon denken: "Das wird aufwendiger..."

Wenn das alles raus ist, hatte ich etwas bedenken, wegen der Stabilität und dass die Tür em ende wieder ordentlich reinpasst.

Habe ich mal eben noch eine Versteifung eingeschraubt. Ist nicht die steifste Versteifung der Welt aber für ein kleines Auto wie 'nen Twingo reichts.

[Bild: twingo-07210850-5zk.jpg]

Wie man sieht, auch die Sitztraverse musste raus, Hände, Akkuschrauber und Schweißpunktbohrer haben geglüht.

So Innenschweller ist weg, sieht man mal wie so eine Selbsttragende Blechkarosse aufgebaut ist.

[Bild: twingo-07211156-uwl.jpg]
Zitieren
Es bedanken sich:
#8
Hier der alte Innenschweller und sein neuer Nachfolger auf der Blechtafel angezeichnet.

[Bild: twingo-07211523-6ct.jpg]

Bei der Blechstärke habe ich mich ans Original gehalten, denke aber mittlerweile, dass man auch 0,2mm mehr nehmen könnte, das misst eh niemand nach und wenn doch (das Auto würde ja dadurch steifer und entspricht dann nicht mehr den originalen Vorgaben, könnte man das sicher mit technischer Verbesserung beim TÜV argumentieren)

So und hier schon mal grob angehalten wo er mal hin soll.

[Bild: twingo-07211900-q3g.jpg]

So, dann wurde es etwas unschön. Naja, für die meisten wäre es wohl schon vorher unschön geworden. Jedenfalls mussten in den Innenschweller die ganzen Bohrungen, Löcher, Vierecke, Langlöcher und Absetze wieder rein. aufgemalt wars ja schon, also alles abgebohrt, aufgefeilt und ausgdremelt. Und immer schön alle Kanten entgratet.

Der Innenschweller hätte auch gerne noch länger sein können, aber das war meine Blechtafel leider nicht, also auf dem Schraubstock noch schnell einen Absatz gedengelt um an das nächste Blech ansetzen zu können. Nicht unbedingt schön aber zweckmäßig.

[Bild: twingo-07212436-7am.jpg]

Und ganz wichtig, immer wieder das Teil anhalten und anpassen, und viele Markierungen machen. Meine größte Sorge war, dass die Tür am Ende nicht mehr passt oder Beifahrersitz schief steht. Gripzangen in unterschiedlichen Größen kann man gar nicht genug haben. Da habe ich dann auch nochmal ein paar nachbestellt.

[Bild: twingo-07212800-rso.jpg]
Zitieren
Es bedanken sich:
#9
sehr sehr schön.
das kann ich gut leiden, bar jeder vernunft aus kernschrott wieder ein auto bauen....und warum: weil ich es kann!
genau den selben mist mache ich gerade am panda meines besten kumpels, schweller, innenschweller, bodenrand....und angrenzende bereiche...
ich vermute, ich werde so ungefähr 50 std. brauchen, richtig toll wird er danach nicht sein, was solls.
gestern erst mal ne volle flasche schutzgas besorgt, die tage gehts weiter.

kennst du die: http://www.rhibo.it/index.php/en/catalog...-1993-2007
gibt allerdings nicht viel her, aber die panda-schweller von denen passen 1a, blechdicke 0,9mm

weitermachen.
freue mich über viele bilder.

gruß, stefan
Zitieren
Es bedanken sich: Sid Ahmed Quid Taya
#10
Dann noch dieses kleine Blech nachgefertigt. Ist original abgesetztes 1,5mm Blech. Das setzt man nicht so einfach ab, deshalb habe ich den Absatz gefräst, dadurch ist es 0,5mm schmaler geworden, aber das hält trotzdem, sicher.

[Bild: twingo-07213349-Dwu.jpg]

Wer seinen Twingo noch nicht so weit zerlegt hatte, es ist die Wagenheberaufnahme vor der Sitztraverse.

Dann kam dieses schöne Gerät zum Einsatz. 2,6V und 6300A. Die gibt es mittlerweile für unter 600Euro und die sind Idiotensicher. Das kann wirklich jeder. Das Gerät hat eine Einschaltzeit von bloß 1,5%, was ich sehr knapp fand, aber ich kann euch sagen, dass nutzt ihr nie aus. Das teil wieg nämlich 12kg und nach zwei Punkten setzt man da von alleine ab und macht erstmal Pause. (Zumindest mein schlaffer Bürowalachkörper wollte nicht mehr als zwei Punkte am Stück...)
Das neue blech ist galvanisch verzinkt, die originalen Bleche sind tauchlackiert vermute ich mal, jedenfalls musste ich die an den Schweißstellen freischleifen, da haben die 2,6V dann doch nicht gereicht, um die Isolation zu überwinden.

