Coronavirus COVID-19

[Jacques]

Was unterstellst Du mir da bloß? Das war ein Stilmittel der Übertreibung, nicht mehr. Ich stand in meiner gut 40jährigen Polizeiarbeit immer auf dem Grund unserer Verfassung und damit war ich niemals allein, es war der Grundtenor auf allen Dienststellen. Ich war deshalb selbst geschockt, als ich von den Netzwerken erfuhr. Ich verstehe deshalb Seehofer nicht, denn mit solchen Untersuchungen könnte er zumindest seine Bundespolizei reinwaschen. Das ist doch DIE Gelegenheit. Und sollte sich dabei etwas ergeben, empfehle ich die folgenden Zeilen.

Ich habe den jüngeren Kollegen immer gesagt, lasst diese Dinge, und davon haben wir viel und alles gesehen, nicht an euch heran. Ihr müsst das sonst irgendwie kanalisieren. Das kann in der Ehe sein, im weiteren privaten Umfeld und bei Vereinsaktivitäten usw. Das kann aber auch bei Amtshandlungen passieren, nämlich dann, wenn sich Vorurteile ausgebildet haben. Ich habe mich immer überraschen lassen. Ich habe mit vielen Menschen wirklich gute Erfahrungen sammeln können. Andere waren, sagen wir mal, eher unkooperativ. Wenn ich deshalb nun diese Gruppe von Menschen vorverurteile, so bringe ich mich doch selbst um die guten Erfahrungen. Das klang für die Meisten schlüssig und es wurden echt gute Kollegen. Andere wurden später dienstunfähig. Ich muss aber auch hier verdeutlichen, dass dich viele Vorurteile in einer gewissen Weise eh dienstunfähig machen, denn dann bist Du nicht mehr geeignet. Heute würden diese Worte für den Adressaten vermutlich keine Bedeutung mehr haben.

Und nun etwas, was nicht Jedermann gefallen mag.

Leider ist das Einstellungsniveau in den letzten 10-15 Jahren schleichend und in der Neuzeit deutlich gesunken. Ich übertreibe nicht wenn erzähle, dass einer Vorgesetzten Ausbilderin der Handschlag verweigert und während der Unterrichtsstunden respektlos gegrölt wird. Teilweise sind das üble sexistische Bemerkungen. Es kann auch passieren, dass ich einem Abiturienten den Dreisatz beibringen muss. Gut, ist er dankbar dafür, mache ich das gerne. Es ist politisch gewollt, dass Migranten durchzuziehen sind, was ich nachvollziehen kann. Ich halte das aber für ebenso gefährlich, wie bei rechtsextremen Tendenzen. Durch mein Einwirken mussten 5 Karrieren beendet werden, ich kenne bei mehrfachen Hiltlergrüßen und Holocaustleugnern keinen Spaß. Auch nicht, wenn es im Suff passiert, denn diese Anwärter würden in extremen Situationen gnadenlos versagen. Ich hasse Sozialismus, egal ob DDR, oder Nationalsozialismus. Einen unbelehrbaren Migranten hat es leider auch erwischt.

Ein User hat mal im Autorennthread geschrieben, es gebe Polizisten und es gebe Bullen. Auch hier wieder mein jein. Wenn sie jung sind, geht es ihnen nicht anders als den anderen jungen Menschen. Sie sind einfach noch nicht fertig. Das Dumme ist nur, man kann nicht auf sie verzichten, denn die wenigsten "Erwachsenen" sind dumm genug, sich in der heutigen Zeit für den Polizeidienst zu bewerben. Ich kann dir nur sagen, dass ich mehr als froh bin, nicht mehr ausrücken (kein Nazisprech, offizieller Gebrauch) zu müssen.

Ist diese Rhetorik genehmer? Wie bereits geschrieben, es schallt aus dem Walde, wie es hinein kommt. Ich war lange Zeit geduldig und höflich, bis eben entsprechende Trigger kamen. Da wird man halt etwas ruppiger und ich denke, ich hatte mich dabei noch gut unter Kontrolle. Frage meine Kollegen, sie sollen sich das hier mal in Ruhe durchlesen. Ich denke, irgendwann wäre auch denen mal der Kragen leicht geplatzt.