Das Twingoforum...

Normale Version: Antriebswelle - welches Fett?
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Ich hatte eine Diskussion darüber, welches Fett man für homokinetische Gelenke verwendet. Das Thema möchte ich nicht hier ausbreiten, aber ich bitte um fundierte Aussagen darüber, welches Fett man verwenden soll und welches warum nicht. Bitte alles posten, Erfahrungen, Normen, Spezifikationen, Herstelleranweisungen, Schadensbilder usw usw. Danke.
ich nehme immer MoS2 Langzeitfett, also das fast schwarze.
Steht auch drauf, spezifiziert für homokinetische Gelenkwellen.
Bei Repsätzen ist das schon mit dabei, nicht immer in neutraler Verpackung.
Erfahrungen?
Nur gute, d.h. kein von mir instand gesetztes Gelenk ist bisher kaputt gegangen.
Es gibt nur ganz wenige ölgefüllte Gelenke, das Bendix-Weiss war ein solches welches Renault verbaut hat.
Auch VW hatte Anfangs ölgefüllte Gelenke, die Praxis wurde aber aufgegeben da bei der geringsten Beschädigung der Manschette sofort die ganze Füllung raus und das Gelenk im nullkommanix platt war.
Ich habe allerdings defekte Gelenke nicht versucht zu reparieren, wie auch?
Entweder Gelenk oder ganze Welle ersetzt.

Zu den Schadensbildern.
Kaputte Gelenke wegen Trockenfahren nach Fettverlust lasse ich mal weg, das erklärt sich von selbst.
R4 geplatzter Ring einer der Enden der Tripode weil zu wenig Nadeln drin waren, ab Fabrik!
Machte moderates Klocken bei Lastwechsel.
Simca 1100, Härtefehler der Glocke des Tripodegelenks, nur eine der 6 Flächen war betroffen.
Fühlbares Brummen unter Last, besonders bei Vollgas um die 60Km/h zu spüren.
Twingo zu wenig Fett im Gelenk. Erst nach mindestens 3h Autobahnfahrt Brummen, nur zwei oder dreimal überhaupt vorgekommen. Habe ich ignoriert, also nichts dran getan, ist nie kaputt gegangen, allerdings habe ich bei Auftreten kurz die Geschwindigkeit stark zurückgenommen.
nur mal nebenher:

ist nicht das linke innere Gelenk beim Twingo ölgefüllt oder zumindest ölgeschmiert?
(übrigens außer dem Innengelenk der Käfer-Pendelachse das erste Gelenk mit nicht mitdrehender Manschette das mir begegnet ist)


ansonsten nimmt man das "schwarze" (Molykote BR2) mit MoS2.

spezielle Schäden kenn ich nur von frühen Audi100 (70er Baujahre) - die hatten die Scheibenbremsen innen am Getriebe und brauchten so alle 50-60000km neue Wellen (bei reichlich Autobahn d.h .eher wenig Bremsen)
Zum Reparieren: Es bringt sehr viel, die Gelenke rechts und links zu vertauschen, wenn sie gleich sind. Mein Passat klackerte bei 220.000km. Es waren deutliche Pittingspuren auf den Laufflächen zu sehen. Ich habe neue Manschetten und neues Fett eingebaut und die Seiten vertauscht. Dann ging es ohne jegliche Probleme bis 452.000km. Dann wurde er mit intakten Gelenken verschrottet.


Zum Fett: Wie notwendig ist das MoS2? Mein Kollege behauptete nämlich, es sei völlig egal, welches Fett man in die Gelenke füllt. Er mache das schon immer mit honiggelbem Universalfett.
2CV und GS hatten auch innenliegende Bremsen, den Gelenken oder Gummis hat das nichts gemacht.
Das mit dem Wellen rechts links tauschen war bei den längs eingebauten Motoren kein Problem und eine gute Idee.
Die erste feststehende Manschette ohne Schutzrohr über der Welle ist mir bei einem Fiat 127 untergekommen, also schon was her.
Das Molykotefett nimmt man, so glaube ich es, weil bei den Gelenken beim Geradeausfahren so wenig Bewegung vorhanden ist und sich ein hydrodynamischer Schmierfilm nicht aufbauen kann.
Da es de facto keinen Preisunterschied gibt verwende ich nur das MoS2 Fett, egal wo.