11.06.2008, 17:44
Version 1.1 04.10.2010
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Vorgeschichte
Ich hatte seit einiger Zeit Leerlaufprobleme (rauer Leerlauf in der Warmlaufphase und generell zu geringe Leerlaufdrehzahl, was sich durch ein unangenehmes Schütteln äußerte). Ansonsten null Probleme in diesem Bereich (Gasannahme, Übergänge, Verbrauch usw.).
Nachdem mich hier und woanders etwas umgetan habe, bin ich die Idee gekommen, mal den Leerlaufregler zu reinigen. Macht auch insofern Sinn, weil dort, wo er im Drosselklappengehäuse sitzt, die Kurbelgehäuseentlüftung in den Ansaugtrakt mündet. Denn das bedeutet Öldämpfe oder Siff ...
War übrigens ein voller Erfolg: Der Leerlauf ist seitdem wieder seidenweich und die Drehzahl ist auch OK.
Werkzeug/Hilfsmittel
Wir brauchen folgendes Werkzeug:
Zum Reinigen kann man Bremsenreiniger, WD 40, Feuerzeugbenzin oder ähnliches verwenden.
Die Dichtung des Drosselklappengehäuses sollte auf jeden Fall erneuert werden:
77 01 041 338
Falls an dieser Stelle Nebenluft eintritt, kann dies zu schwer lokalisierbaren Problem führen. Die 3,02 Euro + MwSt sind auf jeden Fall gut angelegt.
Überblick
Der Leerlaufregler sitzt neben anderen Bauteilen im Drosselklappengehäuse, an dem auch der Gaszug befestigt ist. Folgende Skizze macht dies deutlich:
![[Bild: twingo-18143233-HI5.jpg]](https://pics.twingotuningforum.de/pics/2016/03/twingo-18143233-HI5.jpg)
Abb. 1: Drosselklappengehäuse
Anfangs waren Leerlaufregler und Drosselklappenpoti mit dem Drosselklappengehäuse verschraubt. Bei meinem - EZ 12/98 - ist das noch der Fall. Später - ab wann genau weiß ich nicht - sind Leerlaufregler und Drosselklappenpoti fest in das Drosselklappengehäuse eingesetzt.
Bei einem 2003er Phase 3 beispielsweise ist dies der Fall. Doch auch dann besteht die Möglichkeit, den Leerlaufregler zu reinigen. Dazu komme ich später.
Im Motorraum schaut das Ganze wie folgt aus:
![[Bild: twingo-18143300-sC5.jpg]](https://pics.twingotuningforum.de/pics/2016/03/twingo-18143300-sC5.jpg)
Abbildung 2: Überblick
Ausbau
Damit kann’s losgehen. Zuerst müssen die beiden dicken Luftansaugschläuche 1 und 2 (in dieser Reihenfolge!) ausgebaut werden. Beide Schläuche sind bei mir nur aufgeschoben, das heißt, irgendwann einmal müssen dort Schellen drauf...Aber das ist jetzt nicht das Thema.
Am Schlauch 2 ist übrigens von unten noch ein Schlauch auf einen Stutzen geschoben, der aber leicht zu lösen ist.
Anschließend müssen die drei Kabelstecker am Leerlaufregler, Drosselklappenpoti und Temperaturfühler abgezogen werden. Da alle drei Stecker unterschiedlich sind, besteht auch keinerlei Verwechselungsgefahr und es braucht nichts gekennzeichnet zu werden.
Jetzt ist auch eindeutig mehr Platz vorhanden.
![[Bild: twingo-18143324-P2o.jpg]](https://pics.twingotuningforum.de/pics/2016/03/twingo-18143324-P2o.jpg)
Abbildung 3: Gaszug
Als nächstes lösen wir den Gaszug am Drosselklappengehäuse. Der Gaszug läuft durch einen Gummistopfen und dieser ist durch eine Federklammer in der Halteröse gesichert.
Als erstes habe ich die Anzahl der sichtbaren Gewindegänge am oberen Ende des Gaszugs gezählt und aufgeschrieben. So hatte ich später für den Einbau auch wieder die genaue Position des Gaszugs.
Anschließend habe ich den oberen Kragen des Gummistopfens in der Öse mit einem Tropfen Spülmittel eingeschmiert. Das erleichtert den Aus- und Einbau, fluppt sozusagen besser. Dann habe ich den Gaszug am Ende ausgehängt (Halbscheibe nach rechts drehen, dabei den Zug festhalten und rausfummeln).
Die Haltefeder am Gummistopfen kann zuerst mit einem kleinen Schraubenzieher ein Stückchen nach vorne und dann mit einer Zange herausgezogen werden.
