29.09.2011, 19:15
(28.09.2011, 22:59)Berliner_Twingo schrieb: Wenn du z.B. direkt Maschinenbau studierst, mit Abi, bist du niemals auf dem Stand eines Realschülers der zuerst eine Ausbildung hinter sich hat (z.B. Konstruktionsmechaniker, Zerspanungsmechaniker, Feinwerkmechaniker etc.) und DANN studieren geht, dir fehlt die ganze Praxis, so hat unser Ingenieur im Betrieb, der gerade aus dem Studium kommt, KEINE AHNUNG von der Materie im Praktischen, die Facharbeiter müssen ihn einweisen und ausbilden - das wissen natürlich auch die Firmen.
Da möchte ich (aus persönlicher Erfahrung) mal einhacken:
Im Studium werden sich Leute, die eine Ausbildung haben und damit verbunden die Fachhochschulereife, jedoch schwer tun.
Bei uns war es so, dass die ehemaligen Azubis in Elektronik durch ihre praktische Erfahrung die Nase vorne hatten; dafür gerade in Mathematik, Physik und Elektrotechnik richtig Schwierigkeiten diese zu bestehen.
Gerade wenn elektrische Komponenten mit Differentialgleichungen zu lösen waren, konnten die mit Abitur punkten.
Man muss es auch so sehen: In der Regel ist man in der Ausbildung in eine Richtung - je nach Unternehmen - spezialisiert. Nach dem Studium wird man diese Richtung mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr einschlagen wird - die beruflichen Anforderungen und Aufgabengebiete eines Elektronikers und eines Ingenieurs sind einfach zu unterschiedlich.
Bei uns im Unternehmen hat eine vorherige Ausbildung keinerlei Vorteile. Die Unternehmen (meines auch) gehen auch immer mehr die Wege ihre Bewerber einen Tag auf Herz und Nieren zu testen (Stichwort AC = Assessment Center) um sich dort eine Bild zu machen und darauf hin zu entscheiden. Dort spielt eine Ausbildung genausowenig eine Rolle wie die Schul- oder Abschlussnoten.