08.08.2021, 13:16
Habe einen schönen Artikel gefunden zum Thema Fahrspaß.
Kann ich so auch unterschreiben.
Zitat:
Rettet den Fahrspaß! (Emil Nefzger, DER SPIEGEL)
Ein kurviges Asphaltband, das in der Sonne glänzt,
während man darauf dem Horizont entgegencarvt,
die Hände am Lenkrad, während es die Mundwinkel nach oben zieht.
Mischt man all das mit einem starken Auto, egal ob Verbrenner oder Elektro,
kommt Fahrspaß heraus – zumindest, sofern man auf die Werbung
oder manche Fahrberichte hört.
Tatsächlich ist all das richtig, entscheidend ist aber der passende Wagen.
Und nein, damit ist kein Porsche 911, BMW M3 oder Ford Mustang Mach-1 gemeint.
Denn anders, als es Autoindustrie, PS-Influencer und Motorpresse propagieren,
braucht Fahrspaß keine Sechs- oder Achtzylinder, keine Doppelkupplungsgetriebe
und adaptiven Fahrwerke, keinen Sportmodus und schon gar keine
klangoptimierten Abgasanlagen.
Was für die Pizza gilt, gilt auch fürs Fahren
Mit Autos verhält es sich im Grunde wie mit Pizza: Je mehr darauf ist,
desto undefinierbarer und geschmackloser werden sie.
Je kürzer die Zutatenliste dagegen wird, desto besser schmeckt man Tomaten,
Hefeteig und feine Nuancen des Käses heraus.
Übertragen: Je weniger Zylinder, Zubehör, Elektronik und Co., desto besser
spürt man die Straße, die Kräfte, die auf den Wagen wirken – und auch sich selbst.
Das vollständige Rezept für den maximalen Fahrspaß lautet also ganz simpel:
Gutes Wetter, kurvige Landstraße und ein Wagen mit wenig
Leistung sowie einem Schaltgetriebe.
Ja, die Fahrzeuge mit maximalem Fahrspaß sind die, die ganz unten in der
automobilen Nahrungskette stehen.
Die VW Ups, Toyota Aygos und Kia Picantos dieser Welt.
Denn erst das Fehlen von Leistung im Überschuss und in Sekundenschnelle schaltenden,
halbautomatischen Getrieben ermöglicht echte, unverfälschte Freude.
Mühelos am Steuer eines Sportwagens eine kurvige Landstraße entlangflitzen?
Das zu schaffen, ist ungefähr so schwer, wie eine Tiefkühlpizza zuzubereiten –
und das Fahrerlebnis austauschbar wie der Geschmack des fertig gebackenen Teigfladens.
Harte Arbeit führt zu echter Freude
Über die gleiche Landstraße in einem untermotorisierten Kleinwagen zu fliegen,
ist ungleich spaßiger. Es erfordert jede Menge Aufmerksamkeit, Gefühl und harte Arbeit.
Der rappelnde Drei- oder Vierzylinder muss im richtigen Drehzahlbereich gehalten werden,
jeder Gangwechsel, jede Lenkbewegung muss sitzen, damit kein wertvoller Schwung verloren geht.
Jede Kurve, jede Steigung wird nicht einfach nur genommen. Sie wird zu einer kleinen Herausforderung,
die mit Raffinesse überwunden werden will – bei der man sich, der geringen Leistung sei Dank,
selten im Bereich der Geschwindigkeitsübertretungen befindet.
Heraus kommt am Ende eine lärmende, leicht nach Kupplung riechende Sinnesorgie,
die einen grinsend aus dem Auto steigen lässt.
All das zu erleben, ist aber nicht nur mühsam. Dieses Erlebnis ist auch vom Aussterben bedroht.
Denn die Autoindustrie verfährt beim E-Auto nach alten Rezepten:
Mehr Leistung wird es schon richten und für Fahrspaß sorgen.
Hypercars mit 5220 PS, Beschleunigungswerte auf 100 km/h knapp über – oder
gar unter – der Marke von zwei Sekunden, all das wird möglich.
Das unverfälschte, hart erarbeitete Fahrerlebnis stirbt dagegen aus.
Auch, weil sich das Zeitalter von Schaltgetriebe und simpler Kleinwagen dem Ende zuneigt.
Dafür sorgt jedoch nicht nur die Wende zum Elektroauto.
Schon die Spritspartechnik macht die kleinen Flitzer, die heimlichen Könige der Landstraße,
immer teurer. Die richtige Maßnahme, nämlich die klimaschädlichen Emissionen des Verkehrs zu senken,
erfordert also ein hartes Opfer: den Abschied von der unverfälschten, ehrlichen Freude am Fahren.
Solange es noch geht, sollten wir, anstatt uns in immer hässlicheren SUV zu verschanzen und
das Schalten einem gefühllosen Automaten zu überlassen, in einen Kleinwagen einsteigen,
und noch einmal über eine Landstraße wetzen.
Den lärmenden Dreizylinder im Ohr und ein Grinsen im Gesicht. Um, bevor wir statt des Spaßigen
as Richtige tun und emissionsfrei fahren, die Freude am Autofahren noch einmal
echt und unverfälscht zu erleben.
Bis wir es schließlich irgendwann komplett dem Wagen überlassen.
