19.02.2011, 02:56
An die Pessimisten:
Was hätte ich eurer Meinung nach machen sollen, das Ganze lassen? Dann wäre er 08/2011 spätestens zur Stilllegung wegen Verweigerung des Tüv´s gekommen, weil der Fahrschemel hätte neu gemacht werden müssen und das hätte ich nicht mal eben so machen können.
Ob das jetzt überheblich klingt oder nicht, aber ich finde, dass es sehr wenige Teile sind, die ich bis jetzt ausgebaut habe, ich hab ja auch nochmal jedes Teil in der Hand gehabt als ich aufgeräumt habe und das Einzige was ein wenig Fummelei ist, ist der Kabelbaum. Der Rest ist ja recht schlicht.
Was ihr jetzt alle "soooo schlimm" findet, kann ich beim besten Willen nicht verstehen, schon garnicht die Angst dann vor der Verschrottung (hier wird nichts verschrottet, ausser die alten kaputten Teile, und nicht einmal die hab ich weggeworfen, ich hab bis jetzt alles aufgehoben, Domlager, Stoßdämpfer, alte Federn, ich hab 2 Sätze Innenverkleidung, 2 Rücksitzbänke und noch einiges mehr, einfach weil ich mich von keinem Teil von Twingi trennen kann, einzig der alte Kühler ist weggeflogen, weil der versifft war, sonst ist alles noch irgendwo... Ja, die Angst vor der Verschrottung, dem Ende des Wagens...
Wenn ich das nicht machen würde, was wäre es dann? Das Ende vom Auto. Jeden Monat mal in irgendwo eine kleine Reperatur machen oder da ein Teil austauschen, das ist für mich nichts Halbes und nichts Ganzes. Also beschloss ich es komplett anzugehen und ich bin bereit es über Jahre hinzuziehen, hauptsache ich erreiche mein Ziel, ob es jetzt nun in 2 oder 5 oder sogar in 10 Jahren ist, ich bin bereit diese Zeit auf mich zu nehmen.
Ich möchte, dass das Auto sich in einem Zustand befindet zu dem man sagen kann, dass man es ab diesem Zeitpunkt so extrem pflegt und gut behandelt, dass es ewig erhalten bleibt. Dass mir das wichtig ist kann man auch daran sehen, dass ich sofort wenn Anzeichen auf einen Defekt kamen gehandelt habe, als die Zylinderkopfdichtung kaputt ging, habe ich innerhalb von 3 Tagen einen kompletten Austauschmotor mit Getriebe organisiert, dass der nicht eingebaut wurde liegt daran, dass ich spontan, aus privaten Gründen, weit weg gezogen war, nun bin ich wieder da und seit dem ersten Tag wo ich wieder da bin, bin ich versessen darauf endlich an Twingi zu basteln. Als ich am Schweller oberflächlichen Rost am Schweller entfernte und ich den Wagen anhob, da kam mir ein Stück abgebrochene Feder entgegen, ca. 7cm einer Windung an der Hinterachse. Fast jedem dem ich dies mitteile fragte ich, was er tun würde? Zu 95% kam die Antwort: Nichts. Was tat ich? Ich machte mir einen Kopf. Wenige Tage später traf dann ein Komplettfahrwerk bei mir ein, inkl. neuer Domlager. Dieses wurde innerhalb der nächsten Woche eingebaut und am übernächsten Tag vermessen und eingetragen - reibungslos. Ich entdeckte eine poröse Stelle an einem der Bremsschläuche, nicht viel, nur an einem, waren immernoch flexibel! Schon am Abend waren 4 neue Bremsschläuche bestellt, diese wurden leider nicht verbaut und liegen hier noch rum, wie ein Keilriemen (der "Alte" war nicht porös und nicht alt, aber er war etwas locker und wenn ich ihn schon nachspanne, dann kann ich auch für 4€ einen neuen drauf machen..) und auch ein original Renault Kraftstofffilter.
Ich habe mich mehr als 1 Jahr psychisch auf das Zerlegen von Twingi vorbereitet, seit knapp 6 Jahren befasse ich mich mit Twingos und deren Technik, allgemein Renault, allgemein Auto, wenn mir etwas unklar war habe ich sofort nachgelesen, mit Leuten Kontakt gehalten die Ahnung haben und mir dieses Wissen angeeignet. Einige kennen mich vielleicht noch aus Twingo24.de, auch mit negativen Erinnerungen, wie ich vermute, aber man ändert sich im Laufe der Zeit und ihr dürft nicht vergessen, dass ich mit 13 der Community beigetreten bin.
Mehrfach habe ich auch verschiedene Bereiche schon im normalen Alltag demontiert und wieder montiert, mir kam bei der Demontage des Amaturenbrettes ein Clip entgegen, viele hätten sich nur fragend dieses Teil angeguckt, ich wusste sofort wo es her kam.
