Das Twingoforum...

Normale Version: Haltbarkeit Zündspule
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Hallo zusammen,

vor kurzem ist mir die Zündspule kaputt gegangen (war noch die Originale), ich habe sie gewechselt gegen ein Markenprodukt und jetzt ca. 5000km später macht er wieder die selben Zicken: Ruckeln, Leistungsverlust, läuft nur auf 2/3 Zylindern. Auf Kurzstrecken ist nichts, nur auf Langstrecken passiert das in der Regel. Wenn man etwas wartet, läuft er wieder ganz normal. Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit Zündspulen schlechter Qualität oder hab ich da ein Montagsprodukt erwischt? Vielleicht muss ich das Problem auch woanders suchen? Durch das, dass das Problem sporadisch auftritt kann ich die Spule auch schlecht mit Gewährleistung zurück geben - ich kann den Fehler nicht nachweisen, die meiste Zeit funktioniert sie ja. Hat jemand eine Idee?

Liebe Grüße 
Tobias
Schau mal nach den Kabeln.
die sind bei der D7F Zündspule empfindlicher als die spule selbst.
Und noch was.
Alte Kerzen stressen die Zündspule weil die mit dem Elektrodenabbrand die Zündspannung steigt.
Wurden die gewechselt?
Ich würde auch die Zündkabel erneuern. Kostet nicht die Welt und ab einem gewissen Alter gehören die eh getauscht.
Sieh dir mal den länglichen Stecker an der Spule an, da verbiegen sich schnell die Kontakte beim aufstecken, der Twingo läuft dann zwar aber jetzt bei der Witterung kanns Stress geben. Hatt ich auch schon gehabt.
Danke euch! Ich hab jetzt mal die Zündkabel und Zündkerzen getauscht, die waren auf jeden Fall schon recht alt. Gestern bin ich auch ein längeres Stück damit gefahren, da gab es keine Probleme. Ich denk ich leg mir nochmal eine Zündspule auf Lager und lasse erstmal die alte drin solange es jetzt funktioniert.

@handyfranky Guter Punkt, werd ich mir auch mal anschauen.
Die Kabel und die Kerzen zu tauschen, wenn sie schon älter sind, ist sicher nicht verkehrt. Im Young- und Oldtimerbereich wird empfohlen das Zündgeschirre alle 50tkm zu erneuern. Ich glaube Renault empfiehlt beim Twingo die Kerzen alle 60tkm zu tauschen. Allerdings glaube ich hier nicht an einen defekt von Kerzen oder Zündkabeln. Das beschriebene Phänomen ist leider zu gut bekannt im Oldtimerbereich. Leider sind die ganzen Nachbauteile im Zündungsbereich Schrott, es ist sehr schwer dort noch gute Teile zu finden. So wie du das beschreibst, ist das ganz klar ein thermisches Problem. Da gibt es entweder bei Erwärmung eine Ausdehnung und dann eine Unterbrechung in der Spule. Oder es gibt ein Problem mit der Isolation der Spule. Der Isolationslack ist ja nur wenige mµ dick (der Spulendraht der Sekundärseite ist ja nur einige 1/100 stark. Der Lack isoliert nur ca. 100 bis 300V. Höhere Spannungen schlagen da durch. Die Spannungsdifferenz von Windung zu Windung beträgt ca. 60V. Das heißt, wenn die Spule nicht 100% sauber gewickelt ist und eine Windung durchfällt, dann wird das an der Stelle schon kritisch. Fällt die Windung 2 Etagen durch, dann hat man da schon fast sicher einen Kurzschluss in der Spule. Das passiert meistens in den Randlagen. Wenn das einmal durchgeschlagen hat, dann wird die Isolation an der Stelle schlechter und es passiert immer häufiger und öfter, bis es ziemlich schnell gar nicht mehr geht. Scheinbar ist die die Isolationsfähigkeit auch noch temperaturabhängig. Im Mopedbereich ist es mittlerweile normal die Spulen vor Einbau mit einem Heißluftfön zu testen. Es gibt hunderte Bericht über Mopeds, die 2km fahren, dann mit ausgefallener Zündung liegenbleiben und nach der Zigarettenpause wieder 2km fahren. Im Moped und Motorradbereich gibt es zum Glück noch eine handvoll Firmen in Deutschland, die Zündspulen, Lichtmaschinen (die sind relativ unkritisch, da die Spannung hier viel geringer ist und die Drahtstärken der Wicklung viel größer als bei den Hochspannungsspulen) und Magnetos in guter Qualität neu wickeln. Leider wird das jetzt auch im "modernen" Autobereich zum Problem. Kommt halt alles vergossen aus China, funktioniert ein paar Tage und fällt dann aus.
Was meinst du mit 1/100 dicken Spulendraht?
500 Wicklungen induzieren in 50.000 Wicklungen eine Spannung,
wobei die Sekundärwicklung 0,1 mm dick ist etwa.
Aber wichtiger bleibt, dass es fast dumm wäre,
eine neue Zündspule einzubauen, wenn die Kerzen fast runter sind.
Und ja , Qualität kostet.
Hallo Cooldriver,

0,1mm sind ja 10/100, also einige (genau 10) 1/100. Wobei die mir bekannten Sekundärseiten da noch deutlich drunter liegen (3/100 bis 6/100). Wie bereits beschrieben ist das bei den Mopedspulen ein echtes Problem und es gab schon mehrere Versuche solche Spulen selbst von Hand zu wickeln. Ich habe mich da auch schon dran versucht - da wirst du wahnsinnige. Problematisch ist immer der Randbereich mit den Pappscheiben, weil da die Drähte durchfallen.