10.11.2007, 17:51
Hallo Daniela,
Hast du dir meine Antwort im Forum mal angeschaut?
Wenn ja, dann einfach mal danach handeln.
Da dein Twingo scheinbar den gleichen Motor wie meiner hat (und damit die gleiche Steuerung), bin ich gerade mal rausgegangen um bei mir unter die Motorhaube zu sehen.
Dass der Anlasser munter dreht und die Benzinpumpe angeht, sagtest du ja schon.
Ich habe mir gestern nach 9,5 Jahren einfach mal vorsorglich 'ne neue Batterie eingebaut.
Nochmals gefragt: gibt es Zündfunken? Wenn ja, weiter zu Schritt 2.
Wenn ihr euch die von mir beschriebene Hochspannungsprüfung nicht zutraut, könnt ihr während der Motor orgelt, für genau zwei Sekunden, und bitte nich länger, Startpilot in den Ansuagschlauch spritzen. Man braucht dafür also zwei Leute. Ist die Zündung o.K., wird der Motor kurz anspringen. Bitte auf keinen Fall länger sprühen. Ich habe auf diese Weise schon mal den vorher völlig intakten Auspuff eines R4 gesprengt, und das im wörtlichen Sinne. Neben dem Schrecken, den das einem einjagt, hättest du einen zerstörten Katalysator zu beklagen.
Wenn nein, weiter zu Schritt 4
Schritt 2
Ist Kraftstoff da? Ich weiß, der Zuleitungsschlauch zum Druck regler und der Rücklaufschlauch sind sämtlich schlecht zu erreichen bzw. abzumachen ohne etwas zu zerstören. Wenn während der Zeit, in der die Kraftstoffpumpe läuft, Sprit aus der Rüchlaufleitung kommt austritt, wird wahrscheinlich sprittechnisch alles o.K sein, es sei denn, der Druckregler lässt keinen Druckaufbau zu. Wenn das nicht geprüft werden soll, bzw. wenn Kraftstoffdruck da, weiter zu Schritt 3
Schritt 3
Sowohl der kalte Anschluss der Zündspule (siehe Thread Drehzahlmesser) als auch die gemeinsame Leitung der Einspritzventile, bekommen nur Saft, während die Benzinpumpe läuft. Das heißt also für eine Sekunde nach Einschalten der Zündung, und wenn der Motor dreht, also beim Start und laufendem Motor.
Da ihr ja mit einem Multimeter umgehen könnt, solltet ihr das mal nachmessen. Die Einspritzventile sind zu zwei Gruppen zusammengefasst, ähnlich der Kombizündspule. Der 3polige Stecker befindet sich, wenn man davorsteht, links an der Ansaugbrücke. Kabelfarbe auf der Steuergeräteseite zwei mal Schwarz und einmal Weiss. Der Weisse ist der 12Voltanschluss, der immer dann, wenn die Benzinpumpe läuft, 12Volt haben muss.
Die Einspritzventile haben pro Gruppe ca. 8 Ohm. Wenn man also dazwischen misst, kommt man auf ungefähr 16 Ohm.
Wenn die 12 Volt nicht da sind, alle Sicherungen im Motorraumsicherungskasten und das entsprechende Relais checken. Das Relais ist das ganz kleine. Wenn man das testweise brückt, läuft zumindest die Kraftstoffpumpe. Wenn die 12Volt nicht da sind, weiter zu Schritt 4
Schritt 4
Irgendwie fehlen die "Kraft 12Volt" für die Motorelektronik
Der Strom fürs Steuergerät selbst ist ja da, die Sensorik (Unterdrucksensor div. Temperaturfühler, Drehzahl, OT-Sensor usw) arbeitet ja nur mit ganz kleinen Strömen, die vom Steuergerät selbst zur Verfügung gestellt werden.
Saft und Kraft brauchen aber Zündspulen, Einspritzventile und die Benzinpumpe. Dieser Strom kommt aus dem Sicherungskasten gesteuert über Relais, die selber wieder vom Steuergerät angesteuert werden. Wenn hier was nicht stimmen sollt, hilft es wirklich nur, die entprechenden Kabel zu verfolgen und Steckverbindungen auf Festsitz und Korrosion zu untersuchen.
Was den OT/Tachosensor betrifft, bitte nicht nur den nackten Sensor untersuchen, sondern auch die Zuleitung zum Steuergerät. Alle Sensoren sind recht wichtig, aber fürs Anspringen irrelevant, mit Einschränkungen für den Unterdrucksensor. Ohne den OT/Tachosensor aber geht absolut nichts.