![[Bild: twingo-18143345-IT5.jpg]](https://pics.twingotuningforum.de/pics/2016/03/twingo-18143345-IT5.jpg)
Abbildung 4: Halteklammer Gaszug lösen bzw. befestigen
Anschließend den Gummistopfen am Endstück des Gaszugs nach unten aus der Öse ziehen. Dabei mit der anderen Hand ein bisschen von oben drücken. Das war’s schon mit dem Gaszug.
Jetzt ist Schrauben angesagt: zuerst die drei seitlichen, also waagerechten M6 Schrauben herausdrehen. Jetzt fehlen noch die beiden unteren Schrauben, die in Abb. 4 durch den roten Pfeil gekennzeichnet sind:
Entweder
Wie ist egal. Da ich es "fummelig" mag, habe ich Ersteres gemacht. Jetzt kann das Drosselklappengehäuse herausgehoben und abgelegt werden.
Als nächstes habe ich erst mal die alte Dichtung herausgefummelt und die neue eingesetzt - so etwas habe ich auch schon mal vergessen und hatte dann am Ende eine neue Dichtung über...
![[Bild: twingo-18143406-hyA.jpg]](https://pics.twingotuningforum.de/pics/2016/03/twingo-18143406-hyA.jpg)
Abbildung 5: Dichtung teilweise herausgezogen
Reinigung
Zum Ausbau des Leerlaufreglers 2 muss zuerst das Drosselklappenpoti 1 ausgebaut werden, weil ansonsten die untere Schraube nicht herausdreht werden kann.
![[Bild: twingo-18143434-sRh.jpg]](https://pics.twingotuningforum.de/pics/2016/03/twingo-18143434-sRh.jpg)
Abbildung 6: Ausgebautes Drosselklappengehäuse
Im Prinzip also nur 4 kleine Schräubchen, die allerdings in der Regel scheinbar bombenfest sitzen. Das notwendige extrem hohe Lösemoment dieser Schrauben liegt an den hohen Reibwerten der Materialpaarung Zinkduck- oder -spritzguss (Drosselklappengehäuse) und Stahl (Schrauben). Da so ein Torx-Kopf bekanntlich schnell rundgedreht ist, ist hier Vorsicht angesagt.
Wer also diese Schrauben gegen "vernünftige" Schrauben - hier Inbusschrauben - austauschen möchte:
M4 x 15
Der ausgebaute Leerlaufregler in der nächsten Abb. ist schon gereinigt. Der war vorher total verölt und verschmiert.
![[Bild: twingo-18143451-OUa.jpg]](https://pics.twingotuningforum.de/pics/2016/03/twingo-18143451-OUa.jpg)
Abbildung 7: Ausgebauter Leerlaufregler
Die mit x gekennzeichnete Hülse muss leicht beweglich sein. Wenn man den Leerlaufregler in der Hand hin und her bewegt, sollte dieser hörbar klacken.
Verölt und verschmiert war ebenfalls die Bohrung im Drosselklappengehäuse, in der der Leerlaufregler sitzt. Darüber hinaus habe ich noch die Kanten der Drosselklappe und gegenüberliegenden Stellen im Ansaugtrichter gereinigt.
Falls der Leerlaufregler nicht ausgebaut werden kann, sollte man den Reiniger von der Unterseite des Ansaugstrichters in das Ende der Leerlaufreglerbohrung sprühen bzw. schütteln werden.
![[Bild: twingo-18143506-3LZ.jpg]](https://pics.twingotuningforum.de/pics/2016/03/twingo-18143506-3LZ.jpg)
Abbildung 8: Drosselklappe von unten
Anschließend ordentlich schütteln ...
Zusammenbau
Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge - wie so schön heißt...
Aber mal systematisch, zuerst das Drosselklappengehäuse komplettieren:
Wenn man die Schrauben vorher leicht einfettet oder mit Graphitöl einsprüht, lassen sie sich beim nächsten Mal leichter lösen.
Zunächst nur die drei seitlichen Schrauben befestigen, damit die Dichtung richtig zusammengedrückt wird. Festschrauben, aber nicht mit Gewalt anknallen - da hängt kein Leben dran ...
Dann erst die beiden unteren Schrauben.
Copyright 2008 - 2010 Klaus Giesen (Teefax)
Diese Anleitung als pdf zum Download:
[attachment=5245]
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Vorgeschichte
Ich hatte seit einiger Zeit Leerlaufprobleme (rauer Leerlauf in der Warmlaufphase und generell zu geringe Leerlaufdrehzahl, was sich durch ein unangenehmes Schütteln äußerte). Ansonsten null Probleme in diesem Bereich (Gasannahme, Übergänge, Verbrauch usw.).
