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Bremsentlüfternippel abgerissen, Versuch das Gewinde zu entfernen
#1
Schrauben können immer mal abreißen.
Wenn man sie einfach nur zu fest angeknallt hat normalerweise kein Problem.
Blöd wird es wenn wenn das Gewinde selbst klemmt, dann ist guter Rat teuer,
Manfred aka Passivhaus hat das gut hin bekommen
http://www.twingotuningforum.de/wasserpu...pid8473589

Auch blöd ist, wenn die Schraube unten aufsitzt.
Wenn man den Kopf abreißt ist das Gewinde immer noch unter Druck.
Beispiel abgerissener Entlüfternippel, Gewinde M7x1
Könnt ihr ja mal googeln http://www.google.de/search?hl=en&safe=o...52&bih=686
Also eigentlich hoffnungslos.
Unten könnt ihr einen Versuch sehen, der erstmal schief gegangen ist.
Ich hätte von Anfang an auf 5,5 mm aufbohren sollen.
Dann wäre der Druck weg gewesen, sobald ich die gewindelose Spitze getroffen hätte.
Hättste wennste könnste.

Anfang 2009 habe ich von einem Power-User aus dem Forum einen Satz Achsschenkel mit Phase 2 Bremsen gekauft.
Leider ist auf dem Transportweg ein Nippel abgerissen.
War zwar in einer recht festen Kunststoffbox verpackt, mangels fester Zwischenlagen aber durchgeschlagen.
Zusammen mit der Werferei der Logistiker eben dieser blöde Schaden.
Ungefähr so sah das aus.

[Bild: twingo-02231353-OBU.jpg]

Jetzt wollte ich mal sehen wie das Gewinde rauskommt.
Gefressen war es zwar nicht, es stand aber unter Druck, und den Druck kann man nicht so einfach abbauen wie Zugspannung, immerhin kommt der Druck von tief unten.
Strategie war aufbohren und dann einen formschlüssigen Antrieb einschlagen.

Detail des abgerissenen Nippels.
[Bild: twingo-02231437-ibi.jpg]

auf 3mm aufbohren
[Bild: twingo-02231502-sEQ.jpg]

Ansenken weil Bit nicht zentrisch rein wollte
[Bild: twingo-02231551-5DS.jpg]

Torx 20 einschlagen
Die Torxbits habe ich vorher unten leicht hohl geschliffen damit es eine Räumschneide gibt.
Außerdem habe ich die Bits außen leicht hinterschliffen, damit sie nicht klemmen und wieder rausnehmbar sind.
Immer nur ein bisschen einschlagen und "Abraum" entfernen.
[Bild: twingo-02231631-S4U.jpg]

Ergebnis
[Bild: twingo-02231832-Bzd.jpg]

Torx 25 Schlagergebnis
[Bild: twingo-02232035-pFT.jpg]

Jetzt feste reinkloppen
[Bild: twingo-02231928-V2d.jpg]

Versuch zu drehen, fühlte sich nicht gut an.
Wollte aber zu einer Verabredung.
[Bild: twingo-02232126-znO.jpg]

Daher nochmal versucht, Ergebnis war eigentlich klar, nach fest kommt ab.
[Bild: twingo-02232154-5QB.jpg]

Das abgerissenes Torxbit zu entfernen war harte Arbeit mit dem"Dremel" und einem Hartmetallfräser.
Dann habe nochmals aufgebohrt, dieses Mal mit einem Fräser, vorne mit rechtwinklige Schneide, auf einem kleinen Bohrwerk in der Firma.
Ergebnis
[Bild: twingo-11003023-ITT.jpg]

Dann habe ich zwei Gewindegänge mit spitz zugeschliffenen Schraubendreher rausgeholt und fast den ganzen Rest mit dem Gewindeschneider.
Originalgewinde wurde nicht verletzt.
Der gewindelose Teil des Nippels lag jetzt noch unten in der Bohrung als loser Ring und wollte nicht raus.
Da wurde er eben vor Ort zerkleinert und in Stücken rausgeholt.
Ergebnis
[Bild: twingo-11003417-skJ.jpg]


Elegant war das jetzt nicht und vor allem irre zeitaufwändig.
Ich wollte es aber wissen und habe es schlussendlich hinbekommen.
Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen
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Es bedanken sich: heingumpel
#2
So muss das sein! Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Da hast du eindeutig deinen Vorteil in Sachen Berufs- und Lebenserfahrung gezeigt! Smile
"My beer can do that, hold me!"
Ich habe zwar keine Lösung,
doch ich bewundere das Problem. Silenced
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#3
Wobei ich jetzt nicht klugscheißerisch oder rechthaberisch wirken will. Ich hätte es mit einem scharfen Linksdreher versucht. Natürlich baut er je nach der eindringenden Tiefe mehr Druck auf, aber der eingeschlagene Bit bewirkt das selbe. Aber wie auch du weist führen bekanntlicher Weise viele Wege nach Rom. Wink
Es ist doch keinesfalls eine Schande, dass irgendwann mal jemand kommt der etwas besser weiß?! Wink
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#4
Der Linksdreher ist noch viel untauglicher bei festsitzenden Gewinden als das Torx Bit.
Wobei das genau genommen keine Rolle spielt, denn untauglich sind beide Versuche.
Ich hätte größer bohren sollen damit man ein T40 Bit einschlagen kann.
Dann wäre der Druck auch in jedem Fall raus gewesen, da die Spitze des Entlüfternippels verjüngt ist.

