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Batterie entleert sich - Druckversion

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Batterie entleert sich - mkuehne - 01.02.2019

Liebes Forum,
...wie die Geschichten hier oft beginnen: bin neu, bin Elektroniker mit wenig Auto-Erfahrung und es geht um den Twingo meiner Freundin. Der ist offenbar ein Typ von 2005, Erstzulassung Dezember 2006, 55kW aus 1149ccm

[Bild: Twingo-Brief.jpg]

Ich hoffe ich hab da jetzt nichts wichtiges unkenntlich gemacht oder das falsche geschickt - aber ich wollte jetzt keine individuelle Nummer dieses Autos veröffentlichen, ist ja nicht meines, die Zulassungsnummer und die Fahrgestellnummer ganz hinten braucht man hoffentlich nicht zur Typ-Ermittlung.

Da gab es schon eine Weile Probleme mit warm anspringen im Sommer, auch wurde auf Verdacht die Batterie schon erneuert, ihr Mechaniker gibt zu dass er mit der Elektrik etwas auf Kriegsfuß steht und kennt keine Lösung. Doch nun nach Umzug im Winter und seit neuestem ohne Garage war die Batterie dann andauernd leer, fast als hätte es mit Feuchtigkeit zu tun. Darum begann man, die Batterie regelmäßig abzuklemmen, wenn der Motor nicht läuft, von der Sache her hilft das, so springt er jedes Mal an - Mit Taschenlampe und Ringschlüssel am Schlüsselbund und jedes Mal vorher zentralverriegeln und die Motorhaube auf lassen... es NERVT sie.

Also ich gelegentlich mal ein Amperemeter mit genommen, Zündung aus (Tür natürlich auf, ja, Deckenbeleuchtung ist dann normalerweise an) - Messgerät zwischen Batterie-Minuspol und Minusklemme - 1,1Ampere. Wenn man im Motorraum die Sicherung "Innenraum", die Zweite in der Reihe, 60A gezogen hat: Strom Null.
Innerer Sicherungskasten weiter gesucht, wenn man die Sicherung für die Innenraumbeleuchtung gezogen hat wurde es zwar innen dunkel an der Decke und im Kofferraum und floss weniger Strom (klar) - aber immer noch 0,6A, das reicht immer noch, um die randvolle Batterie in ein bis zwei Tagen leer zu bekommen. Sowie man nun die 25A UCH-Sicherung gezogen hat war wieder Ruhe im Karton, nichts mehr. Und jetzt kommt's: wenn man die 25A-Sicherung wieder einsteckt, dann fließen manchmal nur 8mA (das mag die Uhr sein), mal 0,3A, mal 0,6A und mal gar nichts, wie genau man da rein und raus, an - und ab stecken muss, in welcher Reihenfolge mit Batterie-An- und Ab-klemmen, hab ich noch nicht heraus gefunden, sicher ist: es handelt sich bei dem Fehlstrom nicht um eine Dauerlast, sondern er hängt wohl von Vorgängen in der zentralen Motorsteuerung ab.
Und sicher bin ich mir auch: ein paar Milliampere bei abgestelltem Auto mögen normal sein. Aber ein Drittel Ampere geht überhaupt nicht. Ach ja: wir haben natürlich SÄMTLICHE Sicherungen probiert, nur die 25A-"UCH" hatte die Wirkung: "kein Strom mehr"...

Und nun die Fragen: Kennt das jemand? Wo fange ich an? Ich könnte mal Samstags mit dem Auto in eine Halle und genauer messen, Schaltpläne habe ich hier schon gefunden - Erfahrungswerte wären allerdings pures Gold wert in dem Fall...
Mein Ansatz: ich glaube überwiegend, dass das Problem in der Motorsteuer-Einheit selbst sitzt, im Schaltplan die Einheit 645, sitzt auf der Fahrerseite neben dem Innenraum-Sicherungskasten. Wie weit mag es Sinn haben, da im Vorfeld schon eine in der Bucht zu besorgen, um möglichst in einer Etappe fertig zu werden? Damit könnte man vergleiche ziehen, anderseits kann man eine überzählige Steuerung sicher wieder verkaufen...
Irgendwelche Tipps? Herzlichen Dank!

Martin


RE: Batterie entleert sich - Broadcasttechniker - 01.02.2019

Wer viel misst misst Mist.
Alleine das Relais vom intelligenten Dauerplus genehmigt sich ca 0,2A, das aber "nur" eine halbe Stunde lang.
http://www.twingotuningforum.de/thread-36724.html
Beliebte Ruhestromfresser sind Autoradio, defekte Lichtmaschine (Diodenplatte) und Motorsteuergerät welches sich nicht schlafen legt (selten).
Dazu, nicht vergessen, kaputte Batterie.

Lies mal wie man mit einem Zangenamperemeter umgeht.
Gerade wenn es um eher kleine Ströme geht.
http://www.twingotuningforum.de/thread-38843.html


RE: Batterie entleert sich - mkuehne - 01.02.2019

Hallo Broadcasttechniker,

also die Batterie ist erstens neu und zweitens fließt ja Strom raus, drittens startet das Auto 100% einwandfrei, seit man die Batterie beim Abstellen abklemmt...
Dass die kaputt ist, das stelle ich mal ganz hinten an.
Das mit den 0,2A für 30min ist allerdings ein wertvoller Tipp - und dass in seltenen Fällen Steuergeräte mal ihr Standby verpennen auch - schenkt sich das denn dann wirklich so viel ein, dass die Batterie in zwei Tagen tiefentladen ist?
Und eine Messzange zu beschaffen wird auch Zeit, das stimmt, spart unglaublich Aufwand...

Aber wäre es denn überhaupt möglich, dass der Batteriestrom Null wird, sowie man die 60A Sicherung "Innenraum" bzw. die 25A UCH zieht, während der LM-Regler eine defekte Diode hätte? Das ginge doch über keine dieser Sicherungen, oder? Auch beim Ziehen der Sicherung für das Radio ist der Strom weiter geflossen, beim Ziehen der genannten Sicherungen eben nicht...
Also das deutet für mich alles noch mehr auf die Steuerung. Ich glaube fast, die schau ich mir mal genau an, nicht dass da drinnen nach 13 Jahren Elektrolytflüssigkeit aus Elkos ausgelaufen ist und das Teil besonders bei Luftfeuchtigkeit anfängt zu spinnen, das würde vielleicht zusammen passen...

Da werde ich natürlich berichten...


RE: Batterie entleert sich - Broadcasttechniker - 01.02.2019

Mein lieber Herr Kühne,
so von wegen also.
Wer sich im ersten Satz als Elektroniker vorstellt, mit dem rede ich ganz anders als mit einem völligen Laien.
Die Leistung verdampft ja schließlich nicht.
Stelle das Auto windgeschützt über Nacht ab, am Besten in der Garage am Ladegerät.
Und gehe morgens mal mit dem PIR Thermometer auf Jagd, jetzt z.B. am Wochenende.
Das Radio bekommt über 3 Wege Strom wobei einer allerdings Zündung ist und einer Standicht.
Luftfeuchtigkeit spielt bei einem angenommenen Strom von 0,2-0,3A keine Rolle.
Apropos.
Besitzt du wenigstens ein Ladegerät?
Dann schleife da mal das Amperemeter ein (über Nacht, siehe oben) und schau was da morgens noch fließt.
Soll aber bitte einn elektronisches sein, nicht mit Brumm Trafo.
Warum? Dann spielt der Schweifstrom der Batterie kaum ne Rolle, außerdem kannst du den Strom ohne Batterie mal exakt bestimmen.
Das geht blöderweise meist nur mit einem (Labor)Netzteil.

Seit wann (Datum) ist das Auto bei euch und seid wann (Handlung/Vorfall) gibt es die Probleme?
Es wurde nicht etwa ein Verstärker eingebaut oder ne Anhängerkupplung oder ein neues Radio etc.?
Oder Tagfahrlicht, ne Marderscheuche und so weiter?


RE: Batterie entleert sich - mkuehne - 01.02.2019

Hallo Ulli,

Also denkbar ist für mich eher, dass im SMD-bestückten Bereich des Steuergeräts bei Feuchtigkeit Transistoren oder Eingänge durch Kriechströme irritiert werden und entsprechend einschalten - das hatte ich schon öfters in meiner Hifi-Elektronik und in Logik-Schaltungen, wenn ältere Elkos durch ihre Gummi-Dichtung gesäut haben. Das geht so lange ohne Störung gut, wie die Luft trocken ist oder bis man mal hin haucht. Und dass sich das Steuergerät dann z.B. irritiert nicht zur Ruhe legt und über Nacht die Batterie leer knabbert, das wäre für mich plausibel.
Eine Stromzange für DC brauche ich normal nicht, messe das meiste bei Hifi indirekt oder durch Auftrennen des Kreises. Müsste ich halt anschaffen, kostet in Schätzeisen-Qualität ja nicht die Welt...
Labor-Netzteil wiederum hab ich natürlich. Bin halt nur (noch) nicht für Autos ausgerüstet. Und hab mich auch noch nicht komplett "rein gedacht", wird aber.