Mit der Rostentfernung und Vorbeugung trat ich auch schon oft genug in Kontakt und habe auch da meine Leute die ich ansprechen kann, habe mich in Oldtimerforen und der Oldtimerscene belesen, mir Informationen eines Rostbekämpfungsmittelherstellers geholt, Produkte probiert, Erfahrungen gemacht.
Ich sehe in jeder Sache in meinem Leben die scheitert oder negativ verläuft eine Katastrophe und habe keine Lust mehr, bei Twingi nicht, da nehm ich es so hin und mach das Beste draus, ich seh es als Herausforderung. Ich habe mir dieses Projekt zur Lebensaufgabe gemacht. Alles was ich in meinem Leben mache hat für mich nur diesen Sinn. Ob das jetzt nun als nicht normal abgestempelt wird, das ist mir egal. Ich weiss was ich will, ich weiss was ich mir zutraue - und wenn ich mir auch einmal zuviel zu traue, dann finde ich eine andere Lösung, ob alleine oder mit Hilfe.
Aber dieses Projekt wird NICHT abgebrochen!
Ich habe viele Tagebücher im Internet zu verschiedenen Typen der Restauration gelesen, Autos, Yachten, Dampfloks, dabei habe ich sehr viele Sachen kennengelernt, verschiedene Materialien, wie man damit umgeht, persönliche Tipps von anderen Leuten, Erfahrungen von anderen Leuten.
Ich halte nichts von Leuten die sich mit der Arbeit von Anderen Pokale oder Lob holen. Klar, auch ich kann nicht alles selber machen, Lackieren könnte man auch selber, aber die Voraussetzungen damit es perfekt wird zu schaffen, das ist ein extrem hoher Aufwand. Aber ich möchte kein fertiges Auto wo ich in die Werkstatt fahre mit einem Bild und der Bezeichnung von Felgen und sage: Morgen steht das Auto da fertig, komme es dann abholen.
Ob ich jetzt meine KFZ-Lehre abgeschlossen habe, abschliessen werde oder nicht, das ist ein Fakt der ist nur auf dem Papier. Ich hatte mittlerweile mehr Praxis als manch ausgelernter, durch verschiedene Betriebe, private Arbeiten im Bekanntenkreis oder eben am Eigenen Auto.
Wie komm ich dazu, so ein Projekt zu starten, wo 80% der Leute glauben, dass es scheitert?
1. Weil ich es mir zutraue!
2. Weil ich dieses Auto retten und auf Ewig behalten will!
3. Weil ich ein Auto fahren und besitzen möchte wo ich MEINE Arbeit sehe, wo ich weiss was ich gemacht und geschafft habe!
4. Weil es mir scheissegal ist, wie lange es dauert, hauptsache es wird ordentlich!
Ich muss jetzt noch eins dazu sagen, ich würde jetzt auch nicht sagen, dass das ein normales Verhalten für meine Generation, mein Alter und meine Voraussetzungen ist, aber ich bin es auch nicht. Ich kann nur schwer mit Menschen umgehen und bin deshalb sehr zurückgezogen, schotte mich ab und vertiefe mich in meine kleine "Twingo-Welt". Es gibt Tage, da sitze ich 5 Stunden am PC und lese Sachen über Bremsanlagen, suche Umbautagebücher dazu, gucke mir verschiedene Bilder von verschiedenen Systemen an, vergleiche und ziehe meine logischen Schlüsse was für mich das Optimum wäre.
Da ich auch recht wenige Kontakte pflege, kann ich nicht richtig, oder nur schwer, mit Kritik und Meinungen Anderer umgehen, die nicht meiner Meinung entsprechen.
Ich denke, dass das jetzt erst einmal als Erläuterung reicht, bei weiteren Fragen, könnt ihr gerne hier oder per PN fragen. Ich würde mich freuen, wenn ich die Leute, die eine pessimistische Einstellung zu diesem Projekt haben, etwas positiver gestimmt habe dadurch.
An Alle, die meine Beiträge komplett lesen und mir, trotz meines Alters und der mangelnden Ausrüstung, Respekt entgegenbringen: Ich danke euch.
@Teefax, Danke für deinen Link, ich kenne dieses Thema bereits und habe schon mehrfach die meisten Beiträge gelesen, danke dennoch.
Wenn du weitere solcher Links zu Tagebüchern bzw. Auf- und Umbaudokumentationen hast, gern auch extern des Twingoboards, kannst du mir diese auch gern zukommen lassen.
Ich habe auch einen riesen Respekt vor Hurricane und was er da macht, vor seiner Arbeit. Ich sehe das als Motivation.
Auch er trägt einen gewissen Teil dazu bei, dass ich es angefangen habe.
Und nun wünsche ich euch eine gute, erholsame Nacht.
Was hätte ich eurer Meinung nach machen sollen, das Ganze lassen? Dann wäre er 08/2011 spätestens zur Stilllegung wegen Verweigerung des Tüv´s gekommen, weil der Fahrschemel hätte neu gemacht werden müssen und das hätte ich nicht mal eben so machen können.
Ob das jetzt überheblich klingt oder nicht, aber ich finde, dass es sehr wenige Teile sind, die ich bis jetzt ausgebaut habe, ich hab ja auch nochmal jedes Teil in der Hand gehabt als ich aufgeräumt habe und das Einzige was ein wenig Fummelei ist, ist der Kabelbaum. Der Rest ist ja recht schlicht.
Was ihr jetzt alle "soooo schlimm" findet, kann ich beim besten Willen nicht verstehen, schon garnicht die Angst dann vor der Verschrottung (hier wird nichts verschrottet, ausser die alten kaputten Teile, und nicht einmal die hab ich weggeworfen, ich hab bis jetzt alles aufgehoben, Domlager, Stoßdämpfer, alte Federn, ich hab 2 Sätze Innenverkleidung, 2 Rücksitzbänke und noch einiges mehr, einfach weil ich mich von keinem Teil von Twingi trennen kann, einzig der alte Kühler ist weggeflogen, weil der versifft war, sonst ist alles noch irgendwo... Ja, die Angst vor der Verschrottung, dem Ende des Wagens...
Wenn ich das nicht machen würde, was wäre es dann? Das Ende vom Auto. Jeden Monat mal in irgendwo eine kleine Reperatur machen oder da ein Teil austauschen, das ist für mich nichts Halbes und nichts Ganzes. Also beschloss ich es komplett anzugehen und ich bin bereit es über Jahre hinzuziehen, hauptsache ich erreiche mein Ziel, ob es jetzt nun in 2 oder 5 oder sogar in 10 Jahren ist, ich bin bereit diese Zeit auf mich zu nehmen.
Ich möchte, dass das Auto sich in einem Zustand befindet zu dem man sagen kann, dass man es ab diesem Zeitpunkt so extrem pflegt und gut behandelt, dass es ewig erhalten bleibt. Dass mir das wichtig ist kann man auch daran sehen, dass ich sofort wenn Anzeichen auf einen Defekt kamen gehandelt habe, als die Zylinderkopfdichtung kaputt ging, habe ich innerhalb von 3 Tagen einen kompletten Austauschmotor mit Getriebe organisiert, dass der nicht eingebaut wurde liegt daran, dass ich spontan, aus privaten Gründen, weit weg gezogen war, nun bin ich wieder da und seit dem ersten Tag wo ich wieder da bin, bin ich versessen darauf endlich an Twingi zu basteln. Als ich am Schweller oberflächlichen Rost am Schweller entfernte und ich den Wagen anhob, da kam mir ein Stück abgebrochene Feder entgegen, ca. 7cm einer Windung an der Hinterachse. Fast jedem dem ich dies mitteile fragte ich, was er tun würde? Zu 95% kam die Antwort: Nichts. Was tat ich? Ich machte mir einen Kopf. Wenige Tage später traf dann ein Komplettfahrwerk bei mir ein, inkl. neuer Domlager. Dieses wurde innerhalb der nächsten Woche eingebaut und am übernächsten Tag vermessen und eingetragen - reibungslos. Ich entdeckte eine poröse Stelle an einem der Bremsschläuche, nicht viel, nur an einem, waren immernoch flexibel! Schon am Abend waren 4 neue Bremsschläuche bestellt, diese wurden leider nicht verbaut und liegen hier noch rum, wie ein Keilriemen (der "Alte" war nicht porös und nicht alt, aber er war etwas locker und wenn ich ihn schon nachspanne, dann kann ich auch für 4€ einen neuen drauf machen..) und auch ein original Renault Kraftstofffilter.
Ich habe mich mehr als 1 Jahr psychisch auf das Zerlegen von Twingi vorbereitet, seit knapp 6 Jahren befasse ich mich mit Twingos und deren Technik, allgemein Renault, allgemein Auto, wenn mir etwas unklar war habe ich sofort nachgelesen, mit Leuten Kontakt gehalten die Ahnung haben und mir dieses Wissen angeeignet. Einige kennen mich vielleicht noch aus Twingo24.de, auch mit negativen Erinnerungen, wie ich vermute, aber man ändert sich im Laufe der Zeit und ihr dürft nicht vergessen, dass ich mit 13 der Community beigetreten bin.
Mehrfach habe ich auch verschiedene Bereiche schon im normalen Alltag demontiert und wieder montiert, mir kam bei der Demontage des Amaturenbrettes ein Clip entgegen, viele hätten sich nur fragend dieses Teil angeguckt, ich wusste sofort wo es her kam.
