Braucht der Mensch wirklich Gott?

[9eor9]

aber
glauben tue ich nicht so leicht, was von Menschenhand kommt.
Weder heutige selbsternannte Propheten, Päpste oder Gelehrte noch sonst was.

Das ist ein wesentlicher Unterschied. Das Papstamt wurde von Jesus eingesetzt ("auf dich, Petrus, will ich meine Kirche gründen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwinden") und ist daher vertrauenswürdig. Der göttliche Beistand für den Papst betrifft die Lehre und nicht alle seine Handlungen.

Ich selber bin Agnostiker der sich den christlichen Werten verpflichtet sieht.

Für mich völlig unlogisch, ein Widerspruch. Entweder oder.

An einen allmächtigen und gütigen Gott kann ich nicht glauben.
Ein allmächtiger Gott der zulässt was hier auf Erden abgegangen ist und weiterhin geschieht wäre ein verdammtes ArschIoch.

Du vergisst das Wesen der Sünde und die Einwirkungen des Teufels und seiner Gesellen. Gott ist gut und verlässt den Menschen in der Sünde nicht. Schuld an der Misere ist jedoch nicht Gott, sondern der Mensch. Und du lässt außer acht, dass das irdische Dasein nicht die Bestimmung des Menschen ist, sondern eine Prüfungszeit.

Den kann ich nicht anbeten.
Würde es ihn tatsächlich geben hätte ich jetzt schon bei ihm verschissen und dürfte mich auf einen ewigen Aufenthalt in der Hölle gefasst machen.

Nein. Alle Menschen sündigen, weil sie bereits in der von der Sünde geschwächten Natur (Erbsünde) geboren werden. Unser Problem ist nicht unsere Sündhaftigkeit, sondern die Art und Weise wie mit ihr umgehen. Der richtige Weg ist, dass wir sie einsehen und annehmen und Gott um Vergebung bitten.

Leider wird es weder den Himmel noch die Hölle geben, denn es gäbe jenseits dieses Lebens tatsächlich einiges auszugleichen.

Beides gibt es. Und das Fegefeuer, wo die notwendige Feinarbeit nachgeholt wird. Glaubt man den Mystikern, ist das Leiden dort viel intensiver als auf der Erde. Es lohnt sich also, so gut wie möglich dort anzukommen.

Nur würde die gleiche Person je nach Sichtweise und Auslegen wegen ihres irdischen Lebens und Handelns mal im Himmel und mal in der Hölle landen.
Das alleine muss doch schon nachdenklich stimmen.

Keineswegs. Gott ist allwissend und gerecht. Er kennt die kleinsten Motive und er macht keine Fehler. Der Mensch wird nicht wegen seiner Sünden gerichtet, sondern wegen seiner verlogenen Unwilligkeit, sie einzusehen und zu bereuen.

Alle Gedanken und vermeintliche Erfahrungen zum Glauben sind menschgemacht.
Nein. Nimm als Beispiel die spektakuläre Bekehrung des Saulus. Hat der das nur geträumt?

Auch "Glitches" wie Nahtoderfahrungen oder heftige Halluzinationen entspringen einem mehr oder weniger kranken menschlichen Hirn.

Sicher oft, aber bei weitem nicht nur. Es ist zwar richtig, dass Verrückte oft viel von Glauben reden, und dass ihre Wahrnehmungen wahrhaftig sein mögen. Das aber liegt an den Dämonen, die sie umnebeln und ihnen solchen Unsinn einreden. Der Teufel nimmt gewaltigen Einfluss auf die Seele und er ist ein perfekter Theologe. Die Sünde ruft ihn und seine Kollegen herbei.

Kranke Hirne bekehren sich nicht. Wenn aber eine positive Veränderung sichtbar wird, Menschen Laster und böse Neigungen aufgeben, zum Segen für andere werden, dann kann man das getrost der Gnade Gottes zuschreiben.
An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.

Dasselbe gilt für echte Mystik. Dort wirkt Gott tief in der Seele und spricht auch zu ihr. Die sogenannte Unterscheidung der Geister ist gefragt., um zu erkennen, ob die Idee oder Eingebung vom guten Heiligen Geist oder vom Dämon stammt.