Grundsätzliches:
Grüezi - So, ich muss mich auch mal bei Euch allen bedanken (Tipps für ZR/WP/Pulli-Austausch; Tachomodifikation: Helligkeit w. Licht ein; Glasdach-Mechanikreparatur und nun der Tachosensor). Weiss nicht, wie ich das alles ohne diese Twingo-Gemeinde geschafft hätte.
[Twingo Helios, BJ 2000 Erstinbetrienahme Mai 2000, Motor D7F, ABS nur vorbereitet, 142'000km].
Zum Thema:
Gestern Vormittag bin ich mit 0km/h ins Freibad gefahren...... habe heute Morgen mit Tacho-Tempoanzeige Spritzfahrt gemacht - alles wieder buchstäblich "im Lot". Hatte vor ca. 1 Wo erstes Mal Aussetzer (bei uns wars um 35°C heiss).
Meine praktischen Erfahrungen: Dank Euren Tipps hab ich mal (bei warmem Motor) von der Haubenseite her unter den beiden dicken Luft-Schläuchen durchgelangt und das Ding gefasst (mit Handschuhen unmöglich, darum blutt rein gefasst mit entsprechenden "Blutspenden").
Kriegte den Tachogeber nicht raus (habe rel. schlanke Arme aber offensichtlich darum zu wenig Power drin).
Mit Digi-Kamera Bildli geschossen (so um die Ecke) um abzuklären, ob irgendeine Klammer da sei - nichts. Nochmaliger Versuch von Hand, denn mit irgendeinem Schlüssel kommst Du nicht ran. Nichts.
Abends Karre aufgebockt vorne (mittels Auffahren auf 10cm hohe Holzkeile beidseits), genügte knapp zum Runterkriechen.
Mittels Nagellack meiner Liebsten Markierungen am Sensor angemalt (gleichzeitig das Fläschchen zur Hälfte auf mein T-Shirt entleert - dies allerdings war NICHT geplant). Der Zugang von unten ist - nebenbei - ebenfalls recht knapp; wer die Kunststoff-Motor-Schutzverkleidung- Ausbauarbeit nicht scheut, hat's wahrscheinlich etwas einfacher. Auch hier ist ein Zugang mit Gabelschlüsseln (zum Weghebeln) äusserst delikat. Hab ein Wz v. Rasenmäher gefunden kurz, blechig/dünn und abgekröpft. Vorher noch etwas Kontakt 60 reingeduscht (WD-40 wäre eine Alternative dazu). Nach nervigem Hebeln und leichtem Drehen den Sensor so weit gebracht, dass ich diesen mit meinem letzten guten Willen rausbekam (Dauer: ca. 10 min. mit Machen und Tun).

Wichtig: der Sensor steht nicht vertikal (darum das Ausziehproblem: vertikaler Krafteinsatz führt zum Verkanten).
Nun ab in den Bastelraum: aufsägen, aber wie? ACHTUNG: vorher z.B. mit je einem Kratzer den oberen + unteren Teil betr. Position markieren (Nagellack löst sich beim Reinigen des Sensors).
Mit "Drehmel-Trennscheibchen" schmilzt der Plastik, mit Teppichmesser besteht Unfallgefahr (war deswegen schon vor 2 Jahren im Notfall

). Ich benutzte eine schlanke "Sabre Tooth-Säge" (elastisches Sägeblatt) - Bingo - offen!
Dann Öl entfernt (v. Drehstab und Elektronik etc. mittels Nagellackentferner + Spiritus). 3 Lötstellen entlötet und mit Lötzinn frisch verlötet. Beide Sensorteile wieder zusammengebracht (nochmals entfetten der Oberflächen und danach mittels Sekundenleim-Gelees die Oberfläche einseitig "angemalt" und sofort zusammengepresst - Markierungen von vorher beachten (Kratzer). Ich habe den obern Teil des Sensors kopfüber in einen Schraubstock "gespannt"; so läuft kein Leim in den beweglichen Teil rein. Nicht mehr verschieben während ca. 5 Minuten, auch wenn nur einige Stellen verbinden; dort wo Druck besteht entsteht eine sichere Verbindung. Danach allfällige Lücken (Stellen wo keine Verb der beiden Teile erfolgte, wegen zu grossen Abstands) nochmals mit dem Kleber-Gelee "aufgefüllt", ca. noch 2 mal, je n. Ergebnis). Sensor die ganze Nacht durch im Schraubstock belassen (Durchtrocknen lohnt sich). Morgens dann einen Schrumpfschlauch (ich hatte welchen, dessen Innenseite mit Kleber behaftet ist, gibts bei Conrad Electronic) über die beiden verleimten Teile überschrumpft (ca. 7mm je beidseits der Trennstelle). Dies hält und ist garantiert dicht gegen Feuchte etc.
Beim Einbau ist zu beachten, dass die asymmetrisch platzierten "Halterasten" nach vorne (Richtung Kühler) zeigen. Der kleine Nocken zeigt bei mir dann nach links (Fahrt-Richtg.). Etwas Kontakt 60 + Stecker rein.

Dran denken: der Sensor ist schräg eingebaut (Stecker Richtung Fahrerkabine) vertikal bringst Du das Ding nicht rein (ich schaffte es nicht, gleichzeitig den Sensor im Blick zu haben und genügend Kraft anzusetzen (also war "Blindenarbeit" gefragt). Hab immer ein wenig gerüttelt, sodass der 4-Kantstab sich ins Getriebe reinversenken konnte. Den letzten Kick gab ich von oben her: Klick - fertig!
Als letztes: meine Erkenntnis betr. Funktion:
Das "3-beinige Ding" auf dem kleinen Print ist der Hallsensor. Die Scheibe am 4-Kantstab umfasst eine Reihe kleiner Magnetchen an der Peripherie, die beim Drehen des Tellers den (auf Magnetfelder reagierenden) Hallsensor zur Ausgabe von Impulsen für die Elektroniksteuerung bringt. Das Messingteil in der Mitte ist reines Gegenlager für den Drehstab.
Mein Sermon ist etwas langfädig, aber ich bin glücklich und zufrieden
Erich