Versuchsweise Auto anschieben mit abgesteckter Leitung dür die Einspritzventile. Die 12 Volt müssen kommen, die Benzinpumpe anlaufen!!!
Wenn alles scheinbar stimmt, und nur die Ansteuerung der Zündspulen und/oder der Einspritzventile nicht kommt, dann hat das Steuergerät wahrscheinlich tatsächlich 'nen Schlag weg.
Ich kenne das Twingosteuergerät nicht von innen, weiß nicht ob und wie man es öffnenkann und ob es eventuell vergossen ist.
Ich hatte mal eine Citroen CX mit elektronischem Motormanagement. Das Zündsteuergerät und das Einspritzsteuergerät waren getrennt. Das eine war von Bosch und sah innen wirklich sehr hochwertig aus. Das andere war von einem mir nicht bekannter Hersteller und war qualitätsmäßig eine Katastrophe. Fast alle Lötungen kalt, schwere Bauelemente nicht mechanisch gesichert. Das habe ich dann schön nachgelötet und einige Bauteile mit Silikon festgeklebt, und dann lief mein Auto immer noch nicht zuverlässig. Ich hatte nämlich noch nen Wackelkontakt am Tachogeber (sitzt beim CX direkt neben dem OT Geber) der nur dann auftrat, wenn man nach langer Fahrstrecke (ca50km) das Auto mehr als 2 Stunden stehen ließ.
Ich hatte übrigen während meiner auf 4 Jahre verlängerten Garantiezeit bei meinem Twingo mal Probleme mit unrundem Leerlauf. Meine Werkstatt hatte dabei unter anderem versuchsweise das Steuergerät getauscht, nicht endgültig.
Da wo ich arbeite, kommt man manchmal auch nicht umhin, sehr sehr teure Baugruppen auszuwecheln. Bevor ich aber so ein Teil ordere (kann locker mal um die 6.000 kosten im Extremfall mehr als 20.000Euro), tausch ich mal mit einem Gerät aus unserem Mietpark. Zum einen kann ich dann sehen, ob es überhaupt die Baugruppe ist, zum anderen ist man bei Fehlern, die nur zeitweise auftreten, sicher das fehlehafte Teil gefunden zu haben, wenn dieser "Manchmalfehler" dann im Vergleichsgerät auftritt.
Hoffentlich hilft euch das
Grüße Ulli
Hast du dir meine Antwort im Forum mal angeschaut?
Wenn ja, dann einfach mal danach handeln.
Da dein Twingo scheinbar den gleichen Motor wie meiner hat (und damit die gleiche Steuerung), bin ich gerade mal rausgegangen um bei mir unter die Motorhaube zu sehen.
Dass der Anlasser munter dreht und die Benzinpumpe angeht, sagtest du ja schon.
Ich habe mir gestern nach 9,5 Jahren einfach mal vorsorglich 'ne neue Batterie eingebaut.
Nochmals gefragt: gibt es Zündfunken? Wenn ja, weiter zu Schritt 2.
Wenn ihr euch die von mir beschriebene Hochspannungsprüfung nicht zutraut, könnt ihr während der Motor orgelt, für genau zwei Sekunden, und bitte nich länger, Startpilot in den Ansuagschlauch spritzen. Man braucht dafür also zwei Leute. Ist die Zündung o.K., wird der Motor kurz anspringen. Bitte auf keinen Fall länger sprühen. Ich habe auf diese Weise schon mal den vorher völlig intakten Auspuff eines R4 gesprengt, und das im wörtlichen Sinne. Neben dem Schrecken, den das einem einjagt, hättest du einen zerstörten Katalysator zu beklagen.
Wenn nein, weiter zu Schritt 4
Schritt 2
Ist Kraftstoff da? Ich weiß, der Zuleitungsschlauch zum Druck regler und der Rücklaufschlauch sind sämtlich schlecht zu erreichen bzw. abzumachen ohne etwas zu zerstören. Wenn während der Zeit, in der die Kraftstoffpumpe läuft, Sprit aus der Rüchlaufleitung kommt austritt, wird wahrscheinlich sprittechnisch alles o.K sein, es sei denn, der Druckregler lässt keinen Druckaufbau zu. Wenn das nicht geprüft werden soll, bzw. wenn Kraftstoffdruck da, weiter zu Schritt 3
Schritt 3
Sowohl der kalte Anschluss der Zündspule (siehe Thread Drehzahlmesser) als auch die gemeinsame Leitung der Einspritzventile, bekommen nur Saft, während die Benzinpumpe läuft. Das heißt also für eine Sekunde nach Einschalten der Zündung, und wenn der Motor dreht, also beim Start und laufendem Motor.
Da ihr ja mit einem Multimeter umgehen könnt, solltet ihr das mal nachmessen. Die Einspritzventile sind zu zwei Gruppen zusammengefasst, ähnlich der Kombizündspule. Der 3polige Stecker befindet sich, wenn man davorsteht, links an der Ansaugbrücke. Kabelfarbe auf der Steuergeräteseite zwei mal Schwarz und einmal Weiss. Der Weisse ist der 12Voltanschluss, der immer dann, wenn die Benzinpumpe läuft, 12Volt haben muss.
Die Einspritzventile haben pro Gruppe ca. 8 Ohm. Wenn man also dazwischen misst, kommt man auf ungefähr 16 Ohm.
Wenn die 12 Volt nicht da sind, alle Sicherungen im Motorraumsicherungskasten und das entsprechende Relais checken. Das Relais ist das ganz kleine. Wenn man das testweise brückt, läuft zumindest die Kraftstoffpumpe. Wenn die 12Volt nicht da sind, weiter zu Schritt 4
Schritt 4
Irgendwie fehlen die "Kraft 12Volt" für die Motorelektronik
Der Strom fürs Steuergerät selbst ist ja da, die Sensorik (Unterdrucksensor div. Temperaturfühler, Drehzahl, OT-Sensor usw) arbeitet ja nur mit ganz kleinen Strömen, die vom Steuergerät selbst zur Verfügung gestellt werden.
Saft und Kraft brauchen aber Zündspulen, Einspritzventile und die Benzinpumpe. Dieser Strom kommt aus dem Sicherungskasten gesteuert über Relais, die selber wieder vom Steuergerät angesteuert werden. Wenn hier was nicht stimmen sollt, hilft es wirklich nur, die entprechenden Kabel zu verfolgen und Steckverbindungen auf Festsitz und Korrosion zu untersuchen.
Was den OT/Tachosensor betrifft, bitte nicht nur den nackten Sensor untersuchen, sondern auch die Zuleitung zum Steuergerät. Alle Sensoren sind recht wichtig, aber fürs Anspringen irrelevant, mit Einschränkungen für den Unterdrucksensor. Ohne den OT/Tachosensor aber geht absolut nichts.
Versuchsweise Auto anschieben mit abgesteckter Leitung dür die Einspritzventile. Die 12 Volt müssen kommen, die Benzinpumpe anlaufen!!!
Wenn alles scheinbar stimmt, und nur die Ansteuerung der Zündspulen und/oder der Einspritzventile nicht kommt, dann hat das Steuergerät wahrscheinlich tatsächlich 'nen Schlag weg.
Ich kenne das Twingosteuergerät nicht von innen, weiß nicht ob und wie man es öffnenkann und ob es eventuell vergossen ist.
Ich hatte mal eine Citroen CX mit elektronischem Motormanagement. Das Zündsteuergerät und das Einspritzsteuergerät waren getrennt. Das eine war von Bosch und sah innen wirklich sehr hochwertig aus. Das andere war von einem mir nicht bekannter Hersteller und war qualitätsmäßig eine Katastrophe. Fast alle Lötungen kalt, schwere Bauelemente nicht mechanisch gesichert. Das habe ich dann schön nachgelötet und einige Bauteile mit Silikon festgeklebt, und dann lief mein Auto immer noch nicht zuverlässig. Ich hatte nämlich noch nen Wackelkontakt am Tachogeber (sitzt beim CX direkt neben dem OT Geber) der nur dann auftrat, wenn man nach langer Fahrstrecke (ca50km) das Auto mehr als 2 Stunden stehen ließ.
Ich hatte übrigen während meiner auf 4 Jahre verlängerten Garantiezeit bei meinem Twingo mal Probleme mit unrundem Leerlauf. Meine Werkstatt hatte dabei unter anderem versuchsweise das Steuergerät getauscht, nicht endgültig.
Da wo ich arbeite, kommt man manchmal auch nicht umhin, sehr sehr teure Baugruppen auszuwecheln. Bevor ich aber so ein Teil ordere (kann locker mal um die 6.000 kosten im Extremfall mehr als 20.000Euro), tausch ich mal mit einem Gerät aus unserem Mietpark. Zum einen kann ich dann sehen, ob es überhaupt die Baugruppe ist, zum anderen ist man bei Fehlern, die nur zeitweise auftreten, sicher das fehlehafte Teil gefunden zu haben, wenn dieser "Manchmalfehler" dann im Vergleichsgerät auftritt.
Hoffentlich hilft euch das
Grüße Ulli
Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen
