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Musik im Twingo
#1
Häufig wird ja hier im Forum gefragt, welche Möglichkeiten es gibt, den doch relativ schabbeligen Klang des Twingowerksradios und der verbauten Lautsprecher etwas zu verbessern. Für mehr als Verkehrsmeldungen taugt das Zeug ja beim besten Willen nicht. Wink


Obwohl es eigentlich ein Topic für den Hifithread wäre, habe ich mich mal entschlossen, hier ein paar Möglichkeiten aufzuführen, die einem Twingofahrer die nötigen Mittel an die Hand geben, die er braucht, um seine Musik während der Fahrt auch zu genießen.

Vorneweg: Das ist hier wie beim Lotto, also alles ohne Gewähr und Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird immer auch andere, vielleicht gleich gute Teile geben, und es wird immer jemanden geben, der entweder noch ne bessere Lösung hat oder was zu kritteln. An diese Personen: Schreibt euren eigenen Guide! Das hier ist meiner, und ich nehme für mich mal in Anspruch, das auf jeden Fall bei sorgfältigem Einbau eine deutliche klangliche Verbesserung zu vernehmen sein sollte.

Also, auf geht die wilde Fahrt.

1.: Was man so braucht...
Um ein wenig was von seiner Musik im Wagen zu haben, sollte man die Serienkomponenten im Twingo auf jeden Fall ersetzen. Sowohl Radio als auch Lautsprecher gehören ausgebaut und entsorgt. Wodurch sie ersetzt werden, hängt im wesentlichen von zwei Faktoren ab: Eurem persönlichen Musikgeschmack und eurem Geldbeutel. Ich werde hier also mal ein paar Kombinationen (samt der preislichen Regionen, in der sie sich bei Neukauf bewegen) einstellen, die die meisten Richtungen abdecken dürften. Wichtig ist dabei immer: Wenn die einzelnen Teile nicht sorgfältig verbaut werden, dann können auch absolute High End Komponenten richtig mies klingen. Darum ist auch ganz klar der erste Posten, der bei JEDER der weiteren Kombinationen mit dazugerechnet werden muss:

Dämmung und Kabel
Egal was für Lautsprecher ihr wählt, mögliche schwingende Masse, wie sie in der relativ großen Twingotüre zu finden ist, ist dem guten Klang abträglich. Fast alle von euch kennen das Geräusch, das häufig aus tiefergelegten 3er BMW mit haargelabweisenden Kopfstützen zu hören ist... WUMM-SCHNARRRR! Während der WUMMteil im Normalfall auf einen günstigen One-Note Woofer hindeutet ( was zwar nichts mit Musikalität und Spielfreude zu tun hat, aber was solls...) ist der SCHNARRteil das, was wir mit Sicherheit nicht möchten. Darum sollten beim Einbau der Lautsprecher in die Verkleidung auf jeden Fall die Türen gedämmt werden. Was man da bevorzugt ist wieder eine Sache des persönlichen Geschmacks, es gibt von selbstklebenden Bitumenmatten bis zu aufsprühbaren Dämmpasten eigentlich vieles, was funktioniert. Notfalls könnt ihr die Türe auch mit Beton ausgießen. Preislich bieten sich allerdings die Bitumenmatten an, man bekommt sie sogar gelegentlich im Baumarkt.

Einen ausreichen bemessenen Kabelsatz braucht ihr auch. Welche Kabeldimensionen jetzt notwendig sind, hängt immer vom Leistungshunger der restlichen Hardware ab. Generell sollte man allerdings lieber zu groß als zu klein dimensionieren. Auch bei Lautsprecherkabel lieber ein paar Euro in bessere Qualität investieren als in billigen Klingeldraht, um sich nachher zu ärgern, das es nicht klingt. Wo ihr eure Kabel bezieht überlasse ich jetzt wieder euch, ob im Internet oder bei eurem Fachhändler oder im Elektrodiscounter... es gibt viele Möglichkeiten.

Veranschlagen sollte man für Kabel und Dämmung allerdings mindestens 100, besser eher 150 bis 200 Euro. Solltet ihr beabsichtigen, irgendwann mal nachzurüsten, dann nehmt hier lieber etwas mehr. Kabel kann man ja weiterverwenden, wenn sie auf den Wagen zugeschnitten sind.