Mit der Rostentfernung und Vorbeugung trat ich auch schon oft genug in Kontakt und habe auch da meine Leute die ich ansprechen kann, habe mich in Oldtimerforen und der Oldtimerscene belesen, mir Informationen eines Rostbekämpfungsmittelherstellers geholt, Produkte probiert, Erfahrungen gemacht.
Ich sehe in jeder Sache in meinem Leben die scheitert oder negativ verläuft eine Katastrophe und habe keine Lust mehr, bei Twingi nicht, da nehm ich es so hin und mach das Beste draus, ich seh es als Herausforderung. Ich habe mir dieses Projekt zur Lebensaufgabe gemacht. Alles was ich in meinem Leben mache hat für mich nur diesen Sinn. Ob das jetzt nun als nicht normal abgestempelt wird, das ist mir egal. Ich weiss was ich will, ich weiss was ich mir zutraue - und wenn ich mir auch einmal zuviel zu traue, dann finde ich eine andere Lösung, ob alleine oder mit Hilfe.
Aber dieses Projekt wird NICHT abgebrochen!
Ich habe viele Tagebücher im Internet zu verschiedenen Typen der Restauration gelesen, Autos, Yachten, Dampfloks, dabei habe ich sehr viele Sachen kennengelernt, verschiedene Materialien, wie man damit umgeht, persönliche Tipps von anderen Leuten, Erfahrungen von anderen Leuten.
Ich halte nichts von Leuten die sich mit der Arbeit von Anderen Pokale oder Lob holen. Klar, auch ich kann nicht alles selber machen, Lackieren könnte man auch selber, aber die Voraussetzungen damit es perfekt wird zu schaffen, das ist ein extrem hoher Aufwand. Aber ich möchte kein fertiges Auto wo ich in die Werkstatt fahre mit einem Bild und der Bezeichnung von Felgen und sage: Morgen steht das Auto da fertig, komme es dann abholen.
Ob ich jetzt meine KFZ-Lehre abgeschlossen habe, abschliessen werde oder nicht, das ist ein Fakt der ist nur auf dem Papier. Ich hatte mittlerweile mehr Praxis als manch ausgelernter, durch verschiedene Betriebe, private Arbeiten im Bekanntenkreis oder eben am Eigenen Auto.
Wie komm ich dazu, so ein Projekt zu starten, wo 80% der Leute glauben, dass es scheitert?
1. Weil ich es mir zutraue!
2. Weil ich dieses Auto retten und auf Ewig behalten will!
3. Weil ich ein Auto fahren und besitzen möchte wo ich MEINE Arbeit sehe, wo ich weiss was ich gemacht und geschafft habe!
4. Weil es mir scheissegal ist, wie lange es dauert, hauptsache es wird ordentlich!
Ich muss jetzt noch eins dazu sagen, ich würde jetzt auch nicht sagen, dass das ein normales Verhalten für meine Generation, mein Alter und meine Voraussetzungen ist, aber ich bin es auch nicht. Ich kann nur schwer mit Menschen umgehen und bin deshalb sehr zurückgezogen, schotte mich ab und vertiefe mich in meine kleine "Twingo-Welt". Es gibt Tage, da sitze ich 5 Stunden am PC und lese Sachen über Bremsanlagen, suche Umbautagebücher dazu, gucke mir verschiedene Bilder von verschiedenen Systemen an, vergleiche und ziehe meine logischen Schlüsse was für mich das Optimum wäre.
Da ich auch recht wenige Kontakte pflege, kann ich nicht richtig, oder nur schwer, mit Kritik und Meinungen Anderer umgehen, die nicht meiner Meinung entsprechen.
Ich denke, dass das jetzt erst einmal als Erläuterung reicht, bei weiteren Fragen, könnt ihr gerne hier oder per PN fragen. Ich würde mich freuen, wenn ich die Leute, die eine pessimistische Einstellung zu diesem Projekt haben, etwas positiver gestimmt habe dadurch.
An Alle, die meine Beiträge komplett lesen und mir, trotz meines Alters und der mangelnden Ausrüstung, Respekt entgegenbringen: Ich danke euch.
@Teefax, Danke für deinen Link, ich kenne dieses Thema bereits und habe schon mehrfach die meisten Beiträge gelesen, danke dennoch.
Wenn du weitere solcher Links zu Tagebüchern bzw. Auf- und Umbaudokumentationen hast, gern auch extern des Twingoboards, kannst du mir diese auch gern zukommen lassen. Ich habe auch einen riesen Respekt vor Hurricane und was er da macht, vor seiner Arbeit. Ich sehe das als Motivation.
Auch er trägt einen gewissen Teil dazu bei, dass ich es angefangen habe.
Und nun wünsche ich euch eine gute, erholsame Nacht.