Nachdem mich hier und woanders etwas umgetan habe, bin ich die Idee gekommen, mal den Leerlaufregler zu reinigen. Macht auch insofern Sinn, weil dort, wo er im Drosselklappengehäuse sitzt, die Kurbelgehäuseentlüftung in den Ansaugtrakt mündet. Denn das bedeutet Öldämpfe oder Siff ...
War übrigens ein voller Erfolg: Der Leerlauf ist seitdem wieder seidenweich und die Drehzahl ist auch OK.
Werkzeug/Hilfsmittel
Wir brauchen folgendes Werkzeug:
- kleine 10er Nuss mit kurzer Verlängerung
- Torx TX 20
- Kombizange
- kleiner Schraubenzieher
- Putzlappen
Zum Reinigen kann man Bremsenreiniger, WD 40, Feuerzeugbenzin oder ähnliches verwenden.
Die Dichtung des Drosselklappengehäuses sollte auf jeden Fall erneuert werden:
77 01 041 338
Falls an dieser Stelle Nebenluft eintritt, kann dies zu schwer lokalisierbaren Problem führen. Die 3,02 Euro + MwSt sind auf jeden Fall gut angelegt.
Überblick
Der Leerlaufregler sitzt neben anderen Bauteilen im Drosselklappengehäuse, an dem auch der Gaszug befestigt ist. Folgende Skizze macht dies deutlich:
![[Bild: twingo-18143233-HI5.jpg]](https://pics.twingotuningforum.de/pics/2016/03/twingo-18143233-HI5.jpg)
Abb. 1: Drosselklappengehäuse
- 1 - Leerlaufregler
- 2 - Drosselklappenpotentiometer
- 3 - Ansaugluftemperaturfühler
Anfangs waren Leerlaufregler und Drosselklappenpoti mit dem Drosselklappengehäuse verschraubt. Bei meinem - EZ 12/98 - ist das noch der Fall. Später - ab wann genau weiß ich nicht - sind Leerlaufregler und Drosselklappenpoti fest in das Drosselklappengehäuse eingesetzt.
Bei einem 2003er Phase 3 beispielsweise ist dies der Fall. Doch auch dann besteht die Möglichkeit, den Leerlaufregler zu reinigen. Dazu komme ich später.
Im Motorraum schaut das Ganze wie folgt aus:
![[Bild: twingo-18143300-sC5.jpg]](https://pics.twingotuningforum.de/pics/2016/03/twingo-18143300-sC5.jpg)
Abbildung 2: Überblick
Ausbau
Damit kann’s losgehen. Zuerst müssen die beiden dicken Luftansaugschläuche 1 und 2 (in dieser Reihenfolge!) ausgebaut werden. Beide Schläuche sind bei mir nur aufgeschoben, das heißt, irgendwann einmal müssen dort Schellen drauf...Aber das ist jetzt nicht das Thema.
Am Schlauch 2 ist übrigens von unten noch ein Schlauch auf einen Stutzen geschoben, der aber leicht zu lösen ist.
Anschließend müssen die drei Kabelstecker am Leerlaufregler, Drosselklappenpoti und Temperaturfühler abgezogen werden. Da alle drei Stecker unterschiedlich sind, besteht auch keinerlei Verwechselungsgefahr und es braucht nichts gekennzeichnet zu werden.
Jetzt ist auch eindeutig mehr Platz vorhanden.
![[Bild: twingo-18143324-P2o.jpg]](https://pics.twingotuningforum.de/pics/2016/03/twingo-18143324-P2o.jpg)
Abbildung 3: Gaszug
Als nächstes lösen wir den Gaszug am Drosselklappengehäuse. Der Gaszug läuft durch einen Gummistopfen und dieser ist durch eine Federklammer in der Halteröse gesichert.
Als erstes habe ich die Anzahl der sichtbaren Gewindegänge am oberen Ende des Gaszugs gezählt und aufgeschrieben. So hatte ich später für den Einbau auch wieder die genaue Position des Gaszugs.
Anschließend habe ich den oberen Kragen des Gummistopfens in der Öse mit einem Tropfen Spülmittel eingeschmiert. Das erleichtert den Aus- und Einbau, fluppt sozusagen besser. Dann habe ich den Gaszug am Ende ausgehängt (Halbscheibe nach rechts drehen, dabei den Zug festhalten und rausfummeln).
Die Haltefeder am Gummistopfen kann zuerst mit einem kleinen Schraubenzieher ein Stückchen nach vorne und dann mit einer Zange herausgezogen werden.
![[Bild: twingo-18143345-IT5.jpg]](https://pics.twingotuningforum.de/pics/2016/03/twingo-18143345-IT5.jpg)
Abbildung 4: Halteklammer Gaszug lösen bzw. befestigen
Anschließend den Gummistopfen am Endstück des Gaszugs nach unten aus der Öse ziehen. Dabei mit der anderen Hand ein bisschen von oben drücken. Das war’s schon mit dem Gaszug.
Jetzt ist Schrauben angesagt: zuerst die drei seitlichen, also waagerechten M6 Schrauben herausdrehen. Jetzt fehlen noch die beiden unteren Schrauben, die in Abb. 4 durch den roten Pfeil gekennzeichnet sind:
Entweder
- die beiden Schrauben, mit denen das Drosselklappengehäuse an der Halterung verschraubt ist, von unten herausdrehen
- die Halterung vom Zylinderkopf abschrauben
Wie ist egal. Da ich es "fummelig" mag, habe ich Ersteres gemacht. Jetzt kann das Drosselklappengehäuse herausgehoben und abgelegt werden.
Als nächstes habe ich erst mal die alte Dichtung herausgefummelt und die neue eingesetzt - so etwas habe ich auch schon mal vergessen und hatte dann am Ende eine neue Dichtung über...

![[Bild: twingo-18143406-hyA.jpg]](https://pics.twingotuningforum.de/pics/2016/03/twingo-18143406-hyA.jpg)
Abbildung 5: Dichtung teilweise herausgezogen
Reinigung
Zum Ausbau des Leerlaufreglers 2 muss zuerst das Drosselklappenpoti 1 ausgebaut werden, weil ansonsten die untere Schraube nicht herausdreht werden kann.
![[Bild: twingo-18143434-sRh.jpg]](https://pics.twingotuningforum.de/pics/2016/03/twingo-18143434-sRh.jpg)
Abbildung 6: Ausgebautes Drosselklappengehäuse
Im Prinzip also nur 4 kleine Schräubchen, die allerdings in der Regel scheinbar bombenfest sitzen. Das notwendige extrem hohe Lösemoment dieser Schrauben liegt an den hohen Reibwerten der Materialpaarung Zinkduck- oder -spritzguss (Drosselklappengehäuse) und Stahl (Schrauben). Da so ein Torx-Kopf bekanntlich schnell rundgedreht ist, ist hier Vorsicht angesagt.
Wer also diese Schrauben gegen "vernünftige" Schrauben - hier Inbusschrauben - austauschen möchte:
M4 x 15
Der ausgebaute Leerlaufregler in der nächsten Abb. ist schon gereinigt. Der war vorher total verölt und verschmiert.
![[Bild: twingo-18143451-OUa.jpg]](https://pics.twingotuningforum.de/pics/2016/03/twingo-18143451-OUa.jpg)
Abbildung 7: Ausgebauter Leerlaufregler
Die mit x gekennzeichnete Hülse muss leicht beweglich sein. Wenn man den Leerlaufregler in der Hand hin und her bewegt, sollte dieser hörbar klacken.
Verölt und verschmiert war ebenfalls die Bohrung im Drosselklappengehäuse, in der der Leerlaufregler sitzt. Darüber hinaus habe ich noch die Kanten der Drosselklappe und gegenüberliegenden Stellen im Ansaugtrichter gereinigt.
Falls der Leerlaufregler nicht ausgebaut werden kann, sollte man den Reiniger von der Unterseite des Ansaugstrichters in das Ende der Leerlaufreglerbohrung sprühen bzw. schütteln werden.
![[Bild: twingo-18143506-3LZ.jpg]](https://pics.twingotuningforum.de/pics/2016/03/twingo-18143506-3LZ.jpg)
Abbildung 8: Drosselklappe von unten
Anschließend ordentlich schütteln ...
Zusammenbau
Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge - wie so schön heißt...

Aber mal systematisch, zuerst das Drosselklappengehäuse komplettieren:
- Leerlaufregler festschrauben, dabei den O-Ring nicht vergessen
- Drosselklappenpoti festschrauben
Wenn man die Schrauben vorher leicht einfettet oder mit Graphitöl einsprüht, lassen sie sich beim nächsten Mal leichter lösen.
- Drosselklappengehäuse festschrauben
Zunächst nur die drei seitlichen Schrauben befestigen, damit die Dichtung richtig zusammengedrückt wird. Festschrauben, aber nicht mit Gewalt anknallen - da hängt kein Leben dran ...
Dann erst die beiden unteren Schrauben.
- Gaszug zuerst am Ende einhängen. Anschließend in die richtige Position bringen und die Halteklammer reindrücken (Abb. 4). Das geht verdammt schwer...
- Stecker, Schläuche und fertigt ist die Laube.
Copyright 2008 - 2010 Klaus Giesen (Teefax)
Diese Anleitung als pdf zum Download:
[attachment=5245]
Authentique Phase 2 - D7F F702 - a. d. v id. dec. MCMXCVIII
Galaxy Phase 1 - C3G A700 - id. iun. MCMXCIV
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Galaxy Phase 1 - C3G A700 - id. iun. MCMXCIV
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