2.: Jetzt aber mal zu den verschiedenen Klanglichen Möglichkeiten. Ich habe versucht, hier mal Gruppen zu bilden. Es darf jeder mal suchen, ob er sich irgendwo wiedererkennt. J
Ach ja: ich gebe nur grobe Preisrahmen an. Es besteht immer die Möglichkeit, das ihr schaut, ob ihr über ein Angebot oder vielleicht gebraucht Komponenten einer höheren Kategorie günstig schießen könnt. Dann habt ihr halt die mögliche Mehrleistung zum günstigen Preis.


Der Benutzer
Hier ist das Auto reiner Nutzgegenstand. Der klangliche Anspruch ist gering, vielleicht reicht ihm sogar das Serienzeug. Trotzdem (oder gerade deshalb) kann man so jemanden mit einem relativ geringen Budget und Aufwand angenehm überraschen. Ein bisschen was zu werkeln ist natürlich, aber der Erfolg rechtfertigt den Arbeitsaufwand.

Es bietet sich hier an, Headunit und Lautsprecher zu tauschen. Da wir nicht zu teuer werden wollen, wird eher preisbewusst geshoppt. Als Headunit empfiehlt sich ob des geringen Preises ein Kenwood KDC-W 3041 (ca. 80 €) oder ein JVC KD-G632/631.

An dieses wird dann direkt ein kleines Komposystem angeklemmt. Als Beispiele dafür liste ich mal das Audio System MX 165 Plus oder von Velocity das Vc662 auf. Beide liegen preislich um die 100 Euro. Noch ein Cent billiger sind das XTS 216 von Magnat oder das AC26 von Axton. Allen Kompos ist gemein, das durch die bessere Platzierung des Hochtöners (entweder durch Aufnahmen im Spiegeldreieck oder durch einfaches Einlassen mittels Lochsäge ins Armaturenbrett) eine deutlich bessere Darstellung erzielen als der Serienkrempel. Außerdem können durch den Sprung auf 16er Lautsprecher auch der Tief- und Mitteltonbereich besser bedient werden.

Auch wenn der Benutzer bewusst auch einen Subwoofer verzichtet: Es empfiehlt sich dennoch der Einsatz einer kleinen Endstufe, um die Lautsprecher anzutreiben. Kandidaten hier wären zum Beispiel die Crunch GTR620.2 oder eine Carpower Vortex 2/200.


Der Allrounder
Man ist hier auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau. Die Anlage soll nett klingen, aber wenn einen der Hafer sticht auch mal richtig Druck machen können. Dabei soll dann aber bitteschön auch nicht zu viel Platz für den Einbau draufgehen, man will ja noch was vom Kofferraum haben.

Headunit: Kenwood KDC-W4537 UA (ca. 150 €) oder Alpine CDA-9851 R (um 300 €)

Lautsprecher : Rainbow SAX 265.20 (um 150 €) oder Emphaser ECP26XT4 ( um 250 €)

Subwoofer: Günstig sind Axton CAW309 ( etwa 80 €) oder Emphaser EX12T4 (etwa 200 €)

Endstufen: Boa AL-40 (200 €) oder Eton EC500.4 (270€).

Hier muss noch ein Gehäuse für den Subwoofer gebastelt werden. Welche Möglichkeiten da bestehen, kann vielleicht mal einer der Hififreaks aus dem Forum beschreiben.

Alles in allem ist man hier variabel, das Klang/Preisverhältnis ist gut, und bei gewieftem Einbau bleibt einem auch noch was vom Auto. Hier dürften sich die meisten bedienen, die immer nur „auf der Suche nach etwas Klang im Auto sind. Höre eigentlich alles, und will nicht viel Geld ausgeben.“ Auch wenn es sicherlich noch andere Kombinationen gibt, hiermit dürften eigentlich schon viele richtig zufrieden sein.

Der Fan
Klang geht vor Nutzen des Autos, es darf auch ruhig mal aufwändiger und teurer sein.
Vielleicht auch schon mal showtauglich? Hängt vom Einbau ab... Hier darf auch gerne mal die Rückbank einem Subwoofergehäuse von etwas üppigeren Dimensionen geopfert werden.

Headunit: JVC.KD-SH1000 (400 €) , Xzent XT7010 (um 400 €) oder Pioneer DEH-P7100BT (um 300 €)

Lautsprecher: Eton Adventure At-160, DLS MS6 oder Radical Audio Ra 16.2. Sehr gut aber auch sehr teuer: ESX VE6.2C (500 €). Als Dreiwegelösung: Rainbow SLX365.20 Deluxe (Preistip: um 200 €)

Subwoofer: Emphaser EF12N-G5 (250 €) oder EA1500 FLX, Kicker CVX12, ESX SX-1522 (um 200€), Carpower Raptor oder vergleichbare. Hängt bei Subwoofern immer ein bisschen von der Art Musik zu hören ab. Grummelbass und laut ist halt meistens nicht so präzise in der Wiedergabe, dafür hat ein knackiger, trocken und präzise spielender Bass häufig nicht den extrem hohen Maximalpegel.

Endstufen: Carpower Power1/1000D, Carpower Wanted 1/800D, Hifonics Brutus Bxi1000D für den Woofer. Für vorn ESX QE 900.2, Eton PA 2802 oder Sinfoni Amplitude 90.2. Ab hier spare ich mir übrigens die Preise. Die aktuellen kennt eh Google.

Mit einer Kombination aus diesen Komponenten lässt sich im Auto fast alles anstellen. Von kristallklaren Klängen bis richtig Randale geht alles, was das Herz begehrt. Wenn man nicht beabsichtigt, alles auf einen Schlag zu erwerben, dann sind solche Einbauten nicht einmal unrealistisch. Bei einem Fahrzeugwechsel kann man das ganze Zeug schließlich auch mitnehmen und weiterverwenden. Aber bitte, bitte: Wenn ihr vorhabt, in solche Klang- und vor allem auch Preisbereiche vorzustoßen: Vergesst das Drumrum nicht. Richtig gedämmt und eingbaut und dabei gut abgestimmt klingt jede Anlage noch mal so gut.

Der Fanatiker...
Fährt keinen Twingo. Jedenfalls habe ich noch nie einen gesehen, in dem Dinge wie Areon T21500 oder DLS TA2 verbaut sind. Und falls jemand Focal Utopia BE oder Brax Graphic Pro im Wagen hat... ich melde mich mal zum hören an. Ich muss unbedingt mal rausfinden, warum die Teile so viel kosten, wie andere für ihren Twingo bezahlt haben. Wink

3.: Schlusswort
Wie oben schon gesagt: Das hier ist nicht die endgültige Weisheit, was Carhifi angeht. Im Gegenteil, es kratzt vermutlich noch nichtmal an der Oberfläche. Wann immer ihr Fragen habt, scheut euch nicht, diese im Hifithread zu posten. Nur stellt euch bitte nicht beratungsresistent, wenn euch dann mal eine Antwort nicht gefällt. Viele der Leute, die sich die Mühe machen euch zu antworten, haben entweder schon mal vor der gleichen Frage gestanden wie ihr, oder sie haben schon mehrere Möglichkeiten ausprobiert und sprechen einfach aus Erfahrung. Und auch wenn manchmal jemand eure Wunschteile als Kernschrott oder Altmetall bezeichnet, will er euch eigentlich nur vor einem Fehlkauf bewahren. Wenn auch nicht sonderlich gewählt formuliert.

Mir bleibt noch zu sagen, dass ich diesen Thread jetzt erst mal offen lassen werde. Wer gute Vorschläge zu den einzelnen Anlagentypen hat, ist immer gern aufgerufen, Komponentenvorschläge in einer Antwort zu posten. Dann bitte einfach per C&P den Anlagentyp rauskopieren und euren Teilevorschlag anhängen. Meckerthreads wie „die und die Teile sind aber viel besser“ oder „die und die Marke ist Schrott“ bitte einfach verkneifen. Kaum eine Marke produziert NUR Schrott, und ich bin mir sehr wohl bewusst, dass es natürlich eine Vielfalt an guten oder sogar besseren Komponenten in den einzelnen Kategorien gibt. Das hier ist wie gesagt nur ein kleiner Vorschlag, der vielleicht dazu beiträgt, das im HiFi Forum nicht so häufig die gleichen Fragen beantwortet werden müssen.

Bis neulich!
Sebi
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