Zum Linksausdreher
Ich habe die Dinger schon erfolgreich genutzt, da hätten aber auch einfachere Mittel gereicht.
Und ich habe so ein Ding schon abgerissen und ich habe schon eine Schraube damit platzen lassen.
Diese Linksausdreher sind ja recht preiswert, aber im Gegensatz zu Torx Bits hat die nicht jeder im Werkzeugkasten.
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#5
Warum nicht mit harter Flamme den Nippel anwärmen (kann evtl auch unterbleiben, verbessert aber die Verbindung), Stahlmutter (M8-M10) auflegen und Schutzgaspunkt in der Mutter auf den Nippel schweißen (Gewinde volllaufen lassen, viel Strom!).
Dann etwas abkühlen lassen, Ringschlüssel ansetzen und Drehmoment aufbauen. Das Werksück fixieren im Schraubstock etc.! Ggf. zusätzlich mit einem dicken Hammer auf die Mutter schlagen. Sollte aufgehen....... Manchmal ist es nötig, den Vorgang bis zu 10x(!) zu wiederholen, wenn die Mutter abreißt.
Evtl. vorher Extrem-Rostlöser (Caramba Rasant) einwirken lassen.

So gehen auch abgerissene Stehbolzen gut raus.
http://www.twingotuningforum.de/thread-36962.html

Alles was die Schraube aufweitet ist sinnlos! Man kann natürlich sorgfältigst zentrisch bohren (mit Linksbohrer???) und dann die letzten Reste mit einer Reißnadel und/oder dem Gewindeschneider entfernen. Die Schweißmethode ist allerdings um Längen besser!
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#6
Die Mutternanschweißmethode ist prinzipiell eine Gute.
Die lokale Erhitzung der Schraube um ein paar hundert Grad bringt mehr als jeder Rostlöser.
Ob die hier geholfen hätte?
Wenn jemand damit zum Erfolg gekommen ist, ruhig hier posten.
Interessant sind aber nur Fälle wo das Gewindereststück entweder noch unter Spannung ist so wie hier,
oder aber der Gewindestummel festgerostet ist wie z.B. bei der C3G Wapu des öfteren http://www.twingotuningforum.de/twingo-w...17365.html
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#7
Ich hätte es wahrscheinlich genauso gemacht wie der Vorposter, mit Ranschweissen ODER ich hätte es direkt (bestenfalls im Bohrkwerk inner Firma) aufgebohrt, den Rest rausgefriemelt und Gewinde nachgeschnitten, aber ist ja super geworden und das zählt Wink

Übrigens hat man früher auf genau SO eine Art Inbus und Torx gestoßen...aber das ist lange her Very Happy

Ich halte nicht viel von Linksausdrehern... bei relativ kleinen Schrauben habe ich da noch gute Erfahrungen machen können, aber mit steigender Vorspannung der Schraube und größerem Kerndurchmesser, sinken die Chancen noch etwas damit bewirken zu können, im Gegenteil, die reißen gerne ab und dann hat man den Salat.
Liebe Grüße aus dem Westen Berlins!
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#8
Die Luxuslösung bei wirklich wichtigen Teilen ist die Funkenerodiermethode.
So arbeitet man im Formenbau wo z.B. Spritzgussformen für Kunststoffteile hergestellt werden. Damit kann man einen Sechskant in das auszudrehende Teil erodieren, das dann mit einem Inbusschlüssel ausgedreht wird. Der Sechskant wird ohne Aufweitung der Schraube erzeugt, ist hoch passgenau, fast beliebig lang und kann auch so groß gewählt werden, dass die Spannung im Störenfried sinkt.

Man kann so, nur nebenbei bemerkt, perfekt auch die erhabene Hubraumangabe auf Motorradzylindern fälschen. Außen "49cm³", innen 104... usw..
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#9
Da kennt sich jemand aus, gefällt mir =)

Musste letztens erst wieder Kupferelektroden für unsere Erodierabteilung drehen und habe da etwas mit dem Kollegen gequatscht, hochinteressante Sache, deshalb lass ich mich demnächst weiterbilden zum Erodieren Smile
Liebe Grüße aus dem Westen Berlins!
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#10
Unmassgeblich:
Bei mir hat es mit Torx geklappt. War nichts gebrochen beim Einschlagen > Glück gehabt.
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Es bedanken sich: Broadcasttechniker , handyfranky


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