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Defekte Klima nach Einbau Austauschmotor
#1
Hallo zusammen,
ich wende mich heute mal mit einem Problem an euch, weil gerne wüsste, wie ihr euch in meiner Situation verhalten hättet. Folgendes ist passiert:

Der Twingo meiner Frau (Bj. 2004, 58 PS-Maschinchen, Motorcode D7F 702) brauchte einen Austauschmotor. Unser örtlicher Autoverwerter, der nicht nur bei mir einen etwas zweifelhaften Ruf geniesst, hatte genau diese Maschine da mit einer Laufleistung von ca. 90.000 km im Bestand und bot uns diesen für 280 Euro an. Für weitere 200 Euro wollte er ihn einbauen und mir eine einjährige Gewährleistung geben. Bis dahin klang das Angebot recht fair und ich fragte mich schon, ob ich mich insgeheim in ihm getäuscht haben sollte, traute dem Frieden aber noch nicht so recht.. Da der TÜV und AU ebenfalls fällig war und der Termin grade mit dem Prüfer, den er in der Woche im Hause hatte passte, wollten wir das gleich mitmachen lassen. Wenn also keine weiteren Schäden für den TÜV zu beseitigen wären, sollten am Ende also so etwa fast 600 Euro dabei rauskommen. So weit, so gut.. Damit hatten wir ungefähr gerechnet. Aber nun spielte der Herr Autoverwerter seine Karten aus..
Anruf am Sonntag-Nachmittag auf meinem Handy: beim Twingo musste zusätzlich die Kupplung ausgetauscht werden. Die alte ist runter und hätte noch höchstens 1000 km gehalten. Sie wäre auch schon eingebaut worden, aber da er ja sowieso grade den Motor eingebauen würde, würde er auch keine Kosten für diesen zusätzlichen Einbau verlangen. Aber die Kupplung alleine (Fabrikat NK, Art.-Nr.: 133906) würde ihn als Teil schon 149,90 Euro kosten... Ok, da ich nicht das Gegenteil beweisen konnte bezüglich des Zustandes der alten Kupplung (selbst wenn ich draufgeschaut hätte-ich bin ein Nicht-Techniker), gab ich meine Zustimmung zum Einbau.. Obwohl sie natürlich ohne großes Nachfragen schon drin war, was mich das erste Mal ein wenig mißmutig werden ließ.. Da ich aber ja nicht mit dem Klammerbeutel gepudert bin, wurde ich bezüglich des hohen Preises ein wenig stutzig.. Ein Blick ins Internet verriet mir dann auch, dass diese Kupplung bei anderen Händlern nur etwa ein Drittel dessen kostet, was angeblich sein Einkaufspreis war.. Aber gut, ich hatte ja zugestimmt oder mehr oder weniger zustimmen müssen.. Als wir den Wagen dann drei Tage später abholen wollten folgten auf einmal noch ein paar seltsame und meiner Meinung nach überteuerte Dinge wie z. B. neues Federbein eingebaut, Spur eingestellt für 90 Euro.. So dass wir dann letztendlich bei einer Rechnung von ca. 900 Euro waren, anstatt der veranschlagten 600-700 Euro. Weil er uns aber weder Belege der eingekauften Teile/Leistungen vorgelegen wollte um die ich dann bat (keine Frage, muss er ja auch nicht - hätte aber ja die Situation wesentlich entschärfen können..) , sondern letztlich nur die Rechnung mit seinen Endpreisen, bezahlten wir also zähneknirschend. Es blieb aber das Gefühl.. Da kommt noch was nach.. Und das kam dann auch, abends bei der ausführlichen Probefahrt.. Und damit komm ich jetzt zu meinem eigentlichen Problem.. Bisher war nur kleine Einstimmung.. Smile
Bei der Probefahrt stellten wir fest, dass die Klimaanlage nicht mehr funktionierte.. Kontroll-Lämpchen am Knopf leuchtet, aber die Klima hat keine Funktion.. Merkt man am fahren beim Gasgeben, laut Aussage meiner Frau gabs dann immer sowas wie nen kleinen kurzen Leistungsverlust, wenn sich die Klima einschaltete.. Der fehlte nun völlig..

Meine Frage ist jetzt: hat das möglicherweise mit dem Einbau des Austauschmotors zu tun? Und kann ich die Werkstatt zur Nachbesserung auffordern? Oder ist die Klima möglicherweise zufällig genau zu dem Zeitpunkt des Motortauschs kaputt gegangen..? Kann ja auch ne teure Angelegenheit werden unter Umständen, aber ich möchte den besagten Herrn nicht unbedingt großartig weiter rumwerkeln lassen als nötig, weil ich vermute, dass er mir wieder Teile einbaut, die vielleicht gar nicht nötig sind oder einfach überteuert sind. Andererseits will ich ihn aber auch nicht aus der Gewährleistung raus lassen, wenn es tatsächlich mit dem Einbau des neuen Motors zu tun hat.. Dann hat der das zu reparieren.. Aber wie find ich da den richtigen Weg..?