Und bei dem Auto ging das mit dem "startet warm manchmal nicht" und "Batterie manchmal leer" offenbar schon eine ganze Weile, eher über Jahre. Richtig "dauernd schnell leer" wird die Batterie aber wohl erst jetzt, nachdem der Twingo nicht mehr in der Garage steht, weil meine Freundin halt weder Garage noch Carport hat nach dem Umzug. Umgebaut wurde am Auto nichts, Radio noch original. Keine Hängerkupplung (hihi...), kein Marderschreck, keine Zusatzlichter... angebissene Kabel haben wir auch bisher nicht gefunden.

Martin


RE: Batterie entleert sich - cooldriver - 01.02.2019

Anderseits sinkt der Strom demnach erst nach min. 30 Minuten.
Da darf das Auto auch nicht geweckt werden mit Türen öffnen.
Erst dann steht die Diagnose.


RE: Batterie entleert sich - Broadcasttechniker - 01.02.2019

Michael Martin Mathias Moritz Mark(us) Max Malte Marlon Mario Manfred, such dir was aus.
Du hast zwar Recht, denkst aber zu kompliziert, Fehler sind meistens ganz einfach.
Wenn du die UCH in Verdacht hast bau sie aus und schau sie an.
Da kann sich auch Wasser hin verirren, hatten wir zuletzt zweimal hintereinander.
http://www.twingotuningforum.de/thread-40215.html
Der Dekoder ist der Vorläufer der UCH und hat etwas weniger Aufgaben als die UCH,
die WFS ist auch schon drin.


RE: Batterie entleert sich - ogniwT - 02.02.2019

Mal am Rande: So ein Bluetooth OBD Diagnosestecker für diverse Handy Apps steckt aber nicht zufällig in der Schnittstelle?
Ich habe mir nämlich vor ein paar Jahren auch einen Wolf gesucht, bis ich den Adapter als Ursache für meinen
Stromverbrauch ausfindig gemacht habe. Da selbiger dauernd mit dem Steuergerät kommuniziert, legt sich
dieses einfach nicht schlafen.


RE: Batterie entleert sich - mkuehne - 02.02.2019

Also ich hab auf dem Stecker nichts gesehen, hab da auch ein aktuelles Foto von - nur mit Abdeckung. Wobei ich mir jetzt tatsächlich so ein Blauzahn-Teil bestellt habe, manche Ursachen kann man ja vielleicht auch damit eingrenzen. Also ich bin ja im Moment nicht dran an dem Auto, ich in Bayreuth, der Twingo steht in Nürnberg. Aber die nächsten Tests mach ich mal in Bezug auf die Elektronik selbst, wär ja gelacht, wenn sich das nicht messen lässt. Am besten vielleicht sogar mal raus nehmen und nur die Versorgungspins und Masse anschließen, da müsste man ja auch bereits sehen, ob sie sich schlafen legt oder nicht...


RE: Batterie entleert sich - Twingele - 02.02.2019

Also für den Clio hab ich mal im Hinterkopf was gelesen zu haben,das sich dieses erst nach 40 Minuten tief schlafen legt....ist beim Twingo bestimmt ähnlich denn die Steuergeräte werden sich nicht so groß unterscheiden denke ich.( kopf duckt)


RE: Batterie entleert sich - mkuehne - 02.02.2019

Was eine Messung mit Geduld erzwingt. Weiter oben steht was von 20 Minuten 0,2A - mal eine Stunde beobachten, wenn i h es auf dem Tisch habe...


RE: Batterie entleert sich - mkuehne - 08.04.2019

So, jetzt muss ich mal berichten was dieser (bisher) Frust-Twingo weiter gemacht hat: Batterie wurde gegen Entleeren stets abgeklemmt. Wie offenbar früher schon selten mal blieb das Auto aber auch immer wieder mal warm mal stehen und sprang nicht mehr an. Das hat er dann schließlich auch mal auf der Autobahn gemacht, würde zu Nürnberger Renault-Händler abgeschleppt und dort Diagnose gemacht, ohne Ergebnis, 100€ Rechnung und als heil nach Hause geschickt, wobei er prompt drei Kilometer vor Zuhause aus und nicht mehr an ging. Seitdem stand er, keine weiteren Versuche, ich keine Zeit. Gestern hab ich mir ein Herz gefasst und versucht ihn mit nach Bayreuth zu nehmen (85km), nach zwei Kilometern kurzer Stotterer, nach drei Kilometer Motor aus, springt nicht mehr an, wie ohne Zündung oder Einspritzung (eher ohne Einspritzung, weil später kein bisschen "abgesoffen", wenn er überhaupt anspringt, dann auf der Stelle). Batterie übrigens voll, grüne Lampe...
Erst morgens konnten wir ihn wieder zünden und zurück vors Haus fahren.

Also wieder im Forum gelesen, einen ebay Preisvorschlag für eine angeblich nicht initialisierte UCH aus Werkstatt-Lagerbestand gemacht - denn ich tippe mehr denn je auf die Steuerung. Und nun die Frage, wer kann mir ein wenig Anleitung geben bzw. mich vor Fallen warnen: die Wegfahrsperre lässt sich keinesfalls umgehen, soviel ich lesen konnte. Doch wo steht, wie man zwei vorhandene Schlüssel an eine hoffentlich jungfräuliche UCH mit exakt gleicher Teilenummer anlernt?
Wenn ich das richtig zuordne, wird dazu bei Renault normalerweise über den OCB-Adaapter ein Service-Mode aufgerufen und die Schlüssel dann angemeldet. Wo find ich dazu Unterlagen, einen Buetooth-Adapter hätte ich, falls das so geht.
Oder verspricht es mehr Erfolg, gleich das EEPROM der Einheiten zu tauschen (kann ich), dann könnte ich allerdings auch eine viel billigere gebrauchte nehmen?
Oder ist es erst mal sinnvoll die Schlüssel zu untersuchen, ob da nicht durch Sturz der eine, meistens verwendete Transponder angeschlagen ist und das Auto einfach darum ausgeht (wäre aber ein von "Batterie leer durch UCH-Fehlstrom" völlig unabhängiger Fehler).
Hab schon gesehen, hier gibt es Leute, die das wissen könnten, wäre riesig dankbar für eine Lösung...


RE: Batterie entleert sich - Broadcasttechniker - 08.04.2019

Zwei Dinge die wir voneinander trennen sollten.
UCH Reparatur/Programmierung und dein Twingo der nicht läuft.
Wenn der Motor einmal läuft, dann kannst du die UCH abstöpseln und er läuft weiter.
Probiere das bitte mal aus.
Die Wegfahrsperre funktioniert aus Sicherheitsgründen NICHT solange der Motor läuft.
Deswegen kann man ja auch Autos mit der funkverlängerten Keycard entführen.
Du musst also deinen Motorfehler finden.

Zur UCH
Wenn du das jungfräuliche Modell kaufen solltest, dann baue bitte das EEPROM aus und lese es aus.
Ich habe Interesse an dem File und kann mich erkenntlich zeigen.
Vom Vor-Vorläufer IR-Dekoder haben wir es http://www.twingotuningforum.de/thread-38845.html
Ansonsten sollte das Umlöten des EEPROMs reichen wenn du eine gebrauchte UCH kaufst.
Nur wird der Fehler woanders liegen.

Zum Bluetooth Dongel.
Unbedingt kaufen und auslesen.
Wenn es nichts zu lesen gibt Live Diagnose machen.


Nochmals zum Schaltplan.
Die UCH hat die Nummer 645, das Motorsteuergerät die 120, und zwar immer für alle Renaults.
Habe gerade nochmal deinen Startbeitrag durchgelesen.


RE: Batterie entleert sich - cooldriver - 08.04.2019

Oder Thermostat undicht, dann leidet der OT-Geber.
Den würde ich samt Stecker tauschen.


RE: Batterie entleert sich - mkuehne - 11.04.2019

Da dank ich erst mal herzlich!
Der OT-Geber wird das nächste Augenmerk haben. Das klingt jetzt nach echter Chance, wobei ich fast davon ausgehe: der gelegentliche Batterie-Sauger ist ein anderes Problem als das Ausgehen und nicht mehr anspringen. Aber letztes ist noch deutlich nerviger und kommt zuerst dran. Werde mich an http://www.twingotuningforum.de/ot-geber-finden-und-ausbauen-t-7803.html halten, erst mal gucken ob reinigen was bringt, sieht es zu schlimm aus und halbwegs eindeutig -> neu...
Und da ich auf gelegentlich kriech-strömende XR7-Keramik-Kondensatoren auf der UCH-Platine tippe wegen "Batterie leer", besorge ich da später eine gebrauchte UCH und wechsele halt das EEPROM. Mal gucken, ob das nicht verfängt. Wenn ich eine neue UCH brauche, werde ich selbstverständlich auch das jungfräuliche EEPROM in eine Datei kopieren...
Melde später mich mit Ergebnissen. CU