Zitat Ende und ahoi...
Kann ich so auch unterschreiben.
Zitat:
Rettet den Fahrspaß! (Emil Nefzger, DER SPIEGEL)
Ein kurviges Asphaltband, das in der Sonne glänzt,
während man darauf dem Horizont entgegencarvt,
die Hände am Lenkrad, während es die Mundwinkel nach oben zieht.
Mischt man all das mit einem starken Auto, egal ob Verbrenner oder Elektro,
kommt Fahrspaß heraus – zumindest, sofern man auf die Werbung
oder manche Fahrberichte hört.
Tatsächlich ist all das richtig, entscheidend ist aber der passende Wagen.
Und nein, damit ist kein Porsche 911, BMW M3 oder Ford Mustang Mach-1 gemeint.
Denn anders, als es Autoindustrie, PS-Influencer und Motorpresse propagieren,
braucht Fahrspaß keine Sechs- oder Achtzylinder, keine Doppelkupplungsgetriebe
und adaptiven Fahrwerke, keinen Sportmodus und schon gar keine
klangoptimierten Abgasanlagen.
Was für die Pizza gilt, gilt auch fürs Fahren
Mit Autos verhält es sich im Grunde wie mit Pizza: Je mehr darauf ist,
desto undefinierbarer und geschmackloser werden sie.
Je kürzer die Zutatenliste dagegen wird, desto besser schmeckt man Tomaten,
Hefeteig und feine Nuancen des Käses heraus.
Übertragen: Je weniger Zylinder, Zubehör, Elektronik und Co., desto besser
spürt man die Straße, die Kräfte, die auf den Wagen wirken – und auch sich selbst.
Das vollständige Rezept für den maximalen Fahrspaß lautet also ganz simpel:
Gutes Wetter, kurvige Landstraße und ein Wagen mit wenig
Leistung sowie einem Schaltgetriebe.
Ja, die Fahrzeuge mit maximalem Fahrspaß sind die, die ganz unten in der
automobilen Nahrungskette stehen.
Die VW Ups, Toyota Aygos und Kia Picantos dieser Welt.
Denn erst das Fehlen von Leistung im Überschuss und in Sekundenschnelle schaltenden,
halbautomatischen Getrieben ermöglicht echte, unverfälschte Freude.
Mühelos am Steuer eines Sportwagens eine kurvige Landstraße entlangflitzen?
Das zu schaffen, ist ungefähr so schwer, wie eine Tiefkühlpizza zuzubereiten –
und das Fahrerlebnis austauschbar wie der Geschmack des fertig gebackenen Teigfladens.
Harte Arbeit führt zu echter Freude
Über die gleiche Landstraße in einem untermotorisierten Kleinwagen zu fliegen,
ist ungleich spaßiger. Es erfordert jede Menge Aufmerksamkeit, Gefühl und harte Arbeit.
Der rappelnde Drei- oder Vierzylinder muss im richtigen Drehzahlbereich gehalten werden,
jeder Gangwechsel, jede Lenkbewegung muss sitzen, damit kein wertvoller Schwung verloren geht.
Jede Kurve, jede Steigung wird nicht einfach nur genommen. Sie wird zu einer kleinen Herausforderung,
die mit Raffinesse überwunden werden will – bei der man sich, der geringen Leistung sei Dank,
selten im Bereich der Geschwindigkeitsübertretungen befindet.
Heraus kommt am Ende eine lärmende, leicht nach Kupplung riechende Sinnesorgie,
die einen grinsend aus dem Auto steigen lässt.
All das zu erleben, ist aber nicht nur mühsam. Dieses Erlebnis ist auch vom Aussterben bedroht.
Denn die Autoindustrie verfährt beim E-Auto nach alten Rezepten:
Mehr Leistung wird es schon richten und für Fahrspaß sorgen.
Hypercars mit 5220 PS, Beschleunigungswerte auf 100 km/h knapp über – oder
gar unter – der Marke von zwei Sekunden, all das wird möglich.
Das unverfälschte, hart erarbeitete Fahrerlebnis stirbt dagegen aus.
Auch, weil sich das Zeitalter von Schaltgetriebe und simpler Kleinwagen dem Ende zuneigt.
Dafür sorgt jedoch nicht nur die Wende zum Elektroauto.
Schon die Spritspartechnik macht die kleinen Flitzer, die heimlichen Könige der Landstraße,
immer teurer. Die richtige Maßnahme, nämlich die klimaschädlichen Emissionen des Verkehrs zu senken,
erfordert also ein hartes Opfer: den Abschied von der unverfälschten, ehrlichen Freude am Fahren.
Solange es noch geht, sollten wir, anstatt uns in immer hässlicheren SUV zu verschanzen und
das Schalten einem gefühllosen Automaten zu überlassen, in einen Kleinwagen einsteigen,
und noch einmal über eine Landstraße wetzen.
Den lärmenden Dreizylinder im Ohr und ein Grinsen im Gesicht. Um, bevor wir statt des Spaßigen
as Richtige tun und emissionsfrei fahren, die Freude am Autofahren noch einmal
echt und unverfälscht zu erleben.
Bis wir es schließlich irgendwann komplett dem Wagen überlassen.
Zitat Ende und ahoi...