Wie würdet ihr euch jetzt verhalten? Gut Kirschen essen ist mit dem jedenfalls nicht mehr, nachdem ich das mit den hohen Preisen angesprochen habe.. Wink

Beste Grüße ausm Norden, Boris
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#2
Ja ja die Schrottler.... früher nannte man sie öfters Rosstäuscher.
Das Positive zuerst: Neuer Motor, neue Kupplung, neuer TÜV für 900€ ist nicht gar zu schlimm.

Natürlich hat er dich ver*rscht, aber du hast bereits bezahlt - da ist die Messe gelesen.

Dass die Klimaanlage nicht mehr funktioniert, muss keine schlimme Ursache haben. Schau mal nach ob vielleicht ein Kabel nicht richtig verbunden ist zur Magnetkupplung des Kompressors oder zum Temperaturschalter/-fühler.
Ansonsten würde ich hinfahren und freundlich reklamieren. Was ich nicht tun würde, ist ein Fass aufmachen mit "Betrug, Anwalt, Gericht".
Das bringt nichts. Lerne daraus und mache es das nächste Mal anders, nämlich so wie es immer empfohlen wird, mit schriftlichem Auftrag und Durchschlag mit dem Vermerk, dass du die Altteile bekommst. Wenn du willst, kannst du dir ja aus dem Internet das Angebot für die Kupplung ausdrucken und ihn fragen, wo er denn seine Teile bestellt..... Danach aber musst du absolut freundlich und verbindlich bleiben.

Ein anderer Punkt ist viel viel wichtiger: Wie steht es um den Zahnriemen des neuen Motors? Das sind die schlimmsten Zeitbomben im Twingo!
Er MUSS (!) unbedingt alle 5 Jahre zusammen mit der Wasserpumpe gewechselt werden, sonst regelmäßig jäher Motortod.
Wenn das also nicht ok ist, muss es unabdingbar umgehend gemacht werden. Die Laufleistung des Riemens (120.000km) wird so gut wie nie errreicht, was zählt ist das Alter.
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#3
Hallo Boris,

ja, schwierig, jetzt im Nachhinein noch etwas zu retten.
Die Aktion klingt nach Abzocke.
Ich beschränke mich auf den Punkt Klima.

Beim Tausch wird der Kompressor an den "neuen" Motor geschraubt.
Das geht einfacher wenn die Druckschläuche abgeschraubt werden.
Dazu sollte die Klima entleert sein und anschließend wieder aufgefüllt werden.

Wurden die Klimateile bzw. Druckschläuche beim Wechsel nicht geöffnet, müssen
sie weggebogen werden. Evtl. sind dabei Undichtigkeiten entstanden.

Wenn zum Motorwechsel die Front vom Auto entfernt wurde,
muß der Klimakondensator ab. Auch hierbei macht eine leere Anlage Sinn
sonst hängt er "in der Luft" mit der Folge von den schon erwähnten Undichtigkeiten.

Also, nachfragen ob die Anlage zum Umbau entleert wurde bzw.
warum sie nicht wieder befüllt worden ist.

Wird die Anlage jetzt überprüft und neu gefüllt, dann gleich einen neuen Trockner einbauen.

Wie 9eor9 schon sagte, auch bitte die elek. Verbindungen überprüfen.

Foto: Blick auf den Kompressor, dieser Stecker sollte vorhanden sein (hat 12V+ wenn Schalter an ist)
[Bild: twingo-25220700-iG2.jpg]


Foto: Klima-Trockner (roter Pfeil), sitzt hinter Scheinwerfer Beifahrerseite.
Druckschalter-Anschluß(grüner Pfeil), sitzt auf dem Trockner (hier leider leicht verdeckt)
[Bild: twingo-25221023-g54.jpg]

ahoi
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#4
Hallo nochmal,
danke euch beiden erstmal für eure Antworten und die eingefügten Bilder. Ich werde erstmal selbst heute prüfen, ob ich da was finde..

Dass das Geld erstmal weg ist dachte ich mir natürlich schon.. Im Nachhinein drüber nachgedacht hätte evtl. unter Vorbehalt zahlen. Aber man steht bei so nem Abzocker -und das ist er auch seinem Verhalten nach definitiv- erstmal wie ein "Ochs vorm Berg" wie man so schön sagt..

Auch dass man vereinbaren kann die Altteile ausgehändigt zu bekommen wusste ich nicht.. Das wär natürlich auch gut gewesen..

Danke übrigens auch für den Hinweis mit dem Zahnriemen + Wasserpumpe.. Kurze Nachfrage dazu: die ganzen Rollen sollte man dann auch mittauschen?


