danke für die recherche! ...wo hast du die werte denn her?
da liege ich ja ganz gut, denn ich habe nicht mit 40Nm vorgespannt, sondern ab fühlbarer "gegenwehr" der schraube die 80°.
da diese gegenwehr anfangs nicht linear ansteigt, habe ich mit den ersten 29° noch nicht die 0,2% dehngrenze Rp0,2 erreicht, was bei linearem anstieg genau der fall wäre. (gerechnet aus: 40mm dehnbereich der schraube, steigung 1,5mm)
das passt also.
(03.06.2015, 06:29)Twingz schrieb: ...ignoriert ja der Winkelanzug das Drehmoment und die Reibung...
stimmt exakt und das ist genau die raffinesse.
der rest ist etwas schwammig:
der voranzug dient zum grossteil noch dem "fügen" und ist damit nur wenig elastische vorspannung.
den begriff "dehnschraube" lieber nicht verwenden...elastisch dehnen darf sich jede schraube.
gleichmässig hohe klemmkraft? womit? ist nur eine schraube.
du meinst vlt.: die nahezu höchstmögliche (und ganz wichtig: ziemlich genau quantifizierte) vorspannkraft der schraube.
genau dies ist mit drehmoment-anzug absolut nicht zu erreichen...man muss ausreichend sicherheitsabstand zur max. zugfestigkeit der schraube halten und kennt dennoch die erreichte vorspannung nicht.
@Harald_K
ich kann deine meinung sehr gut verstehen und du hättest 100% recht, wenn es keine reibung (die so wichtig wie luft und wasser ist) gäbe.
eben durch die reibung, aber auch durch andere unregelmässigkeiten (toleranzen, schmutz, wekzeugfehlbedienungen,...) kommen bei einer schraube nur ca. 10-20% des drehmomentes für die klemmkraft an.
jetzt darf man nicht sagen: sind ja nur 10% unterschied....nein!...das ist das doppelte an streuung für die klemmkraft.
die spannungs-dehnungs kurve ist vor der streckgrenze sehr steil und damit schmal aber die streuung der tatsächlichen spannung sehr breit. ab der streckgrenze ist plötzlich platz für dehnungstreuung, ohne dass die spannung so exorbitant weitersteigt. genug abstand zu Rm ist problemlos einzuhalten.
damit sollte klar werden:
- man kann eine schraube mit drehmomentenanzug nicht annähernd ausnutzen, wie es der konstrukteur (uva. der kalkulator) wünscht
- man kann damit aber auch keine -bei dichtungen sehr wichtig- gleichmässigen schraubenkräfte garantieren.
der winkelanzug löst diese probleme auf sehr elegante und einfache art. in der industrie wird durch kontinuierliches messen beim anziehen automatisch der punkt ermittelt wo der "hook'sche bereich" zu ende ist.
wieso sollte man gesicherte werkstoffeigenschaften nicht nutzen. die nur bedingte wiederverwendbarkeit kann man dafür schon in kauf nehmen. dass man diese natürlich sicherheitshalber kategorisch untersagt, ist auch nachvollziehbar, zumal es auch wirtschaftlichen interessen nicht entgegensteht.
OT zum knobeln: wie schwer ist eine gurke, die man von 99% wassergehalt auf 98 % austrocknen lässt?