09.02.2019, 23:16
Im diskutierten Fall ist mehr als nur eine rote Linie überschritten worden. Einen tödlichen Unfall unter Volltrunkenheit zu begehen, kann vorkommen, auch im zivilen normalen Leben kommt das vor. War der Beamte z.B. nach einem persönlichen Schicksalsschlag einmalig betrunken und die Kollegen und Vorgesetzten wussten nichts davon, so ist das ein absolut tragischer Umstand. Das entschuldigt nicht die persönliche Verantwortung des Unfallfahrers und führt nicht zu einem allgemeinen Misstrauen in die Polizei, deren Führungsstab und die Justiz. Normalerweise müsste so ein Fall dann schonungslos und schnell aufgeklärt werden, inklusive der Frage: Wer wusste alles davon? Wurde das von den Vorgesetzten gebilligt, dass der besoffen fährt? Kam das schon öfters vor oder ist das gar gängig Praxis? Im "Normalfall" sollte das nach spätestens 1 Monat ermittelt sein. Wenn das nach einem(!) Jahr noch nicht feststeht und so wie sich der ganze Fall präsentiert und wie die Öffentlichkeit informiert wird (bzw. nicht informiert wird), scheint hier aber massiv vertuscht zu werden inklusive Führungsversagen in der Polizei und verfilzter Strukturen in Polizei und Justiz. Das ist ein absolutes NO-GO. Allein die Tatsache, dass es dort Leute in der Führung gibt, die zumindest glaubten, dass man das unter den Teppich kehren kann und damit durchkommen würde, ist fatal. man will sich gar nicht ausmalen, wie oft das bei weniger schweren Fällen bereits geklappt hat. Hier gehört aus meiner Sicht die gesamte übergeordnete Führungsriege bis zum Innen- und Justizsenator ausgetauscht.