Beste Grüße, Boris
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#5
Ja auch die Spannrolle und die Riemen.
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#6
Moin!
Sooo, mal ne kurze Zwischenmeldung bezüglich der Klimaanlage. Ich bin also gestern mit dem Wagen noch mal zu dieser besagten Autoverwertung in meinem Heimatort und wollte den Wagen nochmal vorstellen. Dort erklärte man mir dann, dass man zwar den Klimakompressor abgebaut habe zum Einbau des Austauschmotors und im Zuge dessen auch die Klimaanlage entleert habe. Aber befüllen wolle man sie nicht wieder... Shocked Das würde nun nachträglich natürlich nochmal wieder Kosten verursachen und müsste extra von mir getragen werden. Von mir hätte er ja schließlich nur den Auftrag einen Motor einzubauen... Evil or Very Mad
Ich hab zwar vorher mit ihm auch darüber gesprochen dass der Wagen ne Klimaanlage hat und dass das nachher (selbstredend) alles wieder so passen muss wie es vorher war.. Nach meinem Verständnis gehört dazu natürlich auch, dass eine im Zuge einer Reparatur entleerte Klima natürlich auch wieder befüllt wird. Das sollte entweder in seiner Berechnung des Pauschalpreises für den Einbau mit einbezogen worden sein (grade WEIL wir vorher drüber gesprochen haben).. Oder aber er weist mich bei der Endübergabe des Wagens darauf hin, dass ich das noch zu machen habe.. Von einem Werkstattmeister, der sogar als Kfz-Sachverständiger fungiert, darf ich das erwarten, finde ich.. Aber der ist scheinbar wirklich nur darauf aus seine Kunden von Anfang bis Ende nur abzuzocken.. Kann ich gar nicht nachvollziehen diese Art und Weise.. So bindet man sich doch keine Kunden.. Denn der glaubt doch nicht im Ernst dass ich da jemals wieder auftauche..

Beste Grüße, Boris
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#7
Lehrgeld, leider.
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#8
Hi Boris,

wenn die Firma Mitglied im Verband ist dann kann eine Schiedsstelle eingeschaltet werden.
http://www.kfz-schiedsstellen.de/recht-s...inden.html

Unabhängig davon solltest Du ein Schreiben aufsetzen:
- Warum neues Federbein? Nur eine Seite? Warum keine Absprache? Altteil?
- Nachweis über Spureinstellung, Ausdruck der Werte
- Rechnung mit Einzelposten verlangen
- Klima abgesaugt, das Klimagas gehört Dir, er soll es wieder rausgeben!
- 2 Wochen Frist zur Beseitung der Forderungen setzen

viel Glück
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Es bedanken sich: mkay1985
#9
arthur42, ja so geht das.
Die Lebenserfahrung zeigt allerdings, dass man um solche Menschen und Firmen besser einen sehr weiten Bogen macht. Andernfalls erleidet man noch viel weiteren Ärger, was sich nicht lohnt. Die sind nicht umsonst so dreist, denn sie haben damit sehr viel Übung und Erfahrung, es ist ihr tägliches Geschäft.
Finger weg, auch von weiteren Reklamationen, ist meine klare Empfehlung.
Die Karten stehen auch bei einem Schiedsverfahren nicht gut, weil es keinen klar formulierten schriftlichen Auftrag gibt. Und dann tauchen plötzlich Zeugen aus der Firma auf, die vorher niemand gesehen hat.... und die lügen wie gedruckt. Keine Chance!

Ein Bonmot am Rande.
Ein Bekannter schraubte bei einem Entendienst. Da wurde auch fleißig geschrottelt, eine oszillierende Fein-Säge hatte man sich angeschafft, um Fahrgestellnummern und somit Baujahre leichter "anpassen" und veredeln zu können. Einem Kunden hatte er einen neuen Motor aufgeschwätzt mit der Begründung, der alte habe einen Kolbenfresser. Ich war dort zufällig zu Besuch. Unerwartet tauchte der Entenbesitzer auf und wollte nach dem Fortgang der Reparatur schauen und den Kolbenfresser besichtigen. Leider - gab es den jedoch nicht.
Der Chef rief mich und gab mir einen alten Zylinder und eine Feile. Dann meinte er: Mach mal nen Kolbenfresser! Ich raspelte also in der Zylinderlaufbahn herum und lieferte ihm den Zylinder wieder ab. Dieses Teil zeigte er dann dem Kunden, der ahnungslos und überfordert die schwere Beschädigung seines Motors anerkannte und den neuen bezahlte. Der lief prächtig - und war halb mit neuem und halb mit Altöl gefüllt worden. So sehe man, dass das Öl richtig arbeite, wurde er unterrichtet.
Die Story ist 100,00 % wahr!

Ein Austauschmotor ist ein fabrik- oder werksmäßig vollständig überholter und auf Neuzustand gebrachter Motor.
Was du meinst, ist ein (gebrauchter) Ersatzmotor.
Diese Verwechslung kann sehr teuer werden, wenn man einen Wagen mit "ATM" verkauft und drin ist nur ein Motor vom Verwerter.
.
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