[Bild: twingo-07214038-U3s.jpg]

Das geht so einfach, dass man mehr Punkte macht als notwendig. In der Twingodokumentation ist genau beschrieben wie viele Punkte, welcher Größe an welcher Stelle hinkommen. Kann man sich gut dran halten.
Hier habe ich ein paar mehr Punkte gemacht.

[Bild: twingo-07214308-Lhp.jpg]

Hier der Ansatz zum nächsten Blech.

[Bild: twingo-07214617-IzM.jpg]

Als das Blech drin war, habe ich die Versteifung wieder rausgenommen und die Tür mal eingepasst (kein Foto) hat noch so halbwegs gepasst. Dann den verfaulten Streifen Unterboden rausgetrennt.

[Bild: twingo-07214841-chy.jpg]
Zitieren
#11
So jetzt fehlen ein paar Bilder. Hier ist der Blechstreifen Unterboden schon drin. Da kam ich nicht mehr mit der Punktschweißzange ran, da habe ich mit Schutzgas eine raupe gezogen. Das ist so nicht ganz korrekt und TÜV Konform, das hält aber trotzdem. Richtig hätte man das mit Lochpunktschweißungen machen müssen - davon kommen dann auch noch genug. Außerdem ist hier auch die Sitztraverse schon wieder drin, die wurde auch Lochgepunktet. Das sieht nicht ganz schön aus - sieht eher wie ein altes genietetes U-Boot aus, aber je mehr ich geschweißt habe um so flacher und besser wurden auch die Punkte. Schweißen hatte ich mal in der Ausbildung gelernt damals noch Autogen - ich glaube sowas macht heute gar niemand mehr, dann hatte ich nach Bundeswehr eine 4Wochen Kurs im Berufsförderungswerk auf BW Kosten wo ich MAG bis Prüfung Rohrschweißen hatte, aber das ist 17 Jahre her... Bevor ich losgelegt habe, habe ich erstmal ein paar Probebleche gemacht und die dann auch wieder auseinandergemeißelt, bis ich sicher war, dass die Punkte nicht bloß oberdrauf gekleckert sind, sondern ordentlich mit dem unteren Blech verschweißt sind.

[Bild: twingo-07220421-DOF.jpg]

Achso, das lange Bodenblech habe ich beim örtlichen Dachdecker abkanten lassen, das wollte ich dann doch ordentlich haben und stückchenweise über den Schraubstock hebeln.

Dann noch von außen das Wagenheberblech mit drei Punkten und einer Lochpunktschweißung angebracht, kann man das Auto wenigstens wieder anheben.

[Bild: twingo-07220709-TnT.jpg]

Den Oberflächenrost, der noch vorhanden war habe ich abgeschliffen und zusammen mit den Schweißpunkte dann mit Rostschutzgrundierung 2x gestrichen.

Hier vorne sieht es etwas wild aus, wobei es noch sehr viel wilder aussah als die ganzen Bleche weggebogen waren, um den Innenschweller rauszunehmen, hier konnte ich durch das loch im Boden auch tiefer im Auto mit der Punktschweißzange arbeiten, die Löcher sind vom Schweißpunktbohrer, die habe ich später auch noch zugeschweißt, obwohl das nicht notwendig gewesen wäre, das hält auch ausreichend mit den Punkten von der Zange.

[Bild: twingo-07221239-HZH.jpg]

So, sieht ja schon wieder halbwegs nach Auto aus.

[Bild: twingo-07221427-3Vh.jpg]
Zitieren
#12
Jetzt fehlen wieder Bilder. Wie man auf dem letzten Foto sehen kann, ist auch von dem A-Säulen-"Fuss" und dem U-Profil einiges weggerostet. Das hätte man jetzt einfach so lassen können, sieht ja keiner - aber ich weiß es, und wenn man das schon mal so weit auf hat, dann macht man es auch gleich richtig. Also wenn man es ganz richtig gemacht hätte, hätte man insgesamt drei Bleche nachfertigen und einzeln einpunkten müssen, da die dann aber eh miteinander verpunktet sind, habe ich mich dazu entschieden ein größeres Blech aus 1,2mm nachzufertigen und das zweimal so gebogen, so dass es genau über das kleiner U-Profil passt und bis vor in die Schwellerspitze geht. Das habe ich dann mit der Zange eingepunktet und mit MIG an das Dicke U-Profil angepunktet, hier habe ich die Punkte dann auch plangeschliffen, da hier kein Platz für überstehende Punkte ist. Leider kein Bild.

Innen dann noch das Loch zugeschweißt. Hier sieht man eine relativ dichte Reihe von Punkten an dem Innenschweller, dort ist von außen das nachgefertigte "halbe U-Profil" angepunktet.
Um solche geformten Reparaturbleche schön dicht einzuschweißen, habe ich das Blech mit Blechtreibschrauben angeschraubt, die Löcher zwischen den Schrauben zugeschweißt und dann die Schrauben entfernt und auch die Löcher zugeschweißt, das hat sich so sehr gut gemacht, da man dort sonst mit Gripzangen eigentlich nicht rankommt.

[Bild: twingo-07223708-CLT.jpg]

Und dann war ich eigentlich fertig. das Einschweißen des geformten Außenschwellers war dann relativ schnell gemacht. Das Anpunkten an der A-Säule war zwar auch nochmal relativ aufwendig, aber das war dann auch irgendwann erledigt. Tür noch einbauen und Kotflügel (der unten eigentlich auch nur noch aus Rost besteht wieder dran und fertig.

[Bild: twingo-07224106-icm.jpg]

Das geformte Blech war der teuerste Posten, das kostet mit Versand 170 Euro. das muss man aber kaufen, das kann man nicht selber herstellen. Erstaunlicher Weiße kostet die hintere Seitenwand, die viel größer ist auch nicht mehr, die nehme ich mir dann im Frühjahr vor. Aktuell ist die hintere Schwellerbaustelle recht grob mit zwei Blechen zugebraten. (da mach ich mal noch ein Foto von).

Was noch zu machen ist: Von unten muss noch ein Blech im Bereich der A-Säule mit der Schwellerkannte verschweißt werden (das stabile Blech unter dem Radkasten, das in die Aufnahme für das Fahrschemelgeweih übergeht. Den schmalen Hohlraum dort habe ich schon gereingt und mit Rostschutzfarbe gestrichen. Und dann muss ich das noch alles versiegeln und grundieren damit das nicht gleich wieder über den Winter wegfault. Davon gibt's am WE mal noch ein paar Fotos.

So jetzt könnt ihr den wirtschaftlichen Wahnsinn der Aktion kritisieren. Mir hats richtig Spaß gemacht, endlich nach vielen Jahren mal wieder was richtig handfestes gemacht zu haben und ich freu mich schon drauf im Frühjahr die Seitenwand zu wechseln. Ehrlich gesagt, überlege ich sogar, ob ich mir nicht als Projekt so eine richtige "Schweißbaustelle" zulege. 500er Trabant, ich fahr da jeden Tag an einem vorbei, der seit mindesten 10 Jahren in einem Garten an der Straße einwächst... Schaun wir mal.
Zitieren
#13
von so einem Punktschweissgerät hab ich so manches mal geträumt aber ich sags mal ehrlich.....
es ist auch am Auto nur bedingt nutzbar und so oft hat man es ja auch nicht mit so halbtoten Autos zu tun.
Ich kam mit Wig und Mig auch bestens Klar.
Mit Wig bei Punktungen brauchte ich auch fast nie Überschuss wegschleifen.

aber gut gemacht, bleibe aber dabei das der Aufwand viel zu hoch ist für den Wagen.

also ist das für dich doch eher Sport gewesen^^
Bei allen Schrauber-Tips, die ich hier gebe, setze ich vorraus, daß der, der sie umsetzt genau weiß, was er tut Twisted Evil
Zitieren
Es bedanken sich: heingumpel
#14
Das war gut zum Üben, und er kann es.
Das sieht gut aus.
Jetzt einen Porsche 356 kaufen und den restaurieren.
Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen
Zitieren
Es bedanken sich:
#15
Was kann er denn ? Wenn die Kiste in 10 Jahren noch stabil ist , ziehe ich erst den Hut.
Und was ist mit dem hinteren Schweller-Ende ?
Wird auf Optik oder auf Stabilität Wert gelegt?
Rost ist eine Pest, die auch mit Rostschutzfarbe weiterfrisst.
Meinen kleinen Sohn würde ich lieber zu Hause lassen.
Zitieren
Es bedanken sich:


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste